Seite 1 von 1
Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: Fr 11. Jul 2014, 21:26
von ackerschiene
Hallo zusammen
Die offenbar selbstgeschnitzten Kupferdichtringe (ca. 150 mm innen, ca 160 mm außen, gemessen habe ich noch nicht, aber die Bohrung beim OMZ beträgt 150 mm) an den Zylinderköpfen meines Deutz OMZ 122 führen leider dazu, dass die Kolben oben anstoßen, wenn ich den Motor drehe, sie müssen also ersetzt werden und dabei wohl etwas dicker sein, als die alten. Im Handel gibt es die Dichtungen noch, aber für -----einen----- Kupfer-O-Ring 46 EUR zu bezahlen, das möchte ich nicht.
Hier bei mir ist eine Firma, die alles mögliche mit Plasma, Laser und Wasserstrahl schneidet, beim ersten Vorsprechen da gab es keine Probleme, mir so ein paar Ringe aus Kupfer oder Alu zu schneiden. Für Alu geht das mit Wasser, bei Kupfer müsste man (teurer) Plasmaschneiden. So als Preisanhaltspunkt gilt 2,50 EUR pro Zuschnitt, aber 30 EUR Mindestsumme bei Wasserstrahlschnitt.
Wenn ich also ein Blech von sagen wir 500 x 350 mm Alu nähme, könnte man sehr gut 6 Ringe schneiden, ein zweites Blech mit anderer Stärke dazu, hätte ich 12 Ringe für 30 EUR, plus ca. 35 EUR für das Alu selbst. Genug zum ausprobieren und evtl. anderen aushelfen zu können.
Im Handel finde ich aber neben 99,5 reinem Alu - das ich gefühlsmäßig vorziehen würde auch die Legierung AlMg3, da fehlt mir die Erfahrung.
Ist es zu hart um gut dichten zu können, oder ist es genau das richtige, den Verbrennungsdruck aufzunehmen, weil das reine Alu sich wegdrücken würde ?
Hier und da hat man ja schon mal mit diesen einseitg folienbeschichteten legierten Alublechen (das ist wohl immer die Legierung AlMg3) zu tun gehabt, ich meine schon, dass die wesentlich härter sind als Kupfer, weiß jemand mehr ?
Gruß, Uwe
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: Sa 12. Jul 2014, 19:44
von gft
Also, ich schon wieder,.....
Die chemischen und Mechanischen Eigenschaften findest doch im Netz, das Google`d sich doch recht einfach,....
Reinaluminium in Hüttenform ist immer das korrosionsbeständigere, aber auch weichere Metal!
Jede Legierung verbessert die mechanischen Eigenschaften in bestimmte Richtungen, verschlechtert aber meist die Korrosionsbeständigkeit durch interkristalline Korrosion der Moleküle unterschiedlicher elektrochemischer Spannungsreihe! Dazu wird jedoch ein Elektrolyt gebraucht, welcher aber in der Feuchte der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen vorhanden ist!
Weiter gibt es diese Spannungsreihe natürlich auch zwischen den Bauteilen, so das es sich bei einer Aludichtung bei dir quasi um eine Opferanode handeln würde, denk ich mal?!
Kupfer hat das Problem nicht, bzw. wesentlich geringer und dazu ist die Gefügeänderungstemperatur höher, so das sich diese Dichtung weniger schnell verbrauchen würde, respektive das Durchblasen vermieden wird!
Daher hätte ich gesagt, eine dicke Kopfdichtung aus Alu geht nicht auf dauer, egal wie legiert!
Auch geht bei Stahl oder Graugussblöcken/Köpfen gar kein Alu, wenn dann Kupfer oder Dichtungen aus organischen Stoffen!
Bei Alublöcken/Köpfen geht weder Alu noch Kupfer, nur die bekannten Dichtungen mit dünner, meist Edelstahl, -Einlage am Feuersteg!
Meine private Meinung, bleib bei Kupfer sonst machst`s zwei mal,........
Gruß,
gft
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: Sa 12. Jul 2014, 20:04
von ackerschiene
Gerne gft !
Ich habe mich sicher unklar ausgedrückt:
Ich wollte wissen, ob reines Alu mechanisch fest genug ist, um den Verbrennungsdruck bei einem Diesel auszuhalten und genauso, ob die Legierung AlMg3 zu hart ist, um überhaupt dichten zu können, also beim Anziehen des Kopfes auch Dichtigkeit erzielt wird/werden kann.
Ich habe schon an vielen einfachen Motoren Aludichtungen gesehen.
Gut, es waren meist luftgekühlte, aber dennoch.
Diese Opferanoden-Geschichte, die hatte ich bedacht, hatte ihr aber keine große Bedeutung beigemessen.
