Hallo maxlucca,
ich möchte meisteradam, borstel, motorenbau und gft beipflichten! Den Motor bitte auf keinen Fall ohne Außenlager betreiben! Auf die Kurbelwelle wirken enorme Kräfte ein, insbesondere wenn der Motor nicht auf dem von Motorenbau angedeuteten Fundament steht
Die wohl am meisten unterschätzte Kraft bei diesem „frei schwebenden“ Lauf ohne Außenlager dürfte die „Präzession“ sein. Die Präzessionskraft kann man leicht mit einem kleinen Experiment ausprobieren: Halte ein ausgebautes Vorderrad von einem Fahrrad mit beiden Händen an den Achsenden, lass das Rad von einer anderen Person in Rotation bringen und dann versuche die Achse des Rades wie bei einem Lenkrad nach rechts oder links zu drehen. Du wirst merken, mit welch großer Kraft das Rad dann versucht nach außen (oder innen) zu kippen !
Jetzt von dem Experiment zum 4,2 Tonnen Schwungrad: Ein Motor in der Dimension eines GSB wird auf jedem, noch so stabilen Anhänger anfangen zu „schaukeln“ oder zu „schwingen“. Mit jedem „Hin und Her“ wirken die Kräfte (wie im Experiment mit dem Vorderrad des Fahrrades) über das Schwungrad auf die Kurbelwelle. Und zwar in tausendfacher Größenordnung! Das Problem dabei ist Materialermüdung die von einer kleinen Riefe, einer Lunkerstelle oder Ähnlichem wandert, bis der Bruch in der Kurbelwelle kommt !
Nehmen wir mal an, der Motor läuft in diesem Moment mit den erwähnten 300/U pro Min. und das im schlimmsten Fall abgetrennte Schwungrad schafft aufgrund der Massenträgheit noch 10 Umdrehungen (ich fürchte es wären noch mehr!), dann rollt das Ding bei 7,5 m Umfang knapp 75m bis es umkippt ! Alles was dann im Weg steht und nicht rechtzeitig weg kommt, würde platt gemacht…
Zu dem hast Du noch vor, einen Generator zu betreiben. Das heißt die Spannkraft des Riemens zerrt zusätzlich an dem Schwungrad, respektive an der Kurbelwelle und biegt diese im Zehntelmillimeter-Bereich. Mit jeder Umdrehung entsteht dabei eine Art „Atmungsbewegung“ der Kurbelwelle , die sich zwischen den Kurbelwangen messen lässt! Diese „Atmung“ wird beim Neuaufstellen oder bei der Überholung der Lager sehr genau überprüft und versucht auf kleiner 0,1 mm zu halten, weil sonst der Bruch der Kurbelwelle vorprogrammiert ist. Ohne Außenlager, mit Riemenspannung und Präzessionskräften wirst du eine Atmung zwischen den Pleuelwangen haben, die jeden Herfordermechaniker ins Schwitzen gebracht hätte…
Bitte nicht böse sein, mir liegen die guten Herforder halt sehr am Herzen und ich fände es wirklich schlimm wenn Menschenleben durch solch einen denkbaren Unfall gefährdet wären.
Gruß Thorsten
