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Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Do 7. Mai 2015, 08:12
von Axel
Hallo Sebastian,

Vorab erstmal, ich kenne mich nicht im speziellen mit den Sachs Motoren bzw. Reglern aus.

Nach meinen Erfahrungen mit sägendem Lauf den EL Motoren (65, 150, 300) meiner Stromerzeuger ist das auch im Teillastbetrieb nicht normal, was du da beschreibst.
Zündung und Vergaser müssen natürlich erstmal in Ordnung sein.
Ein 2/3 malignes Sägen bei schlagartiger Nennlastzuschaltung oder schlagartigem Öffnen des Hangashebels (sofern vorhanden), ist normal. Aber bei konstanter Last, egal ob keine, wenig, oder Vollast muss die Drehzahl gleich bleiben. Dafür ist der Regler gebaut, das muss er können... Das können sogar die billigst konstruierten Regler an Rasenmähermotoren und hat auch nichts mit Zwei/Viertakt zu tun.

Was passiert denn, wenn du die Reglerstange mit der Hand leicht fest hältst? Hört das Sägen auf? Fängt es nach loslassen wieder an?

Schau nochmal genau nach, klemmen wirklich nirgendwo die Gestänge?
Die Drosselklappe des Vergasers muss extrem leichtgängig sein. Schon das Gewicht des Verstellhebels muss ausreichen, um sie beim Kippen des Vergasers bewegen zu lassen. Evtl. vorhandene Federn natürlich ausgehängt. ;)
Das gleiche beim Hebel, der aus dem Reglergehäuse kommt. Der klemmt auch gern mal in den Lagerungen, das merkt man oft nicht.
Auch mal den Regler selbst anschauen, auch hier muss alles leichtgängig sein.
Läuft der Regler in Öl? Wenn ja, dann den Ölstand prüfen, oder auch mal dickeres oder dünneres Öl probieren.

Auch die Übertragungsteile vom Regler zur Drosselklappe müssen extrem leichtgängig sein, Kugel- bzw. Gabelköpfe dürfen nirgendwo kanten oder klemmen.
Grob gesagt, wenn man sämtliche Federn aushängt, sollte fast schon ein Anpusten reichen, um den gesamten Übertragungsmechanismus in Bewegung zu setzten.
Die Übertragungsteile dürfen lieber etwas ausgeklappert sein, als zu stramm gehen.


Viele Grüße,

Axel

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Do 7. Mai 2015, 22:17
von bastian
Auch mal den Regler selbst anschauen, auch hier muss alles leichtgängig sein.
Läuft der Regler in Öl? Wenn ja, dann den Ölstand prüfen, oder auch mal dickeres oder dünneres Öl probieren.
Bei dem liegt der Regler im Motor, er müsste also zerlegt werden. Daher Anfangs auch die Frage nach Mischung und Ölart. So einen schön außenliegenden Feinregler haben die neuen nicht mehr.
Der verbaute soll mit bis 5% der max. Drehzahl abweichen bei Lastwechsel. Besser wäre natürlich 2,5%, wie bei den alten.
Das mit dem Gestänge prüfen ist auf jedenfall gut. Und ob Düsen defekt sind, sieht man auch nicht immer.
Außerdem sind Ferndiagnosen nicht ganz einfach...

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: So 10. Mai 2015, 21:22
von Sebastian8484
Moin!

Also, ich habe die verschiedensten Einstellungen ausprobiert. Habe den Leerlauf eingestellt. Erst Drosselklappenanschlag, dann Luftschraube soweit aufgedreht, bis sich die Drehzahl erhöhte, dann wieder ne viertel Umdrehung zurück. Dann hab ich mit dem Reglergestänge rumgespielt, wobei Gestänge fast zu viel gesagt ist. Es ist im Prinzip nur eine verstellbare Stange, die Drosselklappe und Reglerhebel verbindet. Mache ich die Strecke zwischen Drosselklappe und Reglerhebel kürzer, dafür den Gashebel weiter auf, um Spannung und Frequenz zu halten, wird er eher noch nervöser. Die Verbindung zwischen Hebel und Drosselklappe ist jetzt fast auf Ende eingestellt und der Gashebel etwas über Einstellung mitte. Das war jetzt im Vergleich der ruhigste Lauf. Das Schwingen beginnt etwa bei 1kW und hört bei 2kW Last auf. Er kommt da einfach nicht zur Ruhe. Ich habe jetzt in alle Richtungen eingestellt und keine ruhige Einstellung gefunden.
Der Regler und die Drosselklappe sind super leichtgängig, da hakt nichts.
Es sieht eigentlich alles perfekt aus. Es springt super an, hat einen schönen Leerlauf, ist sehr sauber und gepflegt, sieht nicht nach vielen Betriebsstunden aus. Wenn nur dieses verdammte sägen nicht wäre.
Was könnte es tendenziell noch sein?

