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Deutz MAH 916
Verfasst: So 28. Jun 2015, 20:27
von Josef47
Hallo,
ich bin neu hier, bin Maschinenbauer und beschäftige mich mit Oldtimer Schlepper und Motoren.
Habe den MAH 916 von Guido "Eintopffan" übernommen und gleich einige Fragen.
Da Zylinder, Kolben, Pleullager noch in einem guten Zustand sind, habe ich mich entschlossen ihn wieder aufzubauen.
Es fehlen unter anderem 3 wichtige Bauteile wie Einspritzpumpe, Düsenstock und Reglerteile.
Den Kolben habe ich nach Reinigung und Begutachtung wieder eingebaut. Wie ist das Drehmoment der Pleulschrauben
Nach dem Eintreffen einer neuen Kopfdichtung, werde ich den ZK montieren. Wie ist das Drehmoment der Kopfmuttern
Die Ölpumpe fördert Öl.
Die Motor-Nr. ist 777717. Wer kann mir sagen welches Baujahr er ist
Gruß
Josef
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: So 28. Jun 2015, 21:38
von Josef47
Noch 2 Bilder.
Ich bin nicht dahinter gekommen, wie der ringförmige Eindruck auf dem Kolbenboden entstehen konnte.
Ventile sind eingeschliffen, den fehlenden Luntenhalter( liegt auf dem Luftfilter) habe ich so weit angefertigt, es fehlt noch ein Griff.
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Mo 29. Jun 2015, 06:20
von babnase
Hallo,
könnte mir vorstellen das jemand den Kolben aus der Büchse schlagen wollte,mit einem Rohr.
An der Macke erkennst Du ihn auf jedemfall immer.
Gruß aus Haiger
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Mo 29. Jun 2015, 07:03
von Josef47
Nach meiner Beurteilung im Hinblick auf Kopfdichtung, Zustand der Planflächen, Sicherungsbleche der Pleuelschrauben, wurde der Motor noch nie demontiert.
Im Kurbelgehäuse befand sich cm dicker Ölschlamm.
Gruß Josef
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Mo 29. Jun 2015, 08:57
von Hans
Hallo Josef,
Josef47 hat geschrieben:Den Kolben habe ich nach Reinigung und Begutachtung wieder eingebaut. Wie ist das Drehmoment der Pleulschrauben
Nach dem Eintreffen einer neuen Kopfdichtung, werde ich den ZK montieren. Wie ist das Drehmoment der Kopfmuttern
Die Motor-Nr. ist 777717. Wer kann mir sagen welches Baujahr er ist

Diese Schrauben werden nicht nach Drehmoment angezogen, sondern nach Winkelgraden. Heißt konkret für den MAH916 (Daten aus dem Motorhandbuch):
- Handfest vorspannen (ca. 2mkp), dann
- Zylinderkopfschrauben: 45° + 30°
- Pleuelschrauben: 30° + 30° + 30°
Dein Motor ist Baujahr 1941. (Bei Interesse such' mal nach "Deutz Motoren Baujahre" oder so ähnlich, da gibt's ein PDF...)
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Mi 1. Jul 2015, 21:48
von Josef47
Danke Hans,
der ZK und das Pleullager sind montiert
Eine weitere Frage: Der Auslassventilschaft kann über eine Stauferbuchse mit Fett versorgt werden, wie wird der Ventilschaft des EV geschmiert

