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Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Di 27. Okt 2015, 18:15
von Christian Rady
Hmmm...

Meine Liste gilt ab Motor-Nummer 548576, und da ist definitiv ein Rollen- auf der Steuerseite und ein Kugellager auf der Lagerschildseite drin. Das Kugellager hat einen etwas größeren Außendurchmesser. Ich bin allerdings nicht der Deutzexperte... vielleicht wissen andere mehr!

Gutes Gelingen und Grüße ausm Barnim!

Christian

PS: Leider hört mein Lagerlager bei ca. 120mm Außendurchmesser auf :(

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Di 27. Okt 2015, 18:35
von lutzemue
Christian,

danke für deine Mühen. Ich werde weiter Berichten.


Gruß Lutz

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Di 27. Okt 2015, 19:05
von gft
Auch hier wieder der Theoretiker, weil so einen MAH 914 zwar im Bestand, aber noch nicht zerlegt! :)
Die Kurbelwelle braucht eine achsiale Führung welche ein Rollenlager nur schwer bieten kann!
Kugellager können das besser, sind aber bei Schwingungen und Drücken von Nachteil!
Daher müsste ein Kugellager im Vergleich zum Rollenlager größer ausfallen!

Zwei Kugellager in einem Gesamtbauteil mit unterschiedlicher Wärmeausdehnung der Bauteile führt zu Spannungen in der Welle und oder dem Gehäuse!
Daher ist das, was Christian aus der Teileliste heraus schrieb zumindest aus physikalischer und maschinenbautechnischer Sicht vollkommen richtig!
Das heißt nicht, das es auch so gebaut ist!

Es gibt eben auch Rollenlagerringe mit Kanten, einseitig, zweiseitig, teils innen und teils außen, je nach Bedarf!

Einfach drauf achten und drüber nachdenken, was da wie wo so drin ist,.....

Zustandsmäßig ist das Lager ja gut prüfbar!
Wenn die Rollen keine Macken haben, ist`s Lager mittelprächtig, wenn doch, dann Schrott!
Wenn der Motor richtig was tun müsste und es wichtig ist, das Betriebssicherheit herzustellen ist, dann raus damit!
Im Rentnerbetrieb mal so ohne Last vor sich hin getuckert kann das Lager noch lange mitlaufen, würd ich so sagen. :mrgreen:

Gruß,
Dieter

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Di 27. Okt 2015, 23:24
von VerdampferSammler
Ist dieser 914 ein Nachkriegsbaujahr oder ein Vorkriegsbaujahr?
Ich habe es selber noch nicht erlebt, dass ein 914er mit 2 Zylinderrollenlagern als Kurbelwellenlager ausgestattet wurde. Meine 914er, egal ob Diesel oder der Benziner, hatten immer auf der Ölpumpenseite das Kugellager und auf der Steuerungsseite das Zylinderrollenlager.
Da wäre auch interessant zu wissen/ zu sehen, wie das Lagerschild im Gehäuse auf der Ölpumpenseite beschaffen ist. Wurde dies geändert oder einfach nur ein passendes Zylinderrollenlager anstatt des sonst regulären Kugellagers verbaut?

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Mi 28. Okt 2015, 09:19
von lutzemue
Hallo,

ich sehe es beseht Interesse, deshalb werde ich heute noch ein paar Detailfotos machen und diese morgen einstellen. Der Vorbesitzer deutete so etwas an, dass der Deutz in einem Steinbruch gelaufen sei. Er hat auch eine sehr große Flachriemenscheibe (Eigenbau) dran. Also wenn er vielleicht vor einer Mühle oder so etwas gelaufen hat ist vielleicht die Belastung an der Riemenseite der Grund für das Rollenlager. Eigenartigerweise hätte ich je erwartet wenn er aus einem derartigen Umfeld kommt, dass er innen total runtergerockt ist, aber das ist nicht der Fall.

Gruß Lutz

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Do 29. Okt 2015, 10:56
von lutzemue
Hallo Motorenfreunde,

hier nun die versprochenen Fotos:
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Ich hoffe Ihr könnt den Einbau der Lager erkennen. Es sieht nicht danach aus, dass hier irgendetwas geändert oder angepasst wurde.
Im letzten Bild ist das linke Lager das Lager von der Steuerseite.

Gruß Lutz

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Do 29. Okt 2015, 18:18
von Christian Rady
Moin Lutz!

Auf deinem Bild 0401 ist ja eine Anlaufscheibe auf der Kurbelwelle (Lagerschildseite) zu sehen. War unter der Nutmutter eine zweite Anlaufscheibe? Dann hätte man dieses Lager zur Seitenführung vergewaltigt! Das vergnabbelte Gewinde in diesem Bereich und auch die Seitenflächen der Rollen sprechen dafür. Es gibt seitenführende Rollenlager, die kenne ich aber nur mit loser Scheibe am Außenring, damit man das Axialspiel mit Beilagen einstellen kann. Irgendwie sieht mir das Ganze ziemlich gemurkst aus... immerhin kommt ja ganz schön Seitendruck auf die Kurbelwelle aufgrund der Schraubenräder zur Nockenwelle
Interessant wäre, ob es Kugel- und Rollenlager mit denselben Wellen- und Außenmaßen (und Breite) gibt, so dass man einfach tauschen konnte. Ich habe sowas ähnliches damals bei meinem Fordson F gemacht, da ich die zwei gegeneinander eingebauten Kegelrollenlager der Antriebsschnecke nicht auftreiben konnte. Jetzt ist ein zweireihiges Kugellager mit erhöhter Axialbelastbarkeit nebst einem genau gedrehten Distanzring drin. Hält bis heute, er muss ja auch nicht mehr dreischarig tief pflügen :D !
Am besten wäre es wohl in deinem Fall, auf den Originalzustand zurück zu bauen :idea:

Grüße ausm Barnim!

Christian

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 14:19
von Christoph
Hallo,
der Meinung bin ich auch :!:
auf original zurückruesten, dann kannst du sicher sein dass das Teil die nächsten
50 Jahre wieder läuft.
Gruss christoph

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Fr 30. Okt 2015, 15:27
von lutzemue
Hallo,

Hmm, da gebt ihr mir aber Anlass zum Nachdenken. Hatte eigentlich schon innerlich mit mir abgeschlossen die beiden Lager wieder zu benutzen. :shock:
Irgendwie habt Ihr natürlich Recht. :?:

Gruß Lutz

Re: Vorgehensweise Lager testen

Verfasst: Do 5. Nov 2015, 07:09
von lutzemue
Hallo,

Nachdem ich mit Paul Peitzmeier gesprochen habe, wer ihn kennt weiß was er drauf hat. Bin ich zu dem Schluss gekommen die Lager zu reinigen und wieder einzusetzen. Ansonsten will ich mal hier kurz den Status der Restaurierung kund tun:
Lager gereinigt und wieder eingesetzt. Kurbelwelle gereinigt und wieder eingesetzt. Gehäuse abgebürstet, wartet auf Grundierung. Filzringe, Axiallager und Reglerkugeln sind bestellt aber noch unterwegs.

Und dann gibt es noch ein Problem: Die Gabel, die von der Reglerwelle die Einspritzmenge regelt ist sehr abgenutzt. Was kann man da machen? Aufschweißen wie? Oder Auflöten?
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Danke und Gruß

Lutz