Gruß

Sebastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: So 10. Mai 2015, 21:54
von Sebastian8484
Hallo nochmal!

Ich mags gar nicht erzählen, aber ich war gerade nochmal in der Werkstatt, mit Muttertagsklamotten! Grund: Habe mir gerade mal die Beschreibung des Bing 82 Vergasers im Internet angesehen. Dann bin ich auf die Dichtung für den Schwimmerkammerdeckel gestoßen. Ist ja so rechteckig mit extra Teil für die Hauptdüsengeschichte. War bei mir irgendwie anders, habe dem Schwimmerkammerdeckel aber auch keine Aufmerksamkeit geschenkt gehabt. Bei mir war in der Dichtungsnut nämlich irgendsoeine Dichtungsmasse drin, und der Runde Teil war mit einem kleinen O-Ring "abgedichtet". Der O-Ring sah auch an einer Stelle leicht abgedrückt aus. Hat also schonmal jemand dran rumgefuscht. Es wäre ja denkbar, daß von der Schwimmerkammer, rüber zum Hauptdüsensitz eine ungewollte Verbindung war.
Habe jetzt leider keine Dichtung. Werde gleich mal versuchen eine aus Dichtungspapier zu schneiden und morgen berichten, obs geklappt hat und obs was gebracht hat.

Gruß

Sebastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Mo 11. Mai 2015, 18:56
von Sebastian8484
Moin!

So, hab ne Dichtung geschnitten. 0,75er Dichtungspapier, dickeres hatte ich leider nicht mehr. Etwas Dickeres wäre wahrscheinlich besser, aber das Schwimmergehäuse ist dicht. Gebracht hat es allerdings leider nichts.
Habe dann mal in eine ganz andere Richtung eingestellt, da auf dem Reglergestänge auch weiter hinten "Schraubmarken" waren. Hab die hinterste Marke genommen. Die Drosselklappe ist jetzt in der untersten Reglerstellung schon deutlich weiter geschlossen. Er kann die Drosselklappe also nicht mehr so weit aufziehen. Das Regelverhalten wurde dadurch deutlich besser. Habe dann noch die Leerlaufschraube weiter reingedreht, wodurch der Regler die Drosselklappe auch nicht mehr soweit schließen kann.Der Gashebel muß in dieser Einstellung fast auf Vollgas. Finde ich auch sinniger, als fast noch im "Startbereich" rumzudümpeln. Und tatsächlich, er regelt jetzt aus, in jedem Lastbereich. Sogar in seinem "kritischen Bereich" von 1000-1500 Watt.Da braucht er allerdings immer noch ein paar Sekunden um auszuschwingen. Im Leerlauf hab ich jetzt eine Spannung von 245V und bei Vollast (3kW) 225V. Der Regler ist jetzt natürlich in seinem Regelbereich ziemlich eingezwengt, aber die Funktion ist da. Große Flex zieht er auch ohne nennenswerten Einbruch an. Kann man hier eigentlich Fotos von dem Teil laden?
Was meint Ihr?

Gruß

Sebastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Mo 11. Mai 2015, 19:33
von bastian
Glückwunsch :-)
Da kann er noch so neuwertig Aussehen wie er will, es weiß keiner, ob da nicht schon mal jemand dran war.
Also kann er doch ruhig laufen, muss nur die Einstellung stimmen und alle Bauteile wie vorgesehen funktionieren.
Gruß,
Bastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Mo 11. Mai 2015, 20:16
von Sebastian8484
Hallo!

Ich freue mich auch. Hab ihn gerade die ganze Zeit laufen lassen. Sowohl im Leerlauf, als auch mit Vollast. Mit Lastsprüngen. Er regelt immer sofort aus. Spannung bleibt im Toleranzbereich. Ich laß das jetzt so. Ist das für den Regler ein Problem, wenn er nicht mehr so weit darf, wie er gerne möchte? Eigentlich nicht, oder? Wird der über die Mischung mitgeschmiert?

Gruß

Sebastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Mo 11. Mai 2015, 21:01
von bastian
Hallo,
du hast ihn ja so eingestellt, wie es normal möglich ist. Denke nicht, dass das zu Problemen führt, zumal er anscheinend optimal läuft. Wozu dann noch weiter rumdoktorn?
Er wird genauso geschmiert wie die Lager und Kolben. Das Gemisch wird durch die Drücke (Ansaugen, hochdrücken usw...) und Kurbelwellenbewegung überall verteilt.
Daher wird eine solche Version auch als wartungsfrei beschrieben.
Gruß,
Bastian

Re: Reglerschwingen Sachs ST204

Verfasst: Mo 11. Mai 2015, 21:09
von Sebastian8484
Ja, Danke für Deine Unterstützung. Hab nicht dran geglaubt, daß der nochmal ruhig wird.
Obwohl Kraft scheint dieser ST204 zu haben.

Gruß

Sebastian