Standgas beim MAH 914 einstellen
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Hans
Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo zusammen,
ich bin vor einiger Zeit in einem Video, das den neu gemachten MAH 514 des Users "sschuehle" zeigt, auf ein interessantes Detail gestoßen.
In dem Video kann man sehen, dass der Motor die ganze Zeit im Standgas läuft und bei ca. 00:53 Min. durch ausschnappen des Dekompressionshebels auf Vollgas gestellt wird.
Einige Erklärungen von "sschuehle" gab es dazu auch schon im Deutz-Forum. Danke nochmals dafür!
Es geht darum, dass die Reglerstange eine extra Kerbe hat, in der der Dekompressionshebel für einen Lauf im Standgas eingerastet werden kann (linker Pfeil im Bild unten). Eine Einstellung der Standgasdrehzahl ist dann wohl über die Einstellschraube an der Reglerstange möglich (rechter Pfeil im Bild unten).
In der BA zu meinem Motor steht dazu übrigens nichts!
Das habe ich am Wochenende bei einem längeren Testlauf von ca. 1,5 Stunden ausprobiert und leider hat es nicht funktioniert!
Wenn ich die Reglerstange länger gemacht habe, ging die Drehzahl erwartungsgemäß runter, blieb dann einige Sekunden auf dem eingestellten Wert, dann sackte sie aber langsam (über ca. 30 Sekunden) so weit ab, dass der Motor drohte, aus zu gehen. Also habe ich die Stange wieder kürzer gemacht, die Drehzahl wurde wieder höher, blieb kurze Zeit auf dem eingestellten Wert und ging dann langsam (ebenfalls über ca. 30 Sekunden) hoch, fast so hoch, wie die eingestellte Betriebsdrehzahl.
So ging das Spielchen ca. 1,5 Stunden hin und her und es war mir unmöglich, ein sauber laufendes Standgas von z.B. 800 U/Min. einzustellen.
Weiß jemand, woran das liegen kann, bzw. kann Tipps geben, dass ich das noch hin bekomme?
Ich würde mich sehr freuen!
ich bin vor einiger Zeit in einem Video, das den neu gemachten MAH 514 des Users "sschuehle" zeigt, auf ein interessantes Detail gestoßen.
In dem Video kann man sehen, dass der Motor die ganze Zeit im Standgas läuft und bei ca. 00:53 Min. durch ausschnappen des Dekompressionshebels auf Vollgas gestellt wird.
Einige Erklärungen von "sschuehle" gab es dazu auch schon im Deutz-Forum. Danke nochmals dafür!
Es geht darum, dass die Reglerstange eine extra Kerbe hat, in der der Dekompressionshebel für einen Lauf im Standgas eingerastet werden kann (linker Pfeil im Bild unten). Eine Einstellung der Standgasdrehzahl ist dann wohl über die Einstellschraube an der Reglerstange möglich (rechter Pfeil im Bild unten).
In der BA zu meinem Motor steht dazu übrigens nichts!
Das habe ich am Wochenende bei einem längeren Testlauf von ca. 1,5 Stunden ausprobiert und leider hat es nicht funktioniert!
Wenn ich die Reglerstange länger gemacht habe, ging die Drehzahl erwartungsgemäß runter, blieb dann einige Sekunden auf dem eingestellten Wert, dann sackte sie aber langsam (über ca. 30 Sekunden) so weit ab, dass der Motor drohte, aus zu gehen. Also habe ich die Stange wieder kürzer gemacht, die Drehzahl wurde wieder höher, blieb kurze Zeit auf dem eingestellten Wert und ging dann langsam (ebenfalls über ca. 30 Sekunden) hoch, fast so hoch, wie die eingestellte Betriebsdrehzahl.
So ging das Spielchen ca. 1,5 Stunden hin und her und es war mir unmöglich, ein sauber laufendes Standgas von z.B. 800 U/Min. einzustellen.
Weiß jemand, woran das liegen kann, bzw. kann Tipps geben, dass ich das noch hin bekomme?
Ich würde mich sehr freuen!
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- Extra Kerbe und Einstellmöglichkeit für Standgas beim MAH 914?
- IMG_6818.JPG (63.48 KiB) 3322 mal betrachtet
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wollitell1704
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Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Die Antwort ist recht einfach, man stellt dort kein Standgas ein, sondern eigentlich die Fördermenge auf null, um den Motor abzustellen. Eigentlich soll die Stange so lang sein, dass sie die Einspritzpumpe auf Nullförderung stellt. Ich habe es bei meinem aber auch schon gemacht und es funktioniert ab und an wenn der Motor bereits warm ist und bei mir auch nur mit dem Hilfseinspritzventil, welches nicht alle MAH914 haben. Standgas ist bei Motoren mit Drehzahlverstellung wenn diese nicht betätigt ist. Übrigens ist eine zuuu langsame Drehzahl sehr schlecht, weil die Ölpumpe dann nicht mehr volle Leistung hat. Auf Dauer führt das dann zum Fressen der Lager. Es kann auch eigentlich nicht funktionieren, weil die Einspritzpumpe auf einen festen Wert "gedrückt" wird und der Fliehkraftregler nicht arbeiten kann.
