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Finsterwalder Generator

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 07:48
von Hist. Fahrzeuge
Hallo an die Generatorenexperten,
an unserem 1 HK65 ist ein Finsterwalder Generator GR 7,5 mit einer Leistung von 7,5 KVA angebaut. Das Aggregat ist längere Zeiten gestanden. Nach erneuter Inbetriebnahme bringt es keinen Strom. Kollektor und Schleifkohlen sind in Ordnung.
An was kann es liegen?
Gruß
Werner

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 09:41
von dampfspieler
Moin Werner,

dem Teil ist erstens entweder der Restmagnetismus abhanden gekommen, der erforderlich ist, damit sich in der Erregerwicklung eine Spannung aufbauen und die sich "aufschaukeln" kann oder zweitens hat das SELEN-Gleichrichterelement, welches für die Gleichrichtung der Erregerspannung sorgt den Geist aufgegeben (das kann, muss aber nicht vorhanden sein, ist vom Generatortyp abhängig).

Stell mal bitte Fotos vom kollektorseitigen Lagerschild Deines Generators und den Kohlen, vom Typschild und von der eventuell vorhandenen Schalttafel ein, dann kann ich mehr sagen. Am besten, Du lässt mir Deine Telefonnummer per PN zukommen, dann kann man das bereden. Bisher habe ich alle FIMAG-Generatoren wieder zur Mitarbeit "überreden" können, aber es ist etwas trickreich und man muss wissen, was man macht. Leider wissen das selbst gut ausgebildete heutige Elekroingenieure nicht mehr - habe ich mit meinem Kumpel, der wirklich was drauf hat, durch.

Wenn Du falsch rangehst, "zerschießt" Du Dir die Maschine.

Was hast Du übrigens für eine Last für den Generator? Bei 7,5 kVA sollte das ein gepflegter Drehstrommotor sein, der auch wirklich Leitung abfordert - Steinbrecher, Sägegatter oder andere schwere Last, "rumdrallen" bringt nix, sondern schadet eher.

Grüße Dietrich

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 12:20
von Hist. Fahrzeuge
Hallo Dietrich,
danke Dir für Deine schnelle Antwort. Mache heue die Bilder und sende Dir eine PN.
Gruß
Werner

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 19:52
von wolfgangmarek
grüss gott, bitte stelle doch die bilder ins forum ein ..nur damit man ein einblick über den e-motor hat ... vielen dank gruss wolle

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Do 26. Sep 2013, 21:54
von dampfspieler
Hallo Werner,

da das Problem möglicherweise den einen oder anderen auch interessiert, gibt es noch das Schaltbild des Generators.
FIMAG_DrehstromGen_SBild01.JPG
Damit an U, V und W eine Spannung anliegt, muss zwischen A und C ein einstellbarer Widerstand vorhanden sein. Solange Du keine Last dran hast, die mit Überspannung schlecht zurecht kommt, kann es probeweise wohl auch ein 2,5 mm²-Kabel sein.

Der Widerstand muss ein etwas robusterer sein, beispielsweise so einer wie er bei den 4 kW-FIMAG-Generatoren verbaut wurde.
schalttafelkl.JPG
schalttafelkl.JPG (325.04 KiB) 3100 mal betrachtet
Nun wünsche ich Dir ein glückliches Händchen bei der "Generator-Belebung" und bin auf den Fortgang gespannt.

Übrigens kommen die FIMAG-Generatoren schlecht mit sog. "Schräglasten" zurecht, insofern müssen alle Phasen bei mehreren kleinen Lasten gleichmäßig belastet werden.

Viele Grüße
Dietrich

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 10:40
von BUMI
Hallo Dietrich, nimmt der den Laststrom mit Schleifringen aus dem Anker? Gruß, Burgfried

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 12:06
von dampfspieler
Hallo Burgfried,
... nimmt der den Laststrom mit Schleifringen aus dem Anker?
ja ganz genau, deshalb müssen die elektrischen Anschlüsse bei den Generatoren auch wirklich tip-top sein/in Ordnung gebracht werden. Sie müssen also metallisch blank und die Kohlen müssen leichtgängig sein. Deren richtiger Anpressdruck ist übrigens 180 - 200 Gramm/cm² Auflagefläche, weshalb eine entsprechende Federwaage für die Einstellung sehr zu empfehlen ist und richtig rechnen sollte man auch noch können ;) ;) .

Bei einem maximalen Laststrom von 23 A kann an verdreckten (korrodierten) Kontakten und Schraubanschlüssen und entsprechend erhöhtem Übergangswiderstand schon ganz schön Leistung vernichtet werden und "ein wenig" Wärme entstehen.
Aus dem Grund sehen meine Generatoren innen meist deutlich besser aus als außen - ich tue ihnen was an - sprich fordere Leistung ab.

Ansonsten ist der FIMAG-Generator in der gezeigten Beschaltung so was von "soldatensicher", dass es schier nicht zu sagen ist; da ist nichts dran, was kaputt gehen könnte. Da sieht es selbst mit hochpreisigen Industrieaggregaten heute oftmals deutlich anders aus und bei der Regelgüte - schweigen wir mal besser ... .

Viele Grüße Dietrich

Re: Finsterwalder Generator

Verfasst: Di 1. Okt 2013, 11:19
von Axel
Hallo,
BUMI hat geschrieben:Hallo Dietrich, nimmt der den Laststrom mit Schleifringen aus dem Anker? Gruß, Burgfried
Also einige Fimag Generatoren die ich kenne, -besonders die größeren- nehmen den Laststrom aus aus dem Stator.
Der Rotor bekommt dann lediglich den Erregerstrom zugeführt.
Aber es gibt da wohl auch verschiedene Ausführungen.

Ich gebe dem Dietrich Recht, die Fimag Generatoren sind echt kaum kaputt zu kriegen.

Viele Grüße,

Axel