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noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 10:16
von Hunsrueck
Hallo,
da ist mir ein Motor zu gelaufen, von dessen Technik ich eigentlich bisher noch keine Ahnung habe (habe mich bisher mit alten Motorrädern und LKW´s beschäftigt):
Es ist wohl ein Farymann LG, jedenfalls liegender Zylinder luftgekühlt.
Ich habe keinerlei Unterlagen zu dem Motor, aber natürlich jede Menge Fragen und hoffe mal, dass ich hier geholfen werde !?
Startprozedur: Mangels besserem Wissen gehe ich so vor:
Mit gezogenem Dekohebel auf Drehzahl bringen. Wenn ein Helfer den Dekohebel wieder reinlässt, kurbel ich weiter und der Helfer muss gleichzeitig Startpilot reindüsen, sonst geht nichts. Aber dann läuft er. Geht das anders besser ?
Was für Öl gehört da rein ? Habe keine Ahnung, was der ebenfalls ahnungslose Vorbesitzer (er hat ihn geerbt) da reingetan hat.
Gibt es eine Ölfilterung, muss die gewartet werden ?
Kann man die Einspritzung entlüften ?
Wie werden die Ventile eingestellt ?
Würde mich sehr freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte.
Gruß Norbert
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 12:49
von DerFarymann
Hallo
Sende mir eine Tel.Nr. dann wird dir geholfen.
Das mit dem Startpilot würde ich nicht machen wegen der Gefahr das die Kurbel zurückschlägt.
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 13:26
von motorenbau
Hallo
Wenn Du mal das Typenschild fotografierst oder abschreibst, kann man Dir wahrscheinlich Baujahr und Typ des Motors sagen. Unterlagen kann man bei Farymann vermutlich noch bekommen, die Firma gibt´s noch und die sind auch recht hilfreich. (
http://www.farymann.de)
Gruß
Christian Schupp
PS: Schön, dass Du hier hergefunden hast
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 14:07
von Eljo
Hallo Norbert,
So weit ich weiß, startet man den wie fast jeden alten Dieselmotor deiner Größe mit Lunte(Zündfix).
Das mit dem Kurbeln machst du schon richtig

, mit Zündfix sollte er noch besser anspringen. Dann brauchst du vielleicht keinen zweiten Mann mehr.
Gruß, Aaron
PS: Zündfix kann man sich auch selbst machen: Ein Stück Küchenrolle auf die Bohrungsgröße im Luntenhalter rollen ,in den Halter stecken, in Diesel tunken, anzünden, so lang brennen lassen, dass es wenn man draufbläst überall glüht, dann einschrauben und den Motor andrehen. Bei meinem MAH 711 mache ich das genauso:
http://m.youtube.com/watch?v=eSGnVrDYXSk
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 17:26
von ackerschiene
Bei der Größe des Motors dürfte es ein LG mit 11 PS bei 1500 Umin oder 14 PS bei 1750 U/min sein. Diese Motoren sind Direkteinspritzer und springen normalerweise hervorragend an. Meiner hat beim ersten OT die erste Zündung und das auch bei Frost. Sie haben eine beachtliche Kompression und Kraft.
Diese Motoren brauchen kein Zündfix und haben auch -glaube ich- (müsste nachschauen) gar keine Vorrichtung dafür.
Ölmäßig sind sie anspruchslos, ich verwende 15 W 40.
Ventilspiel dürfte mit 0,15 hinkommen, weil die Dekompressionseinrichtung (die drückt ein Ventil ein bißchen auf, dann lässt sich der Motor druchdrehen) betätigt werden muss, dürfen die Ventile kein zu großes Spiel haben (sonst zu viel Kompression und an kriegt ihn nicht schnell genug durchgedreht).
Anlassen mit Helfer ist unnnötig, die rechte Hand hält den Deko-Hebel, die linke kurbelt.
Ist man schnell genug, läßt man den Deko-Hebel los und den Motor alleine über OT drehen, dann läuft er normalerweise.
Ölfilterung: nicht vorhanden, er hat ja auch keine Ölpumpe, geht alles über Schleuderschmierung.
Einspritzung entlüften: Wie bei jedem Lkw. Du sagst ja, damit kennst Du dich aus.
Das sind meiner Meinung nach ganz hervorragende Motoren, zuverlässig, stark, sparsam, störungsunanfällig.
Meiner hatte 10 Jahre gestanden und brauchte an Wartungsaufwand: Öl neu, Ventile einstellen, fertig. Läuft wie ein Uhrwerk und ist jetzt mein Sägeantrieb.
Gruß, Uwe
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 17:40
von Benny-Boxer
ackerschiene hat geschrieben:
....
Das sind meiner Meinung nach ganz hervorragende Motoren, zuverlässig, stark, sparsam, störungsunanfällig.
Meiner hatte 10 Jahre gestanden und brauchte an Wartungsaufwand: Öl neu, Ventile einstellen, fertig. Läuft wie ein Uhrwerk und ist jetzt mein Sägeantrieb.
Gruß, Uwe
Das wäre doch mal was für den Schauraum
interessiert mich weil ich gerade einem Kumpel helfe eine Kreissäge-Hatz Kombination zu bauen .

Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 18:15
von BUMI
Moin, Norbert,
wenn Du nach dem Loslassen der Dekompression noch weiter kurbeln kannst, dürfte die Kompression zu niedrig sein. Die Motoren habe normal eine saumäßige Kompression. Die überwindest Du nur mit genügend Energie im Schwungrad. Kommt auf der ersten Verdichtung keinerlei Zündung, verlierst Du so viel Energie, dass Du kaum über den 2. Verdichtungshub kommst. Übrigens - die meisten selbst gebauten Kurbeln sind zu lang. Damit hast du zwar mehr Kraft, schaffst aber wenig Drehzahl und damit wenig Energie im Schwungrad. Nimm malLuftfilter und Auspuff ab und horche, ob Luft wegzischt, wenn Du gegen die Verdichtung pendelst. Wenn das da nicht zischt, suche eine Öffnung im Kurbelgehäuse und horche da.
Gruß, Burgfried
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 20:45
von ackerschiene
@ BennyBoxer:
Ist nichts Besonderes, nur eine moderne Dreipunkt-Zapfwellenwippsäge, auf deren Zapfwellenstummel ich eine Doppel-Keilriemenscheibe mit Taperbuchse gesetzt habe, zum Anschauen taugt das nicht, nur zum Sägen

Ich hatte den Gedankengang, dass es Unsinn ist, einen 45 PS-Traktor mit über 2000 U/min stundenlang laufen zu lassen, bloß als Sägeantrieb, das ist viel verschwendeter Sprit und unnötiger Verschleiß am Schlepper.
Gruß, Uwe
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 22:08
von Hunsrueck
Hallo,
das ist ja eine erfreuliche Resonanz hier, schön !
Typenschild:
Nr. L0466
PS 14
1750 (U/min)
auf der Einspritzung ist noch ein PD5 eingeschlagen.
Ist es richtig, dass ich hier im Forum irgendwo die Zahl 1125 ccm entdeckt habe ? Gibt es irgendwo Daten wie Bohrung und Hub ? Wie werden die Ventile gesteuert, ist das so eine Art Königswelle an der Seite ?
Den Rückschlag mit Startpilot habe ich auch schon gehabt, nicht so gut. Mein Nachbar meinte auch zum schlechten Anspringen, dass wohl etwas mit den Ventilen nicht stimmen würde. Also werde ich da mal horchen bzw. schauen, wie ich sie eingestellt bekomme.
Auf der Suche nach einem sinnvollen Einsatz des Motors habe ich auch schon an das Holzsägen gedacht. Da könnte der Uwe vielleicht doch mal ein Bild beisteuern ?
Gruß Norbert
Re: noch ein Farymann LG (???)
Verfasst: Mi 12. Nov 2014, 22:54
von holgerw
falls du keine Anwendung findest, nehme ich ihn irgendwann mal für mein Schiff....