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Farymann K54 15B mit Zicken

Verfasst: Do 23. Jan 2025, 15:36
von TomS
Hallo Freunde der knatternden Motoren,

ich bin Tom, 33 Jahre alt, bin neu hier im Forum und schraube gerne an allem was laut ist und stinkt.

Ich habe von meinem Onkel eine Vibromax AVS 1300D Rüttelplatte vermacht bekommen. Diese stand (leider) mehrere Jahre bei seinem Nachbarn (wurde wohl vergessen zurückzugeben…). Nunja

Laut Bedienungsanleitung ist ein Farymann Typ K55 verbaut.
Laut Typenschild der K54 Motor. Baujahr ist die Rüttelplatte von 1978.

Mehr Informationen habe ich leider nicht.

Was ich bereits herausgefunden habe, auch mit Hilfe der Foreneinträge hier: (bitte berichtigt mich, falls ich falsch liege)
Der K54 Motor wird auch 15B Motor genannt?!
15 Kubik Inch (242ccm)  15
B  Wird rechts rum angekurbelt

Vermutlich dann also 15B430. Deutlich mehr ist wohl der 15D430 verbreitet.

Unterschied den ich allerdings festgestellt habe mit Vergleichsbildern:
Mein Motor hat keinen Ölfilter und ich habe ebenfalls keinen Startmehrmengenknopf. Wo der Startmengenmehrknopf beim „D“ verbaut ist, oder bei den späteren Baujahren befindet sich bei mir ein Loch und weiter oben ein Verschlussstopfen.

Erst einmal zum positiven:
Im kalten Zustand springt der Motor direkt beim ersten Versuch an! Und tuckert dann seelenruhig vor sich hin.

Nun zu den Knackpunkten:

1. Im warmen Zustand ist es fast unmöglich ihn anzubekommen. (Starthebel auf Mittelstellung, kein Vollgas (Vollgas ändert aber auch nichts))
Ich habe die letzten Tage mal intensiver danach geschaut und folgendes gemacht bzw festgestellt:
In dem Moment, wo er anspringen will verschluckt er sich und geht aus.
Wenn man die Kurbel über diesen Moment hinweg weiter dreht läuft er dann auch mal an.
Habe bei den Versuchen ein Zischen gehört und mir ist dann aufgefallen, dass in der Ölwanne richtige viele Druck herrscht. Der Motor drückt da richtig was rein.
Mich wundert es, dass wenn er dann mal läuft, eigl. normal läuft, auch die Dichtungen sind noch dicht, und es ölt nichts.
Habe den Motor komplett abkühlen lassen und nochmal geschaut, auch im kalten Motor herrscht Druck in der Ölwanne, allerdings deutlich weniger als bei warmen Motor. Daher springt er da wohl so schlecht an.

2. Das automatische Dekompressionsventil funktioniert nicht mehr richtig.
Die Grundfunktion ist gegeben: Aus, Freilauf, Dekompression. Nur die Automatik-Funktion eben nicht. Man spürt das der „Drehregler“ hinten vom Stößel ab und zu „gesteift“ wird, aber das reicht wohl nicht zum Mitnehmen. (ab und an wird das Ventil auch mal 1 Zahn mitgenommen, mehr aber auch nicht).
Was mir noch aufgefallen ist: Wenn der warme Motor, wie oben beschrieben, versucht wird zu starten, aber nicht anspringt ist beim nächsten Versuch der „Drehregler“ fest und man muss mit der Kurbel ein kleines Stück den Motor drehen bevor man den Drehregler auch wieder drehen kann.
Ich weiß nicht ob das eine mit dem anderen zusammen hängt.

3. Kurzes schwarzes Qualmen aus dem Auspuff
Egal ob kalt oder warm, wenn der Motor anspringt, qualmt er erstmal KURZ tief schwarz, was dann aber ziemlich schnell aufhört. Auch beim Beschleunigen von LL auf Volllast ist das so.
Normal?!

Wenn du bis hierhin meinen Beitrag gelesen hast, danke ich dir schonmal 😉

Hier mal meine Ideen für das weitere Vorgehen:

- Ventilspiel einstellen:
Wie stelle ich es richtig ein?
0,1mm ist wohl die Vorgabe.
Habe aber 2 Anleitungen die das Ganze komplett unterschiedlich beschreiben gefunden:
1. Reparaturhandbuch 15/18/32W (Seite 56)
Für W Motor: „Motor mit Andrehkurbel bis auf Ventilüberschneidung drehen. Andrehkurbel herausnehmen, Lage des Mitnehmerstifts in der Nockenwelle einsehen => senkrechte Lage! Handkurbel wieder einstecken und ½ Umdrehung weiterdrehen. Der Mitnehmerstift muss jetzt wieder senkrecht stehen! Jetzt können beide Ventile eingestellt werden.“

2. https://www.klaus-haeberlin.ch/files/Do ... et_18d.pdf (Seite 83)
(D) Motoren mit verdecktem Schwungrad (ohne sichtbare OT-Markierung):
Handkurbel (1) in das Andrehstützlager einstecken und Kurbelwelle langsam drehen, bis die Ventilfeder des Einlassventils komplett nach unten gedrückt ist (Einlassventil ist nun vollständig geöffnet).
Eine Fühlerlehre (5) mit Stärke 0,1 mm zwischen Kipphebel (4) und Ventilschaft des Auslassventils schieben und das Ventilspiel des Auslassventils prüfen. Die Fühlerlehre muss sich ohne spürbaren Widerstand (saugend) durchziehen lassen.


- Kraftstofffilter ist noch „Made in West Germany“. Der ist bestellt und wird direkt gewechselt.

- Der Ölbad-Luftfilter war ziemlich verdreckt. Diesen reinige ich die nächsten Tage. (Der Betrieb ohne Filter hat an der Gesamtsituation aber nichts geändert).
Gibt’s die Filtereinheit noch neu zu kaufen eigentlich?

- Ich werde wohl nicht drum rum kommen den Zylinder auszubauen. Ich vermute verschlissene Kolbenringe, weshalb er den Druck in die Ölwanne abbläst.
Gibt es diese noch neu zu kaufen? Wenn ja, wo?
Kann/sollte man den Zylinder mit einem Hohnwerkzeug für die Bohrmaschine schleifen?
Wie schätzt ihr die Erfolgschanen ein, dass der Motor wieder dicht wird?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
Tom