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Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mo 12. Mai 2014, 22:52
von VerdampferSammler
Auf dem Bild siehst du 3 ausgebaute Deutz Laufbüchsen, die mittlere ist eine von 914er. Die Laufbuchse muss quasi nur die paar cm, so stark wie der obere Rand ist, mit dem Abzieher heraus gezogen werden. Ist dieser überwunden gehen sie so heraus. Wenn zu sehr Kesselstein/ Rost abgelagert ist geht es schlechter.

Die Version mit der Kolbenstange ausschlagen würde für mich absolut nicht in Frage kommen, schon garnicht wenn die Buchse ohne schleifen wieder genutzt werden soll. Ich mache es immer so wie bereits von Junkersonkel in diesem Beitrag beschrieben. Auf diese Art habe ich bisher jede Buchse ohne Schäden gezogen bekommen. Egal ob Deutz, Cunewalder oder Schönebecker.

Ich würde dir empfehlen genau zu markieren wie sie drinnen war, damit sie auch wieder in dieser Position sitzen wird. Eine Laufbuchse verschleißt Ei- förmig. Sonst kann es zu Kolbenklemmern kommen.

SANY0305.JPG
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Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Di 13. Mai 2014, 09:38
von Hans
Hallo VerdampferSammler,
vielen Dank für die Informationen und das Bild, das hat mir sehr geholfen!

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Di 13. Mai 2014, 14:56
von Pyromane
VerdampferSammler hat geschrieben:
Die Version mit der Kolbenstange ausschlagen würde für mich absolut nicht in Frage kommen, schon garnicht wenn die Buchse ohne schleifen wieder genutzt werden soll.
Ich habe meine beiden Büchsen auch nicht danach schleifen müssen.
Sorgfältig und zielgenau, ich glaub jeweils 2 Mal, auf den Rand geschlagen, und raus waren sie ohne jeglichen Schaden genommen zu haben. ;)

Gruß Andreas

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 12:23
von VerdampferSammler
Ich habe es auch einmal an einem H65 versucht und die Laufbuchse ausgeschlagen. Bei dem Motor kam es auf nichts mehr an. Das Ergabnis war, dass die Laufbuchse der Länge nach einen Riss bekam.

Ein Zusätzliches Problem besteht darinn, dass der Winkel von der Anschrägung der Laufbuchse zum einfädeln unterschiedlich gefertigt wurde. Wenn die Laufbuchse einen großen Winkel hat ist es weniger Material und auch weniger Auflagefläche.

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 14:10
von Hans
Hallo nochmal,
das Thema "ausschlagen" käme für mich auch nicht in Frage, das ist mir zu heikel.
VerdampferSammler hat geschrieben:Ein Zusätzliches Problem besteht darinn, dass der Winkel von der Anschrägung der Laufbuchse zum einfädeln unterschiedlich gefertigt wurde.
Ich denke, ich werde für das Werkzeug entweder ein Drehteil mit entsprechendem Winkel oder zumindest einen zurecht geflexten Vierkant machen.
Den Winkel habe ich mir mit einer Bildverarbeitung raus geholt. Da habe ich mir aus der ETL das Bild der Zylinderbuchse raus kopiert und dann entsprechende Linien rein gelegt.
Meiner Meinung nach sind das beim MAH 914 20°. Schöne neue Welt... ;)

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 21:08
von Pyromane
VerdampferSammler hat geschrieben:Ich habe es auch einmal an einem H65 versucht und die Laufbuchse ausgeschlagen. Bei dem Motor kam es auf nichts mehr an. Das Ergabnis war, dass die Laufbuchse der Länge nach einen Riss bekam.

Ein Zusätzliches Problem besteht darinn, dass der Winkel von der Anschrägung der Laufbuchse zum einfädeln unterschiedlich gefertigt wurde. Wenn die Laufbuchse einen großen Winkel hat ist es weniger Material und auch weniger Auflagefläche.
Sicher ist das Ganze, etwas gewagt.
Wie gesagt ich habe da keine schlechten Erfahrungen mit gemacht.
Und wenn die Phase danach eine Macke aufgewiesen hätte, wäre es mit Sicherheit unproblematisch gewesen, diese wieder weg zu schleifen, denke ich mal.
Ist alle kein Hexenwerks. ;)

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 21:43
von Dag Bækkedal
Hallo!
Mann Muss eine 16 bis 20mm starke Platte für Verwendung auf die Kopf Schrauben mit eine 16,5mm Loch mittig haben.
Eine Scheibe für Verwendung auf Buchse innere Ende, etwas 10mm größer als Kolbendurchmesser mit 16,5 Loch mittig. Eine M16 gewindestange mit zwei Muttern und etwas Fett für Stange. Montieren und beide Platte und Scheibe sentrieren. Vorsichtig ausschrauben. Nach etwa 10 bis 20mm Bewegung mit viel Spannkraft von Anfang und langsam leichter. Der Buchse ragt etwas in Kurbelgehüse rein, aber Scheibe stoppt gegen innere Wand, wenn Mann zu weit schraubt.

Buchse und Nut für O-Ring gut reinigen. Neue O-Ring, Größe laut Betriebsanleitung, Buchse und Ring/Nut mit Seürefreien Fett gut abschmieren und wieder montieren. Bei Zweifel ob dicht oder nicht habe ich flüssiges Dichtungsmasse, Dichtungspasta, statt Fett verwendet. Hat nie eine Problem nacher gehabt. Es get mit Flüssige Seife wenn nicht anderes vor Händen ist.

Viel Glück
Dag

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Mi 14. Mai 2014, 22:08
von Sido
Hallo zusammen

In der Betriebsanleitung des 1H65 ist eine Zeichnung wie ein solches Werkzeug aussieht.

Kann abgeändert werden je nach Zylinderbuchse.

Gruss
Abzugsvorrichtung
Abzugsvorrichtung

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: Do 15. Mai 2014, 08:16
von dampfspieler
Moin,
Buchse und Ring/Nut mit Seürefreien Fett gut abschmieren und wieder montieren
ich denke, dass da "Armaturenfett" gut geeignet sein sollte, wie beispielsweise das CARE W47.

Hier die Spezifikation:

Armaturenfett CARE W 47

Hochleistungs-Siliconfett für Schmierung und Pflege aller Armaturen, Dichtungen, O-Ringe, Manschetten und Membranen
geeignet zur Schmierung von schnell- und leicht beweglichen Teilen unter mäßiger Belastung und bei langsamen Geschwindigkeiten
gemäß UBA-Leitlinie für Trinkwasser zugelassen und im Lebensmittelbereich verwendbar für Langzeitschmierung, ist druck- und wasserfest

oxidiert und schmilzt nicht
hohe Schlagfestigkeit
elektrisch nicht leitend
Temperaturbeständig von -40°C bis +200°C

Ich verwende es an meinen Dampfarmaturen (teilweise stark überhitzter Dampf) und bin damit voll zufrieden.

Viele Grüße Dietrich

Re: zylinderbuchse ziehen?

Verfasst: So 15. Jun 2014, 19:27
von DrYellow
Ich denke mal, dass auch Mike-Sanders Korrosionsschutzfett gehen sollte? Das ist auf Vaselinebasis und auch gut für Gummiteile.
Oder spricht etwas dagegen? Ich würde das sonst demnächst für diesen Zweck benutzen ;-)

Gruß
Christoph