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Sachs Stamo 120: Kupplung will nicht von Abtriebswelle herunter

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 00:53
von arffm
So,
nun muß ja mal das Getriebe kontrolliert werden, ebenso duie Kupplung, da scheppert es ziemlich.
Also Hardyscheibe abgeschraubt, an der Fliehkraftkupplung den Sprengring entfernt und die Glocke abgenommen.
Darunter sah es nicht gut aus: Rost, alle Federn mehrfach gebrochen. Also die beiden Bolzen gelöst und samt Fliehgewichten abgenommen.
Das Bodenteil der Kupplung sah stabil aus. In der langen Hülse die Bundmutter mit einem 14er Rohrsteckschlüssel versucht zu lösen: rührt sich nicht. Vielleicht Linksgewinde? Eigentlich unlogisch bei der Drehrichtung, aber siehe da: löst sich. M10x1 Linksgewinde, das weckt unschöne Erinnerungen an schwache Mopedkurbelwellen.
Also abziehen: Mit 2 M10er Gewindestangen durch die Bolzenlöcher und einem stabilen Eisenstück. Und die Getriebewelle? Ein 19er Messingdorn als Druckstück sollte gehen.
Leider rührt sich - nichts. Weder mit Hammer noch mit Heizen und Hammer, beim fester ziehen verbiegt es die Kupplungsgrundplatte - schlecht.
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Dann Deckel des Getriebes so abgeschraubt, Starthebel abgebaut und nachgearbeitet -irgendwann war alles offen. Kein Fett, kaum Öl im Getriebe, Lager verschlissen, eine Schraubenfeder ca 6 mm Durchmesser und 20 mm lang in 4 Teilen heraus geholt.
Zusammenbau geht nicht wegen Startsegment und -feder. Da muß die Getriebewelle von der Kupplung getrennt werden.
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Also noch ein Versuch, stabile Trenneisen bis innen unter den Flansch und den großen Abzieher daran - geht nicht auf.
Das Gewinde M10x1L auf der Getriebewelle ist trotzt Messingdorn schon etwas gestaucht, jedenfalls läßt sich die Mutter trotzt Kupferpaste nur noch schwer aufdrehen...
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Sieht nach Passungsrost aus - was nun?
Schweißbrenner - habe ich leider nicht.
Flansch aufschneiden mit Flex - dann keine Kupplung mehr, mit Pech ist auch die Getriebewelle dann hin.
Starterfeder wegflexen - vielleicht ist der Deckel dann so montierbar - macht man aber nicht gerne, eine gute Feder zerstören.
Jedenfalls muß das Ding da runter - ohne das dünne Gewinde vor dem Konus noch mehr zu ruinieren.
Bin für gute Vorschläge dankbar.

Gruß Arthur

Re: Sachs Stamo 120: Kupplung will nicht von Abtriebswelle herunter

Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 19:46
von bastian
Hallo Arthur,

es ist wohl wie beim Pohlrad: säubern, Rostlöser drauf, auf Spannung setzen und abwarten. Ab und an auf dem Abzieher schlagen.

Gruß,
Bastian

Re: Sachs Stamo 120: Kupplung will nicht von Abtriebswelle herunter

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 22:59
von arffm
So, nach dem Urlaub mußte die gute Lötlampe ran: den Bereich um den Konus bis zur dunklen Rotglut erwärmt, dann mit MoS2-Öl von oben gefüllt und stehen lassen, heute die großen Trennmesser auf den Schraubstock und 3 kräftige Schläge mit 1-Kilo-Hammer und Messingdorn: voila!
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..das alte Problem: Passungsrost. Jetzt sind erstmal die Kugellager von Abtriebswelle fällig. Komisches Maß, ø17 x ø40 x 9 mm Typ 98203, wird bei Vespa verwendet und ist deswegen erhältlich - die Italiener haben oft sehr schmale Sondergrößen verwendet - z. B. beim Motom, die nur schwer erhältlich sind.
Danke nochmals für Unterstützumg und Zuspruch, jetzt habe ich wieder Hoffnung, daß alles gut wird.
In das Getriebe gehört wohl Fett oder Ambroleum (Fett/Öl-Gemisch), die Dichtungen der Wellen sind Filzringe. Ich habe auch für den Getriebdeckel eine dünne Papierdichtung gemacht, hoffentlich bleibt der Schmierstoff dann drin. Gibt es ein Maß für die richtige Menge? Etwa bis zur Hälfte gefüllt?

Gruß Arthur

In Ungarn heißt so ein Teil Stabilmotor....

Re: Sachs Stamo 120: Kupplung will nicht von Abtriebswelle herunter

Verfasst: Di 4. Sep 2018, 19:56
von bastian
Na siehste :-)

Ins Getriebe kommen 60 ccm und alle 50 Stunden sollen 30 ccm nachgefüllt werden.
Tatsächlich, von Sachs wird Shell-Ambroleum empfohlen.

Gruß,
Bastian