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Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 16:53
von Newman
Soooo, ZZP sollte ja nun passen, vermute ich. Hab nun mal zwei Videos vom Zündfunken gemacht. Unter "schön" versteh ich was anderes...

https://www.youtube.com/watch?v=ZJEDZIzSV-s
https://www.youtube.com/watch?v=9XcNRXFP4nI

Wie seht ihr das?

MFG Andy

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 20:48
von SachsStamoBastler
Hallo Andy,

sieht echt etwas schwach aus. Bevor man nun aber alles auf die Spule und Kondensator schiebt, würde ich erstmal versuchen den Rest auszuschließen. Du hast ja gesagt, dass beim Strom/Hochspannungsabnehmer (wie man ihn denn jetzt nennen will) alles in Öl getränkt war. Das ist ja grundsätzlich erstmal schlecht. Falls nicht schon geschehen würde ich dir empfehlen das erstmal alles zu reinigen. Also die Schleifkohle und den Schleifring im Magnet vom Öl befreien. Vorn am Magnet müsste sich noch eine etwas größere Schraube befinden, an der auch eine Schleifkohle sitzt, gleiches Prozedere auch dort. Falls es dann nicht besser wird, würde ich den Magnet auzfmagnetisieren lassen und wenn es dann nicht besser ist, dann würde ich die Spule bzw. den Kondensator verdächtigen. Falls du ein Multimeter zur Hand hast, kannst du ja auch mal den Widerstand der Spule messen.

Viele Grüße
Moritz

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:17
von Newman
Das heißt, diese Warnung...
Ich würde dir auch nicht empfehlen den Anker auszubauen, da du so das Magnetfeld schwächst und der Magnet dann wieder neue magnetisiert werden muss.
in den Wind schreiben, das Teil vorsichtig zerlegen, putzen und wieder montieren?

Is natürlich blöd, die Zerlege-Reihenfolge zu beachten, wenn man das Teil noch nie in der Hand hatte.

Schrauben hab ich um das Teil rings rum gesehen. Links ne Kohle, die hatte ich schon raus, war die verölte. Unten war ne Schraube erkennbar, und rechts auch eine... Und dann noch die 4 vorn am Versteller, sowie die eine am Zündkabelanschluss.

Ich hab mir jetzt mal das verlinkte Bild zu eigen gemacht....
Bild
Die Teile und dessen Lage ist fast schlüssig.
Frage:
Die grüne Schraube ist die vom Spannband?
Die gelbe ist die von unten eingeschraubte?
Das rot eingerahmte Gedöns konnte ich noch nicht entdecken. Ich vermute, das befindet sich auf der rechten Seite?
Vorn am Magnet müsste sich noch eine etwas größere Schraube befinden, an der auch eine Schleifkohle sitzt,
Auf dem Bild seh ich keine zweite Schleifkohle?!?! :roll:

Wo sitzt eigentlich der Kondensator?

MFG Andy

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:19
von Standuhr
Also das der Funken bei mir jetzt stärker ist glaube ich nicht.Ist halt dunkel und die Wunderkerze hat halt drei Elektroden .Was mir nur auffällt das bei dir der Funken etwas unregelmäßig ist. Beim Auslauf des Schwungrades kommt auf einmal kein Funken mehr und dann wieder doch!?
War die Kerze naß bei deinen Startversuchen? Bist du sicher das die Hauptdüse und der Kanal vom Schwimmergehäuse frei ist!? Selbst mit diesem Funken mußte er doch mal ein Zeichen von sich geben!?










Gruß Klaus

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:35
von Newman
Was mir nur auffällt das bei dir der Funken etwas unregelmäßig ist.
Ja, bin ich voll bei dir... Den Eindruck hatte ich auch.
War die Kerze naß bei deinen Startversuchen?
Nicht übermäßg, also nicht abgesoffen...
Bist du sicher das die Hauptdüse und der Kanal vom Schwimmergehäuse frei ist!?
Ja, man sieht bei entnommenen Luftfiltereinsatz nen Kraftstoffaustritt am Düsenröhrchen. Allerdings kann man nicht so recht von zerstäuben reden, wie man es von modernen Vergasern kennt. Düsengröße ist mit ner 82 angegeben?!
Selbst mit diesem Funken mußte er doch mal ein Zeichen von sich geben!?
Hab mit nem Gasbrenner beim kurbeln ins offne Kerzenloch gehalten, da kam dann mal die eine oder andere Reaktion, aber unter Kompression kam gar nix!

Ich hab irgendwie noch immer das Gefühl, das unter Kompressionsdruck der Funke erstickt wird. Hab aber leider keine Möglichkeit, das zu testen.

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:47
von Newman
Mit den Gasbrenner hab ich nur versucht, zu erkennen, ob er vom Vergaser was ansaugt. Durch das offne Kerzenloch hat er natürlich viel Falschluft gezogen, das da die geringe Reaktionsfreudigkeit nachvollziehbar ist. Kerze hat zu dem Zeitpunkt außen rum gebammelt und fremd gefunkt.

Hauptdüse war übrigens durch geblasen und sauber.