Meinst Du wirklich, so eine Alu-Dichtung ist innerhalb von ein paar Jahren zerfressen ?
Bei reinem Alu könnte ich es mir noch vorstellen, wenn die dauernd Wasserkontakt hat (was bei meinem Motor NICHT der Fall ist, es ist hier eine reine Kompressionsraumdichtung, die Wasserkanäle liegen aussen und haben separate Gummidichtungen). An jedem mittelalten Automotor hast Du doch Gußblöcke und Aluköpfe oder andere Aluteile (Wasserpumpengehäuse etc.)
Mein Plan war auch, bei Nichtgebrauch das Wasser abzulassen.
Die Dicke sollte übrigens irgendwo bei 1,5 - 2,0 mm liegen, mehr nicht
Entschuldige, wenn ich widerspreche, wenn ich im Irrtum bin, bitte ich um Korrektur.
So von der Tendenz her, hast Du aber sicher recht, weil man sich diese Fragen bei Kupfer gar nicht stellen müsste
Danke und Gruß
Uwe
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: Sa 12. Jul 2014, 20:26
von gft
Also wenn es einen Mix von zB. Guss-Block und Alu-Kopf gibt, ist eine Art "Asbest" Dichtung mit Einlageringen verbaut worden, genauso wie Papierdichtungen an Wasserpumpen usw.
Mein Meister hat mich immer geschlagen, wenn ich bei einem Kühkwassersystem mit Aluteilen nen Kupferring irgendwo verwenden wollte!
Frag mal die Klemptner zu dem Thema,..
Sicher hast keinen direkten Kontakt zum Wasser, aber dein Motor wird eher seltener laufen und hat somit mehr Zeit,"Blumenkohl" zu bilden,...
Da ist`s total egal, was für`n Alu da nimmst, wenn würd ich eher das weichere Reinalu nehmen!
Auf der anderen Seite rechne mal den Druck auf die Dichtung aus, wirst dich erschrecken,....
Bei deinen Motordaten sind das mal eben schlappe 475 kilo pro Dichtung, die einen ca.5 mm breiten Streifen (wie du schreibst) aus ihrem Sitz drücken wollen!
Schafft das dein Alu??????
Glaub nicht!!!!!
Daher meine Bedenken,...
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: So 13. Jul 2014, 10:09
von ackerschiene
Das liebe ich so an einem Meinungsaustausch, es gibt immer Aspekte,
die man selbst vorher nicht bedacht hat.
Ich wollte auch keine Diskussion vom Zaun brechen. Du darfst übrigens immer gerne auf meine bl.. Fragen antworten, gft !
So. Ich werde Kupfer nehmen. Natürlich Kupfer.
Was sonst.........
Danke und Gruß
Uwe
P.S.
Dass ich erst gestern abend mal mit Lesebrille nachgesehen und dabei entdeckt habe, dass nicht der Kolben am Kopf anstößt, sondern an einem nach innen überstehenden Dichtungsteil (unsauber ausgeschnitten) und ich nur die Dichtung andersrum eingebaut hatte, als sie vorher war (auf der anderen Seite hatte sich der überflüssige Teil schön plattgedrückt, war dadurch aber natürlich hart geworden, sodass die Dichtung "andersrum" zum leichten Blockieren im OT führt
verschweige ich einfach...........
Wenn man mal richtig misst, kommt man übrigens auf eine Bohrung von 151 mm statt 150, mit dem Hub von 220 mm ergibt das 7879,46 ccm.
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: So 13. Jul 2014, 10:14
von gft
Na prima,....
Alte Dichtung weich glühen und wieder drunter, das geht! Ungeglüht bitte nicht, wird bzw bleibt undicht,......

Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: So 13. Jul 2014, 10:44
von ackerschiene
Jepp, genauso, Gas/Sauerstoff steht im Schuppen...
Gruß, Uwe
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: So 13. Jul 2014, 13:10
von gft
Damit bekommt man auch nen Sonntagskaffee warm, ich nehm auch einen,... Lach
Re: Kopfdichtungen Alulegierung ?
Verfasst: So 13. Jul 2014, 19:12
von ackerschiene
Hast Du dir auch schon längst verdient, komm vorbei, wenn Du mal in der Gegend bist.
Habe sie eben leider verdorben, die eine Dichtung. Plötzlich Flamme zu scharf, kurz unaufmerksam (schon wieder Lesebrille ?) , Dichtung an einer Stelle flüssig geworden und aus der Form........
Ursache: Acetylen ist leer, dadurch zu wenig Gas, zu viel Sauerstoff. Man sollte NIE, NIEMALS irgendwas "mal eben" machen.
Jetzt ist Schluß, jetzt kommen beide neu !
Gruß, Uwe