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Re: Fimag Generator

Verfasst: Mo 29. Sep 2014, 10:00
von Axel
Hallo Werner,

Ich bin zwar nicht der Hammertheoretiker, aber ich denke so:

Eine Spannung wird nur dann in einem Leiter induziert, wenn er in einem Magnetfeld bewegt wird, oder andersrum.
Wenn nun ein Generator ganz neu gebaut ist, ist da nirgendwo ein Magnetfeld vorhanden, es ist ja nur Eisen drin.
Ich denke beim ersten Lauf wird er im Werk irgendwie aufmagnetisert, vielleicht mit einem kräftigen Stromstoß?
Kann aber auch sein, das schon aufmagnetisierte Bleche eingebaut werden.
Nun kann beim nächsten Start der Restmagnetismus im Rotor oder Stator seine Arbeit verrichten und die Induktion erstmal in Gang bringen. Zuerst wird in den Generatorspulen nur eine geringe Spannung induziert, diese wird dann in die Erregerspulen geschickt, das Erregerfekd wird stärker, in den Generatorspulen wird mehr Spannung induziert, und wieder mehr Spannung in die Erregerspulen geschickt. Somit baut sich dann das Magnetfeld immer schneller auf.
Beim abschalten des Generators bleibt in den Eisenkernen nun ein kleines Magnetfeld zurück, das beim nächsten Start wieder für die Erregung sorgt.
Aber es ist sehr klein, weil Eisen eben kein Dauermagnet ist. Vorstellen kann man sich das so, wenn man in der Werkstatt mal einen Schraubenzieher neben einem Magneten liegen hatte, ist der auch leicht magnetisch, aber eben nicht so stark wie der Magnet selbst.
Und dieses schwache Magnetfeld in Eisen verliert sich eben nach gewisser Zeit und somit kommt der Generator nicht "in Gang"...

Übrigens: Einige meiner russischen Generatoren haben vierkantstabförmige Dauermagneten zwischen den Spulen, die heizen dem oben beschriebenen Effekt natürlich tüchtig ein und eine Aufmagnetisierung ist da kaum erforderlich.

Sind alles nur meine Gedanken, Berichtigungen und andere Meinungen sind natürlich willkommen. :)


Viele Grüße,

Axel

Re: Fimag Generator

Verfasst: Mi 1. Okt 2014, 23:31
von Bar-Bie
Hist. Fahrzeuge hat geschrieben: Trotzdem die Frage: Warum verliert er die Erregung, wenn er längere Zeit steht?
Gruß Werner

... ein Schelm, wer Anderes dabei denkt... ! :shock: :oops: :roll: :lol:
Schmunzelnde Grüße aus Bielefeld

Re: Fimag Generator

Verfasst: Do 2. Okt 2014, 14:25
von sch.raube
Hallo
Hier noch mal etwas aus der Praxis zum Restmagnetismus.
Wir haben früher viele Jahre die Autokrane IFA ADK63 (Panther) repariert.
Diese waren mit einem Fimag , Typ weiß ich gerade nicht ,aber so mit 40/63 A Leistung ausgerüstet.
Nach langem Stehen und fehlender Erregung gab es ein Paar kräftige Hammerschläge auf den laufenden Generator.
In gefühlten 50% hatt es geholfen und war erst mal einfacher als unter dem Auto den Bürstenschutz abbauen zum Elektrisch erregen.
Gruß Wolfgang

Re: Fimag Generator

Verfasst: So 17. Mai 2015, 15:02
von loeweopta
Hallo allenbeisammen.
An meinen neuen Generator ist das gleiche Problem,der Motor läuft aber es kommt da nix.
Bin schon viel am lesen diese Woche was es seien kann und jemand meinte das auch mit den fremderregen.
Das Gerät was ich habe íst ein D G K 4--2 mit 4kva bei 3000 u /min Motor EL 308.
Nur wo mach ich das am Gerät oder im Schaltkasten dann auch an welchen Anschluss.
Gruss Paul.

Re: Fimag Generator

Verfasst: So 17. Mai 2015, 17:22
von gft
Bin zwar nicht der Spezialist für jeden Generator, aber die Texte bisher sagen eigentlich schon nen Menge aus!
Die meisten Wechselspannungs/Drehstrom - Generatoren arbeiten mit einer Gleichspannung auf dem Anker/Läufer!
Diese Spannung wird entweder in einer separaten Erregermaschine auf gleicher Welle hergestellt oder dem Anker von außen (fremd) zugeführt!
Auch gibt es Erregermaschinen, welche eine Gleichspannung via Kohlebürsten/Kollektor produzieren, sowie andere welche eine Wechselspannung machen, die dann mittels Erregerdioden gleich gerichtet teilweise bürstenlos direkt dem Hauptläufer zugeführt wird!
Also ne Menge Möglichkeiten und Variationen,...
Was alle gemeinsam haben ist der Umstand, das der Restmagnetismus, welcher nunmal nötig ist, den Prozess in Gang zu setzen, im Laufe der Zeit geringer wird! Dies geschieht durch Vibrationen bei nicht Strom produzierender Drehung, Elektrische Störungen("Elektrosmog"), Gewitterentladungen in der Luft oder auch nur durch das natürliche Erdmagnetfeld,...
Damit ist klar, Hammerschläge helfen vielleicht bei fest sitzenden Kohlen, aber nicht bei fehlender Remanenz!
Damit ist auch klar, es muss Gleichstrom mit einem gewissen Energiegehalt auf den Läufer der Hauptmaschine gegeben werden und dieser sich dabei drehen, um die Remanenz in den Eisenteilen wieder entstehen zu lassen!
Wenn der Generator ansonsten elektrisch in Ordnung ist und auch richtig verschaltet, dann sollte dieser auch wieder "ins Leben" kommen!

Zu den Klemmbezeichnungen eines Anschlusses kann man nur sagen, das es in Deutschland eine Art Normung zu den Klemmen gibt oder gab, wobei die Buschstaben C und D schon nicht blöd sind, aber alles ohne Gewähr und je nach Hersteller!

Wir haben einen alten Synchrongenerator mit Kohlebürsten mit einer Leistung von 35KW in Betrieb! Dieser hatte bisher einen Feldsteller (Poti) als Vorwiderstand zum Feld der Erregermaschine. Das war zwar im Anlauf besser, aber halt schlecht bei veränderlichen Lasten!!
Ersetzt wurde dieser Handregler durch ein elektronisches Bauteil, was aus der Wechselspannung der Hauptmaschine eine Gleichspannung raus zieht und diese dem Feld der Erregermaschine zuführt! Also muss unbedingt aus der Remanenz herraus so viel Strom aus der Hauptmaschine heraus kommen, das der elektronische Regler anfangen kann zu arbeiten! Dazu bedarf es ab und zu eines Schubs mit einer Motorradbatterie! Diese habe ich in den Reglerkasten mit eingebaut und mit einem kleinen Ladegerätchen versehen, was die Batterie immer dann läd, wenn der Generator dreht! Ein Druckknopf dran, fertig!

Hoffe, das hilft ein wenig,... :mrgreen:
Gruß,
Dieter