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				Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Mo 1. Aug 2011, 22:00
				von alldog1215
				Hallo zusammen,
Habe im Forum schon einige INFOS zum Farymann E hier im Forum gefunden.
Ich habe einen bekommen der nicht läuft. Meine größte Sorge ist das Schwungrad es hat einen Schlag. Ich hoffe mal nicht das die Kurbelwelle krumm ist. Ansonsten steht bei dem Motor einmal das komplett Programm an. Ich habe keine Ahnung was damit passiert ist.
Meine eigentliche Frage wie bekomme ich das Schwungrad am besten runter? In der Riemenscheibe sind 6 Löcher. In 3 Löchern war eine Keilriemenscheibe montiert die anderen 3 sind frei. Kann ich nach lösen der Schwungrad mutter das Rad mit den Bohrungen abdrücken?
Meine Stößelstangen flattern auch nur so rum. Kann ich da beim zusammenbau etwas falsch machen?
mfg
Markus
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Di 2. Aug 2011, 11:31
				von ackerschiene
				Hallo, habe Ähnliches am Typ E gerade hinter mir.....
Die große Mutter auf dem Schwungrad wurde mit dem stumpfen Meissel gelöst und so weit abgeschraubt, dass sie etwas Luft zum Schwungrad hatte und bündig mit dem Gewindeende auf der Kurbelwelle abschloss.
Dann habe ich eine ca. 1 cm starke Stahlplatte mit zwei Löchern versehen, die in zwei der Bohrungen am Schwungrad passten. die Platte habe ich auf das Schwungrad aufgesetzt (da Mutter und Kurbelwellenende bündig waren, konnte hier beim nachfolgenden Drücken nichts passieren) und schon mal so weit es ging stramm angezogen, dadurch kam schon leichter Zug auf das Schwungrad.
Die Platte sitzt so zwar nicht mittig auf dem Schwungrad, es reicht aber, dass ich einen großen Abzieher etwas seitlich versetzt an der Nabe des Schwungrades ansetzen konnte und sich die Abzieherspindel auf der Metallplatte abstützt.
Abzieher drauf, mit Schraubzwinge gegen Auseinanderspreizen gesichert und mit dem Druckluftschlagschrauber (von Hand ist zu langsam, man muss das Teil "erschrecken", sonst rutscht nur der Abzieher ab...) den Abzieher angezogen. "Klock" machte es und das Schwungrad rutschte gegen die noch sichernde Mutter.
Fertig.
Die Stößelstangen kannst Du vertauschen, ist nicht schlimm, aber nur die eine Stößelstange hat den Gewindeteil mit Mutter , der von der Dekompressionseinrichtung betätigt wird - übrigens die Stößelstange fürs EINLAßventil, nicht wie sonst für den Auslaß..
Ein "eierndes" Schwungrad ist eher unwahrscheinlich, da es ein sehr massives kleines Teil ist und aus Gusseisen, das kann sich doch kaum verziehen-die Kurbelwelle aber natürlich auch...übrigens ein recht robuster, außer der Kolbenbolzenbuchse vollständig rollengelagerter Motor.
Übrigens: Mit den Gewindelöchern abdrücken dürfte nicht gehen, da wäre meine Sorge zu groß, dass man sich das dahinterliegende Gehäuse kaputtdrückt.
In beiden Radien der Gewindelöcher kann man auch nur auf den Lagerschild rücken, der das rechte KW-Lager hält, ich denke nicht, dass das stabil genug ist, man braucht schon ordentlich Kraft. Ich vermute, original ist eine Abdrückvorrichtung, die sich in den Gewindelöchern des Schwungrades festhält und auf den KW-Stumpf drückt, 
Gruß, Uwe
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Di 2. Aug 2011, 21:47
				von alldog1215
				Hallo,
ich habe heute den Farymann zerlegt. Das Schwungrad kam ganz leicht runter. Nur schaut euch das mal an:
http://img717.imageshack.us/img717/7064/02082011347.jpg
http://img546.imageshack.us/img546/2029/02082011348.jpg
http://img836.imageshack.us/img836/1783/02082011350.jpg
http://img12.imageshack.us/img12/9559/02082011351.jpg
Schwungrad wurde innendrin mal aufgeschweisst (gebraten)
Kurbelwele ist am schwungradsitz total hinüber.
Ich glaube hier habe ich einen schönen Teileträger. Kolben hat auch schonmal gefressen. Eine Stößelstange ist geschweisst.
Jemand von euch schon so einen Fall gehabt?
mfg
markus
 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Mi 3. Aug 2011, 11:21
				von BUMI
				Moin, wenn es ein luftgekühlter Bootsmotor wäre, könnte ich das vor 50 Jahren gemacht haben. Der Motor lief 2 Jahre, dann habe ich noch einmal axial drei M8 Schrauben zwischen Konus und Schwungrad gebohrt. Wie lange das hielt, weiß ich nicht, ich verlor das boot aus den Augen. Gruß, Burgfried
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Mi 3. Aug 2011, 22:01
				von ackerschiene
				Oh je, das sieht wirklich nicht mehr gut aus. Zumindest das Schwungrad ist ja übel dran, obwohl es ja noch zu retten wäre. Man müßte "nur"
a) das Schwungrad ausreichend groß ausbohren/ausdrehen.
    eine passende neue Nabe aus Stahl drehen und einschrumpfen
b) den Kurbelwellenstumpf überdrehen und passend zur neuen Nabe bearbeiten
Andererseits lohnt sich da der Aufwand finanziell nicht. Allein an der Mutter des Schwungrades erkennt man schon die häufigen Versuche.
Wäre das jetzt ein echtes Sammlerstück, sollte man drüber nachdenken. So wie es jetzt ist, ist das nur was für Frührentner mit Langeweile und zu viel Geld.
Eventuell wäre mit einem anderen Schwungrad auch schon genug getan, SOOOOO schlimm sieht die KW doch nicht aus, oder ist da echt der ganze Konus aus der Spur geraten ?
Wohl doch eher Teileträger, schade. Schande über den Grobmotoriker, der das verbrochen hat, mit Verlaub, Bumi, Dein Engagement anno 1961 in Ehren, aber genau deshalb sind Schmied und Mechaniker schon immer zwei verschiedene Berufe gewesen.....
Sollte diese Arbeit seinerzeit unter größtem Zeitdruck mit "nichts als einem rostigen Hammer und zwei starken Händen" durchgeführt worden sein und hat tatsächlich  das Boot im letzten Moment vorm Sinken bewahrt, seist Du natürlich rehabilitiert, Bumi   
 
