Restaurationsbericht des Gebr. Baumann Gasmotors
© Mathias Becker 2011
Nachdem die Platten am Zylindermanten entfernt wurden
wurde das Ausmaß sichtbar.
Der Zylinderkopf von Innen. Deutlich zu sehen das festsitzende
Außlassventil und der Zündflansch.
Was man vorher nicht sehen konnte: Auch der Zylinderkopf
ist gerissen........
Ziehen der Laufbuchse war nur mit Brenner und Abziehvorrichtung
möglich.
Die Laufbuchse ist draußen..... Ein Bild des Grauens.
Also alle Schrauben und Anbauteile entfernen und Block
und Zylinderkopf Schweißen lassen.
In der Zwischen-
zeit können die
Anbauteile zer-
legt und gereinigt
werden.
Hier der Zünd-
flansch vor und
nach der Restau-
ration.
Das Problem bei
diesem Teil ist die Glimmerpapierisolation denn der
Zündkontakt muss gegen Masse Isoliert sein. Gleich-
zeitig muss der Hebel welcher über einen Konus
abdichtet so fest angezogen werden damit er dicht
ist und so lose sein
damit er sich leicht
bewegen kann.
Weitere Teile wurden zerlegt, gereinigt, überprüft und ggf. repariert.
Der Motorblock und Zylinder nach dem Schweißen, nun heißt es schleifen, schleifen, schleifen, schlei.....................
2 Tage später schleifen, schleifen, schleifen. Dann wurden die frisch verschliffenen Stellen chemisch gealtert um sie dem Rest
des Motors optisch anzupassen, denn der Motor soll ja nicht Lackiert werden.
Als wäre nie etwas passiert.......
Die Montage kann beginnen.
Lager für Nockenwelle “Einschalen”
Mit Lagermetall ausgießen
Das Lager bearbeiten und anpassen
Welle einsetzen und ausrichten
Laufbuchse einpressen, Kopf montieren.
Kurbelwelle und Schwungrad montieren.
Alle anbauteile finden so langsam den Weg zurück an den Motor.
Ein erster Start mit Acetylen aus dem Brenner.
Altes Verkaufsprospekt der Firma Gebrüder Baumann in München. Das Prospekt stammt genau wie Mein Motor aus dem Jahre 1912
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Chistian bedanken der seine Werkstatt zur Verfügung gestellt hat und ohne den
die Restauration nicht so prima geklappt hätte!
Nun da der Motor die ersten Drehungen aus eigener Kraft gemacht hat konnte ich mich beruhigt dem Fahrgestell hingeben.
Über das Fahrgestell habe ich mir wohl am längsten Gedanken gemacht denn es sollte dem Motor entsprechen und verschiedene
Bedingungen zu erfüllen. So sollte z.B. ein Verladen ohne Stapler möglich sein, der Originale Auspuff war beim Motor vorhanden
und sollte natürlich auch genutzt werden und eine Kühlung musste irgendwie untergebracht werden.
Da der Motor über 100 Jahre alt ist und auch optisch alt bleiben sollte konnte ich kein neues Holz verwenden. Zum Glück
hat mein Onkel vor einiger Zeit ein altes Haus abgerissen und die Holzbalken aufgehoben. Aus diesem alten Holzbalken
baute ich dann das Fahrgestell. Das gute ist nicht nur das die Balken alt aussehen sondern sie haben noch einen entscheidenten
Vorteil: Sie sind bereits trocken und trocknen nicht mehr ein.
Die alten Balken
Vollgummiräder hatte ich bereits besorgt.
Das erste Treffen mit dem Fahrgestell, hier noch ohne Kühlwasserpumpe.
Auch die Balken wurden noch gealtert. Man beachte die schönen Tropföler ;-)