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Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Mi 11. Sep 2024, 18:06
von Aries
Moin,

Ihr müsst den Unterdruck am Kurbelgehäuse prüfen, nicht am Flatterventil. Der Schlauch vom Flatterventil geht in den Ansaugschalldämpfer, bzw. dessen Anbaustutzen und muss Luft blasen! Peilstab rausziehen und dort mit dem Finger prüfen, oder einen Schlauch reinklemmen und dann den Handschuh dranklemmen.

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Mi 11. Sep 2024, 18:57
von BUMI
Moin, lasst und noch mal nachdenken:
Wenn der Schlauch vom Flatterventil zum Ansaugstutzen geht, müsste am flatterventil der Druck des Ansaugstutzens anliegen.
Im ganz günstigen Fall ist dieser Druck mit dem Umgebungsdruck gleich. praktisch ist der Druck aber geringer als der Umgebungsdruck weil da noch ein Luftfilter vor sitzt.
Wenn der Handschuh gegen den Umgebungsdruck aufgeblasen wird, kann das nicht vom Ansaugstutzen kommen.
Das Flatterventil lässt den Druck von innen nach außen entweichen, kann also den handschuh aufblasen.
Mit dem pulsieren geht das allerdings nur, wenn das Flatterventil nicht zwischen Kurbelraum und Handschuh ist - das habe ich nicht bedacht.
Aber wenn der Handschuh aufgeblasen wird, ist da schon der Wurm drin. Bei dichtem Motor kann da beim ersten Hub einmal! das hubvolumen austreten, alles was dann kommt, kommt aus dem Kompressionsraum.
Nachtrag zu alten Erfahrungen mit 170er und 180er Dieseln: Wenn bei laufendem motor der lose Öleinfülldeckel nicht wegfliegt habe ich den gekauft.
Gruß, Burgfried

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Mi 11. Sep 2024, 20:48
von Frosch
Die Kompressionsmessung wird sicherlich für Klarheit sorgen. Gerät liegt schon bereit. Ich muss nur ein Zeitfenster finden wo es nicht regnet und noch hell ist. War heute nicht so.
Das beschriebene Phänomen existierte vorher nicht. Ich bin darauf gestoßen, dass es nach dem Tausch der Einspritzdüse plötzlich nach Abgasen roch und die Luft außen am Ansaugfilter pulsiert hat. Von dort kam auch der Abgasgeruch. Der kam nicht von der Auspuffseite.
Früher konnte man z.B. einen Gefrierbeutel über den Ansaugluftfilter ziehen und der wurde sofort angesogen. Dann habe ich den Schlauch der Kurbelgehäuse Entlüftung vom Ansaugfilter abgezogen und der Ansaugluftfilter begann wieder nur zu saugen. So wie es sich gehört.
Alles bei laufender Maschine, die ohne Qualm und Mucken im Standgas lief. Zum Schluss habe ich dann den Latex Handschuh (Luftballons und Präser waren schon alle :P ) über den Schlauch der Entlüftung gezogen um zu sehen wie viel Luft denn aus dem Kurbelgehäuse kommt. Und siehe da, er hat sich innerhalb weniger Sekunden ordentlich aufgeblasen. Somit steht fest, dass etwas nach Abgas riechendes ins Kurbelgehäuse pustet und an der Entlüftung wieder raus will. Wäre lediglich das Flatterventil defekt, würde es am Ballon Pulsieren, weil der verdichtende Kolben ja ein Vakuum im Kurbelgehäuse erzeugen möchte. Da das Volumen im Kurbelgehäuse mit jeder Umdrehung einmal verdrängt und einmal eingesaugt wird darf nur bei der ersten Umdrehung oder bei Erwärmung etwas Luft aus der Entlüftung kommen. Wenn das mehr als der Hubraum des Zylinders ist, dringt irgendwo Luft ins Kurbelgehäuse. Archimedes kannte sich damit aus glaube ich.Woher kann die Luft kommen, wenn die auch noch nach Abgas riecht? Wenn ich das also am Ölstab teste müsste dort ordentlich Luft kommen, da der Widerstand des Flatterventils höher ist und die Luft lieber am Ölstab heraus will. Richtig? Würde ich die Kurbelgehäuse Entlüftung zu halten müsste der Ölstab aus dem Motor geschossen kommen. Richtig? Nicht ganz, denn der Öleinfülldeckel hat ja ein Sicherheitsventil, so wie man es vom Autokühler kennt. Wenn ich nun den Handschuh nicht auf die Entlüftung, sondern den Öleinfüllstutzen ziehe, hätte ich den gleichen Effekt, weil ich damit das Flatterventil umgehe. Damit könnte ich auch noch die Funktion des Flatterventils prüfen. Denn dort müsste der Deckel oder mein lieber Handschuh dann angesaugt werden wenn alles dicht ist. Liege ich da richtig?
Wenn ich nun die Kompression messe, welcher Druck sollte dann gemessen werden und wo wäre der untere tolerierbare Schwellenwert? 20Bar?