Zum Einlassventil habe ich keine Schmiermöglichkeit gefunden, habe daher ohne hier Nachzufragen eine Schmierbohrung eingebracht, man sieht den Schmiernippel halb links der Ventilfeder. 2 Versuche schlugen fehl, einmal links am ZK über dem Schmiernippel, da habe ich die Fehlbohrung in den Kühlwasserbereich mit einem Gewindestift verschlossen. Die 2. Fehlbohrung oberhalb der Feder habe ich verschweißt, ging ebenfalls in den Kühlwasserbereich.
Die Kipphebelwelle habe ich ebenfalls mit einem Schmiernippel versehen. Der Zündfixhalter ist nun kpl.
Eine fehlende Andrehkurbel habe ich angefertigt. Sie hat einen drehbaren Griff, er lagert auf 2 Messingbuchsen.
Ebenfalls habe ich die rechte fehlende Mutter der Schwungscheibe nachgefertigt, das Gewinde ist in Zoll ausgeführt, hat eine Steigung von 8 Gang / Zoll. Die Einfräsung für die Andrehkurbel werde ich noch ausführen.
Wasser habe ich aufgefüllt, Block und Kopf sind absolut dicht. Kompression ist auch gut. Wie viel sollte der Motor, bei welcher Messmethode, an Kompression haben
Nun kommt das Schwierigste, die Suche nach Einspritzpumpe, Einspritzventil und Reglerteilen.
Gruß Josef
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Do 2. Jul 2015, 08:49
von Hans
Hallo Josef,
Josef47 hat geschrieben:Eine weitere Frage: Der Auslassventilschaft kann über eine Stauferbuchse mit Fett versorgt werden, wie wird der Ventilschaft des EV geschmiert

Zum Einlassventil habe ich keine Schmiermöglichkeit gefunden, habe daher ohne hier Nachzufragen eine Schmierbohrung eingebracht
Das war jetzt wohl eine weniger gute Idee.
Das Auslassventil wird über die Staufferbuchse mit HT-Fett versorgt, weil es heißer wird, als das Einlassventil.
Zur Schmierung des Einlassventils wurde mir mal von einem Spezi empfohlen, ab und zu auf das Ventil direkt vor der Führung einen Tropfen Motoröl zu geben. Das reicht.
Josef47 hat geschrieben:Kompression ist auch gut. Wie viel sollte der Motor, bei welcher Messmethode, an Kompression haben
Zitat aus dem Motordatenbuch: Kompressionsdruck MAH 916: 26 atü. Bei Bezugstemperatur +20°C und kaltem Motor, mit Motometer bei Drehzahl 140-150 U/Min. (von Hand).
Vielleicht schaffst Du Dir mal ein Motordatenbuch an, ist ganz nützlich hin und wieder
Josef47 hat geschrieben:Eine fehlende Andrehkurbel habe ich angefertigt. Sie hat einen drehbaren Griff, er lagert auf 2 Messingbuchsen.
Jetzt habe ich mal eine Frage: Wie hast Du das genau aufgebaut, würde mich interessieren? Gibt's da vielleicht Fotos von, die Du einstellen kannst?
Ich habe von meinem MAH 914 auch so eine Kurbel mit drehbarem Griff in original, aber die würde ich gerne mal ein bisschen reparieren und aufhübschen, die ist fast kaputt.
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Do 2. Jul 2015, 20:56
von Josef47
Hallo Hans,
die Kurbel besteht aus Ø 25 mm, das Edelstahlrohr außen 30 mm innen 27 mm.
Die hintere MS Buchse ist 20 mm lang, in das Rohr eingepresst / geklebt, innen Ø 25,2
Die vordere MS Buchse ebenfalls eingepresst, innen Ø 23,2 Länge 20 mm Gesamtlänge 37 mm kleine Bohrung Ø 5 mm 10 mm lang. Mit 2 mm Bund Ø 30 mm. Wellenende der Kurbel auf Ø 23 mm 30 mm lang gedreht.
Befestigt mit Zylinderkopfschraube M 5x 20 mm mit Kleber gesichert.
Gruß Josef
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Fr 3. Jul 2015, 08:48
von Hans
Hallo Josef,
danke für die Infos, das ist eine interessante und gute Lösung. Die werde ich mal im Hinterköpfchen behalten.
Re: Deutz MAH 916
Verfasst: Fr 3. Jul 2015, 13:03
von Josef47
Hans hat geschrieben:
Das war jetzt wohl eine weniger gute Idee.
Da geb ich dir Recht, nicht nur das, es war eine Schnapsidee. Hatte sie mir halt in den Kopf gesetzt, bin nun aber glücklich, dass ich das EV nun auch schmieren kann.
Der spannende Moment ist rum, ich messe 27 bar Druck, mit Eigenbau Messgerät, einige Bar mehr als ich erwartet hatte.
Die Messbohrung im Zündfixhalter wird mit einem 1/4 Zoll Gewindestopfen verschlossen.
Gruß Josef