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 21:48
von Standuhr
P1000735.JPG
Blau ist die Öffnung für den Hochspannungsschleifkontakt. Unten ist noch die Dichtung dafür und die kleine Kohle.Genau auf der anderen Seite ist eine kleine Halbrundkopfschraube mit einer Spitze,das ist die Sicherheitsfunkenstrecke,vor Ausbau des Ankers unbedingt entfernen sonst 80.- Taler kaputt!!!!! Geht z.B.das Zündkabel kaputt oder ab kann hier der Funke überspringen und strapaziert nicht unnötig die Ankerisolation zwischen den Wicklungslagen.
Die gelbe Spur zeigt unten am Anfang den Masseschleifkontakt. Der wird seitlich in das Gehäuse geschraubt und schleift auf dem rechten Ankerflansch,die Laufspur kann man sehen. Unter diesem Flansch befindet sich auch der Unterbrecherkondensator.
Die rote Spur ist die Schraube für die Rastung der Polschuhhülse. Hier Fehlte die Kugel die auf der Unterseite der Hüse in die Löcher rastet.
Rosa ist die Schraube die in den Anker kommt und den Rotor mit Unterbrecher befestigt.

Den Anker kannst du ohne Probleme ein und ausbauen das ändert an dem Magnetismus deines Hufeisenmagnet rein gar nichts. Beim Ausbau des Magnets die Einbaulage markieren sonst kann es sein das das Weicheisenpaket der Polschuhhülse die magnetischen Kraftlinien schwächt wenn verpolt.
Ich weis nicht warum so etwas immer im Umlauf ist. Es ist ja nicht mein erster Magnet den ich repariert und magnetisiert habe . Ich habe schon alle Szenarien ausprobiert ,an meinem Zündfunken konnte ich keine Änderung feststellen und funktioniert hat bis jetzt jeder.

Gruß Klaus

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Di 19. Okt 2021, 22:06
von Newman
Gut, dann war das die Massekohle, die vor Öl getrieft hat.

Hochspannungsschleifkontakt hatte ich schon mal raus, weil ich das Zündkabel neu einsetzen musste.

Gut, also das hat jetzt doch etwas mehr Licht in Dunkel gebracht. Danke dafür.

Unterm Strich gesagt, bevor man an dem Teil rum zieht und drückt, sollten ALLE von Außen sichtbaren Schrauben vorsichtig entfernt werden. ;)

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Mi 20. Okt 2021, 10:21
von SachsStamoBastler
Standuhr hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:48

Den Anker kannst du ohne Probleme ein und ausbauen das ändert an dem Magnetismus deines Hufeisenmagnet rein gar nichts. Beim Ausbau des Magnets die Einbaulage markieren sonst kann es sein das das Weicheisenpaket der Polschuhhülse die magnetischen Kraftlinien schwächt wenn verpolt.
Ich weis nicht warum so etwas immer im Umlauf ist. Es ist ja nicht mein erster Magnet den ich repariert und magnetisiert habe . Ich habe schon alle Szenarien ausprobiert ,an meinem Zündfunken konnte ich keine Änderung feststellen und funktioniert hat bis jetzt jeder.

Gruß Klaus
Hallo Klaus,

dann habe ich ja wieder etwas gelernt und entschuldige mich für meine falsche Aussage. Ich habe bei meinem Magnet den Anker nämlich nochmal ausgebaut gehabt und danach kam mir der Widerstand beim drehen deutlich schwächer vor. Falls ich sonst noch irgendwas falsches geschrieben haben sollte, bitte ich gerne um konstruktive Kritik, ich bin immer offen etwas zu lernen. :D

Viele Grüße
Moritz

Re: MA711 zum laufen bringen?!?!

Verfasst: Mi 20. Okt 2021, 17:41
von Standuhr
Hallo Moritz,
das ist doch kein Vorwurf gegen dich ich habe nur meine eigene Erfahrung geschildert!!!!
Nochmals zum Verständnis von Magnetzünder mit Drehbarer Spule/ Anker (moving coil). Diese Konstruktion geht auf eine der ersten von BOSCH zurück. Hier hat man einen stationären Hufeisenmagnet dessen magnetische Feldlinien durch Polschuhe aus Weicheisen (unlegiert ,hat wenig Remanenz/Restmagnetismus) an den Anker geleitet wird. Später fand man heraus das Polschuhe aus laminiertem Dynamoblech weniger Verluste haben als aus Vollmaterial Weicheisen (hat überhaupt gar nix mit einem Wechselfeld zu tun). Dies war Bestand bis zum Ende der Magnetzünderära nach dem zweiten Weltkrieg. Ich schätze um 1930 kamen die ersten Magnetzünder mit drehbarem Magnet (moving magnet) also anstatt einen Anker mit der Spule war ein Dauermagnet verbaut der sich drehte. Die Zündspule war stationär verbaut ,die magnetischen Feldlinien wurden über laminierte Polschuhe aus Dynamoblech zur Spule geleitet. Diese Konstruktion war sicher etwas einfacher und billiger zu bauen;Spule kaputt einfach kurz austauschen!!
Wird hier beim Wehrmachtskradspezialisten Hommes beschrieben:

https://www.youtube.com/watch?v=OmgX8hYyj0s

Ich habe auch eine original Reparaturanleitung von Lucas (UK) bei der das Magnetisieren des Magneten von innen heraus bei ausgebauten Zündanker beschreibt. Hierzu braucht man extra angefertigte Magnetisierpolschuhe die exakt an den Polschuhen im Zündergehäuse anliegen. Über die benötigten Feldstärken habe ich sehr große Unterschiede in verschiedenen Beschreibungen gelesen. Fakt ist ,es ist völlig Wurscht wie lange ein Magnet magnetisiert wird,ausschlaggebend ist die Höhe des Impulses. Und wenn danach so ein Zünder wieder einen ordentlichen Funken hat und ein Motor wieder zuverlässig läuft ist doch alles gut!!!!
Bei den meisten Zündern habe ich immer den Hufeisenmagnet ausgebaut(gezeichnet) magnetisiert und wieder eingebaut. Alle funktionieren heute noch und keiner hat seinen Magnetismus verloren!

Gruß Klaus