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 09:12
von Frosch
...der Handschuh auf den Öleinfülldeckel wird nicht angesogen, sondern er müsste pulsieren, wenn alles dicht ist.

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 09:37
von BUMI
Moin, 20bar sind schon ein brauchbarer Wert, ich sah schon Motoren, die auch mir 16 bar noch zu starten waren allerdings nur mit Zündhilfe, erbärmlich schlecht und am laufen blieben sie nur mit höherer Drehzahl.
Es ist eine Maßnahme um bei einem nicht anspringenden Motor die kompression als Fehler ausschließen zu können.
Kompressionsdruck messen ist eine gute Maßnahme um bei mehrzylindrige Motoren die einzelnen Zylinder zu vergleichen.
Er sagt über den Zylinderzustand nur etwas aus, wenn man den Wert eines neuen Motors kennt.
Heute wird der Zylinderzustand über einen "Druckverlusttest" beurteilt.
Das wird im Boot wohl nur schwer zu realisieren sein. Wenn du den kompressionstest machst, wäre es hilfreich den 2x mal zu machen - 1x bei kaltem Motor, 1x bei heißgefahrenem motor.
Gruß, Burgfried

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 15:46
von Frosch
Trotz der geschilderten Probleme springt das Ding nach max. 5 Sekunden Anlasserbetrieb an und läuft.
Ich frage mich dann ja gerade ob die Kompressionsmessung überhaupt sinnvoll ist.
Es zischen definitiv Abgase in das Kurbelgehäuse. Die können ja nur aus dem Verbrennungsraum kommen. Somit kann der Fehler doch nur durch Riefen in der Zylinderbuchse kommen oder durch einen oder mehrere gebrochene Kolbenringe oder einen Riss im Kolben und natürlich aus einer Kombination aller. Müsste dann nicht die Luft, die mir aus dem Kurbelgehäuse entgegenkommt auch sehr warm sein oder kühlen Öl und Gehäuse das anfangs soweit runter, dass man das noch nicht merkt?

P.S: Es macht richtig Spaß hier mit euch im Forum zu sprechen. Ich lerne gerade viel über die Funktion des Motors und deren Fehlermöglichkeiten. Verzeiht mir daher bitte manche dumme Frage.

Grüße

Marcus

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 17:00
von BUMI
Moin Marcus, nun kommen wir langsam in den Glaubensbereich - wie mit unserem Klimawandel...
Um das noch mal einzuordnen: Er springt kalt an, wenn er warm ist geht er im Leerlauf aus?
Wenn es das ist, hilft letztlich nur: Kopf und Zylnder runter und nachsehen.
Gruß, Burgfried

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 20:33
von Frosch
Zum Glück habe ich noch einen baugleichen Motor als Teilespender zu Hause im Carport stehen. Daran habe ich das eben ausprobiert den Kopf und den Zylinder abzubauen. Ging recht einfach und kann mit etwas Glück an Bord gemacht werden. Der Zylinder, der Kolben und die Kolbenringe sehen beim Teilespender noch recht gut aus, somit habe ich zur Not Ersatzteile.
Ein netter Vereinskollege kann die Teile dann zum Hohnen mitnehmen. Welches Differenzmaß darf denn zwischen Zylinderinnendurchmesser und Kolben AD bei einem 80mm Kolben herrschen? Nicht das nach dem Hohnen der Zylinder zu weit ist.

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 20:36
von Frosch
BUMI hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 17:00 Moin Marcus, nun kommen wir langsam in den Glaubensbereich - wie mit unserem Klimawandel...
Um das noch mal einzuordnen: Er springt kalt an, wenn er warm ist geht er im Leerlauf aus?
Wenn es das ist, hilft letztlich nur: Kopf und Zylnder runter und nachsehen.
Gruß, Burgfried
Er springt kalt an und wenn er warm ist dreht er langsamer, geht nicht aus dreht aber sehr langsam, als wolle er gleich ausgehen.

Re: Faryman L30 geht aus

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 20:39
von Frosch
Wie bekommt man denn den Kolben wieder in den Zylinder? Wie drückt man die Kolbenringe zusammen ohne die Laufflächen zu beschädigen? Den Kolben habe ich laut Anleitung vom Pleuel getrennt um ihn dann in den Zylinder stecken zu können. Anschließend soll beides gemeinsam wieder montiert werden.