 
Gruß, Uwe
 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Do 4. Aug 2011, 17:25
				von Stamofreund
				verkauft
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Do 4. Aug 2011, 19:50
				von ackerschiene
				BUMI, ich hoffe, ich habe Dich nicht gekränkt, war nicht meine Absicht.
Je länger die Lehrzeit zurückliegt, umso profunder sind zumeist die seinerzeit vermittelten Fertigkeiten und Fähigkeiten, im Vergleich zu heute.
Daher habe ich sowieso Respekt vor jedem älteren Schrauber.
Gruß, Uwe
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Fr 5. Aug 2011, 10:47
				von BUMI
				Moin, Uwe, absolut nicht!!! Ich bin einigermaßen stolz darauf, ein geschickter Pfuscher zu sein. Ich wurde ein grottenschlechter Werkzeugmacher, aber das reichte für einen guten Maschinenbauer allemal. So sehen meine Motoren auch aus: Mit Minimalaufwand zum Leben erweckt - aber lebendig. Gerade habe ich bei meinem "Regal" - Motor die Kolben unter einer Spindelpresse rausgedrückt. Letzte Woche kaufte ich auf dem Flohmarkt eine Friteuse, mit der will ich die Kolben kochen, mal sehen. ob sich die Ringe lösen.
Den Motor, bei dem es hier geht, würde ich wohl auch so retten, sei es durch Einschleifen mit einem Lehrkonus und anschließendem Paßschleifen auf der Kurbelwelle oder auch mit WD40 auf der Kurbelwelle und dem Keil sowie Flüssigmetall in die Nabe, leicht anziehen und nach dem Aushärten festziehen.
Solange der Motor nicht arbeiten muß und nur die Kompression zu überwinden hat, dürfte das weit ausreichend sein. Den Seitenschlag dürfte die Kurbelwelle verkraften.
Gruß, Burgfried
			 
			
					
				Re: Schwungrad Farymann Typ E
				Verfasst: Di 9. Aug 2011, 12:07
				von ackerschiene
				Das ist doch immer der besondere Reiz daran, unkonventionelle Problemlösungen sind mir doch auch immer am Liebsten.....
Weiter frohes Schaffen..
Gruß, Uwe