Wie funktioniert es?

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meisteradam
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Wie funktioniert es?

Beitrag von meisteradam »

Hallo :P

Ich habe in Grenaa einen kleinen Lauson Motor fotografiert.
Er sah recht ungewöhnlich aus. Nun habe ich mir so gut es ging die Informationen, welche auf den Datenblatt stehen, versucht zu übersetzen.
Dabei habe ich herausgefunden, daß dieser Motor zum testen von Öl verwendet wurde.
Mich würde es doch sehr interessieren was da genau geschieht!?
Falls hier jemand versteht was da abgeht, würde es mich sehr freuen eine Erklärung zu lesen.
Für die Mühe bedanke ich mich schon jetzt im voraus.
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Re: Wie funktioniert es?

Beitrag von Motorenspezi »

Moin Moin,
man hat Öl für die Schmierung getestet, in dem man Öl aufgekippt hat und den Motor in Betrieb stezte. Wenn er denn eine Weile gelaufen ist war alles gut und wenn er vorher abruppt ausgegangen ist war das Öl schlecht. ;) :D
Spaß bei Seite. Ich kann mir die Prüffunktion nicht so richtig erklären. Hat das Öl den nmittelbar etwas mit dem Motor zu tun oder wird es nur durch die Wasserkühlung langsam erwärmt und man konnte so die Vikosietät in verschieden Temperaturbereichen messen.
Grüße aus dem Norden Mathias
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meisteradam
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Re: Wie funktioniert es?

Beitrag von meisteradam »

Hallo Mathias :P

Es scheint ja ein 2-takt-Motor zu sein.
Die vielen nicht angeschlossenen Anschlüsse machen für mich eine Funktionsinterpretation noch schwieriger.
Möglicherweise wird das Öl durch die hohe Temperatur verdampft und dann nach dem Vergaser dem "Treibgas" zugemischt.
Ich habe immernoch die Hoffnung, daß jemand Licht in dieses Dunkel bringen kann. 8-)

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Re: Wie funktioniert es?

Beitrag von motorenbau »

Hallo

Nachdem hier wohl niemand Englisch versteht, habe ich mal ein bischen was übersetzt (erster Treffer bei Google):

Der Lauson H-2 ist eine wassergekühlter Viertaktmotor mit einer Leistung von 4,3 PS bei 2400 min. Das äußere Erscheinungsbild dieses Motors ist vergleichbar mit dem Vorgängermodell PMM. Der H-2 wurde speziell für den Einsatz bei Schmierölherstellern zur Prüfung von Schmierölen gebaut. Vor der Einführung des H-2, verwendeten viele Ölgesellschaften bereits die Lauson Modelle RC und LF.
Der H-2 verfügte über Seilzugstarter, mechanischen Drehzahlregler, Schwungrad-Magnetzünder, Schwimmer-Vergaser, kombinierte Druckumlauf- und Schleuderschmierung und Kugellager als Hauptlager.
Serienmäßige Besonderheiten des Modells H-2 sind eine elektrische Heizung im Motorensockel, eine auswechselbare trockene Zylinderlaufbuchse, Verdampfungskühlung mit Verdampfergefäß am Zylinderkopf, Scharnier zwischen Motorensockel und Kurbelgehäuse, um die Begutachtung der innenleigenden Motorenteile oder die Überholung erleichtern, einen Seitedeckel, um die Inspektion von Pleuel und Lagerschalen zu erleichtern, Stellit-Auslassventil und -sitz und verstellbarer Zündzeitpunkt.
Optionale Ausstattung bestand aus einem Ölbad-Luftfilter und einem standardisierten Brems-Propeller mit Schutzgitter.
Der H-2 wurde der Mitte der 1940er Jahre eingeführt und ist bis 1957 produziert worden.

(stammt von hier)
Zuletzt geändert von motorenbau am Mo 8. Jul 2013, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie funktioniert es?

Beitrag von motorenbau »

Hallo

Ich habe auch noch was zum Testablauf gefunden. Es ist ein MTZ-Artikel aus den 1950er Jahren, den ich aber nicht digital habe.

In Deutschland wurde nach dem Krieg im Allgemeinen der MWM KD12E als Prüfmotor für Diesel-Schmieröle verwendet. Das Benziner-Pendant war der NSU-Motor aus der OSL501. Die Motoren wurden damals gewählt, weil sie in großen Stückzahlen produziert wurden und Ersatzteile einfach zu bekommen waren. Es wurde ja für jeden Test ein Satz Verschleißteile benötigt.

Der Testablauf war folgender:
  • Der Motor wurde unter immer gleichen Bedingungen mit neuen Lagerschalen, Kolben und Buchse betrieben
  • Drehzahl, Last, Öl- und Kühlwassertemperatur wurden konstant gehalten um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Deshalb hat der Lauson-Motor so viele Messanschlüsse. Die Verdampfungskühlung macht auch Sinn, das ist ja quasi eine Temperaturregelung auf 100°C
  • Danach wurde der Motor zerlegt und der Zustand der Lager, Verschleiß an Kolben, Ringen und Zylinder gemessen und der Ölkohleansatz bewertet.
Das besondere an dem Lauson-Motor ist, dass er speziell für die Ölanalyse konstruiert war (auf Basis eines kleinen Innenborder-Bootsmotors). Er ist besonders schnell und einfach zu zerlegen, damit die Bewertung des Öls schnell ging.

Gruß
Christian
Zuletzt geändert von motorenbau am Di 9. Jul 2013, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie funktioniert es?

Beitrag von meisteradam »

Hallo Christian :P

Vielen Dank für deine Erklärung!
Genau so hatte ich mir die Auflösung gewünscht.
Jetzt weiß ich bescheid. 8-)
MfG ;)
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