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Herford GSB

Verfasst: So 21. Mai 2017, 23:11
von maxlucca
Hab folgendes Problem ,ich bekomme einen Herford GSB 16,5 Tonnen schwer und 3.70m breit und würde ihn gerne mit Generator auf ein 3 Achser-Tieflader bauen .Jetzt hab ich ein Foto gefunden auf dem der selbe Motor mobil gemacht wurde dazu musste man die Welle mit Lagerbock absägen sodass dieser nur noch 2.90 breit ist . weis zufällig jemand ob dies möglich ist und die Welle das ca 4.5 To schwere Schwungrad aushält ohne Lagerbock auf der anderen Seite .Der Motor sollte natürlich nacher noch komplett funktionstüchtig sein.
Bild von dem Motor wo dies gemacht wurde hefte ich bei.
DSC_8325-Herford-Motor.jpg
DSC_8325-Herford-Motor.jpg (72.41 KiB) 2400 mal betrachtet

Re: Herford GSB

Verfasst: Mo 22. Mai 2017, 04:53
von meisteradam
Hallo maxlucca :P

Die Verlängerung der Welle und die Lagerung in dem Außenlager ist zwingend erforderlich :!: :!: :!:

Das von dir eingestellt Bild ist der Hammer! :o

Wenn dieser Motor läuft und durch die andauernde Verformung der Kurbelwelle durch Materialermüdung das Schwungrad mit nur 300 U/min abreißt und sich selbstständig macht, möchte ich nicht dabei sein. :!:

Ein solcher Motor ist nicht dafür gemacht, transportabel zu sein :!: :!: :!:

Unter diesen Motor gehören mehrere LKW voll Beton!!!

Es ist einer der übelsten Stationärmotoren was seine Masse angeht.

MfG ;)

Re: Herford GSB

Verfasst: Mo 22. Mai 2017, 10:16
von Borstel
Hallo!

Was sind denn das für "Fachleute", die einfach eine Kurbelwelle absägen.
Das ist nicht nur fachlich nicht tragbar sondern auch grob fahrlässig.
Die Stunden des Motors sind damit gezählt.
Das Außenlager ist zwingend erforderlich.
Das Kurbelwellenlager wird ohne Außenlager einer viel zu hohen Belastung ausgesetzt.
Durch das Durchbiegen der Welle wird das Lager recht schnell verschleißen.
Wenn dann nach längerer Laufzeit die Kurbelwelle bricht, kann man nur hoffen das das Schwungrad keine Menschen tötet.
Schade um den schönen Motor !

Bis bald!

Re: Herford GSB

Verfasst: Mo 22. Mai 2017, 12:19
von motorenbau
Mal abgesehen von der abgesägten Kurbelwelle ist es m. E. nicht sinnvoll einen so großen Motor auf ein Fahrgestell zu setzen. Egal wie stabil der Hänger ist, er wird nie sauber laufen, weil er kein Fundament hat. Und mit so kleinen "Füßchen" gibt es wahrscheinlich ein ziemliches Gewackel.

Gruß
Christian

Re: Herford GSB

Verfasst: Mo 22. Mai 2017, 21:13
von gft
Hallo Maxlucca,
hast ne PN zu dem Thema,...
Gruß,
Dieter

Re: Herford GSB

Verfasst: Mo 22. Mai 2017, 23:39
von Kramerschrauber
Hallo maxlucca,
ich möchte meisteradam, borstel, motorenbau und gft beipflichten! Den Motor bitte auf keinen Fall ohne Außenlager betreiben! Auf die Kurbelwelle wirken enorme Kräfte ein, insbesondere wenn der Motor nicht auf dem von Motorenbau angedeuteten Fundament steht

Die wohl am meisten unterschätzte Kraft bei diesem „frei schwebenden“ Lauf ohne Außenlager dürfte die „Präzession“ sein. Die Präzessionskraft kann man leicht mit einem kleinen Experiment ausprobieren: Halte ein ausgebautes Vorderrad von einem Fahrrad mit beiden Händen an den Achsenden, lass das Rad von einer anderen Person in Rotation bringen und dann versuche die Achse des Rades wie bei einem Lenkrad nach rechts oder links zu drehen. Du wirst merken, mit welch großer Kraft das Rad dann versucht nach außen (oder innen) zu kippen !
Jetzt von dem Experiment zum 4,2 Tonnen Schwungrad: Ein Motor in der Dimension eines GSB wird auf jedem, noch so stabilen Anhänger anfangen zu „schaukeln“ oder zu „schwingen“. Mit jedem „Hin und Her“ wirken die Kräfte (wie im Experiment mit dem Vorderrad des Fahrrades) über das Schwungrad auf die Kurbelwelle. Und zwar in tausendfacher Größenordnung! Das Problem dabei ist Materialermüdung die von einer kleinen Riefe, einer Lunkerstelle oder Ähnlichem wandert, bis der Bruch in der Kurbelwelle kommt !

Nehmen wir mal an, der Motor läuft in diesem Moment mit den erwähnten 300/U pro Min. und das im schlimmsten Fall abgetrennte Schwungrad schafft aufgrund der Massenträgheit noch 10 Umdrehungen (ich fürchte es wären noch mehr!), dann rollt das Ding bei 7,5 m Umfang knapp 75m bis es umkippt ! Alles was dann im Weg steht und nicht rechtzeitig weg kommt, würde platt gemacht…

Zu dem hast Du noch vor, einen Generator zu betreiben. Das heißt die Spannkraft des Riemens zerrt zusätzlich an dem Schwungrad, respektive an der Kurbelwelle und biegt diese im Zehntelmillimeter-Bereich. Mit jeder Umdrehung entsteht dabei eine Art „Atmungsbewegung“ der Kurbelwelle , die sich zwischen den Kurbelwangen messen lässt! Diese „Atmung“ wird beim Neuaufstellen oder bei der Überholung der Lager sehr genau überprüft und versucht auf kleiner 0,1 mm zu halten, weil sonst der Bruch der Kurbelwelle vorprogrammiert ist. Ohne Außenlager, mit Riemenspannung und Präzessionskräften wirst du eine Atmung zwischen den Pleuelwangen haben, die jeden Herfordermechaniker ins Schwitzen gebracht hätte…

Bitte nicht böse sein, mir liegen die guten Herforder halt sehr am Herzen und ich fände es wirklich schlimm wenn Menschenleben durch solch einen denkbaren Unfall gefährdet wären.

Gruß Thorsten :)