Gruß
Wolfgang
Gruß
Wolfgang
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Hans
Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo Wolfgang,
danke für Deine Rückmeldung!
Da muss ich aber noch was nachhaken
Ich frage mich nur, warum das dann bei dem oben genannten Motor so sauber funktioniert, der läuft ja fast eine Minute mit absolut konstanter Drehzahl.
Das verstehe ich nicht.
danke für Deine Rückmeldung!
Da muss ich aber noch was nachhaken
Hmmm, das stimmt so aber nicht, wenn ich das richtig verstehe. Fördermenge null ist doch eigentlich, wenn ich den Dekompressionshebel in einer der großen Nuten versenke, also in der Dekompressions- oder Aus-Stellung. Diese extra Kerbe in meinem Bild bringt aber eine andere Stellung der Reglerstange, nicht ganz so weit "im Motor", wie die anderen Stellungen. Also müsste die ESP eigentlich was fördern.wollitell1704 hat geschrieben:man stellt dort kein Standgas ein, sondern eigentlich die Fördermenge auf null
Ist klar, ich würde mich da auch an die BA halten, also Leerlauf-Minimum = 700 U/Min. oder halt Last-Minimum = 800 U/Min..wollitell1704 hat geschrieben:Übrigens ist eine zuuu langsame Drehzahl sehr schlecht, weil die Ölpumpe dann nicht mehr volle Leistung hat.
Genau das hatte ich mir auch schon überlegt, danke für diese Info!wollitell1704 hat geschrieben:Es kann auch eigentlich nicht funktionieren, weil die Einspritzpumpe auf einen festen Wert "gedrückt" wird und der Fliehkraftregler nicht arbeiten kann.
Ich frage mich nur, warum das dann bei dem oben genannten Motor so sauber funktioniert, der läuft ja fast eine Minute mit absolut konstanter Drehzahl.
Das verstehe ich nicht.
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BUMI
- Beiträge: 1391
- Registriert: Mi 8. Apr 2009, 09:49
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Bootsmotor Solo G3 ca 1938
Bootsmotor Gray S 1908
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Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Das ist erklärbar: Die eingestellte Kraftstoffmenge und Verbrennungsgüte reicht exakt aus, die Inneren Widerstände das Motors zu überwinden. Wenn die eingespritzte Menge gleich bleibt und sich die inneren Widerstände verändern, sinkt oder steigt die Drehzahl, bis wieder ein Gleichgewicht erreicht wird. Wenn er also eine Minute bei gleicher Drehzahl läuft und dann aus geht, kann es sein, dass die Vorkammer langsam kälter und die Verbrennung uneffektiver wird. Damit reicht die Energie zur Überwindung des inneren Widerstandes nicht mehr aus, "Point of no return" ist erreicht und es geht nur noch abwärts.
Gruß, Burgfried
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Kultur ist die Zügelung der Gier.
Dicke Eier sind nicht immer ein Zeichen für Potenz - es könnte Krebs sein
Achte auf Deine Träume - der Narr hat schönere als der Weise
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Hans
Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo Burgfried,
das hört sich sehr logisch an, danke für die Erklärung!
Also geht der richtige Weg nur über die Drehzahlsteuerung oben - schade, das wäre so schön gewesen!
das hört sich sehr logisch an, danke für die Erklärung!
Also geht der richtige Weg nur über die Drehzahlsteuerung oben - schade, das wäre so schön gewesen!
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ackerschiene
- Beiträge: 576
- Registriert: Do 18. Jun 2009, 05:48
- Meine Motoren: Farymann LG 11 und 14 PS,
Stromaggregat mit BMW 404b
Stromaggregat mit Deutz A3L514
Stromaggregat russisch AB-4-T/400-M1 - Wohnort: NRW, Siegerland
Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hat der 914 am Motorgehäuse nicht auch die Mutter auf der Verstellhülse am anderen Ende der dünnen Reglerstange (also der Stange, die Du jetzt immer verstellt hast)?
Mit dieser Mutter stellt man doch eine gewisse Vorspannung ein, für die Vollgasdrehzahl, die erreicht werden soll.
Zumindest bei meinem 714 war es so, dass man eine Kombination von Vorspannung auf der Verstellhülse (und damit auf dem Regler) und der Länge der Reglerstange brauchte, damit der fest einzustellende Leerlauf konstant blieb.
Man muss also beides zusammen so lange verstellen, bis es passt.
Die zweite Kerbe bei dem Schalthebel ist übrigens genau dafür da, also für eine konstante Leerlaufdrehzahl.
Ich würde da etwas mehr Vorspannung auf der Verstellhülse empfehlen, dann läuft der Motor im Leerlauf gegen den Reglerdruck und kann nicht aufgrund von Spiel im Regler unter die notwendige Drehzahl abfallen. Kann man verstehen, was ich meine ?
Gruß, Uwe
Mit dieser Mutter stellt man doch eine gewisse Vorspannung ein, für die Vollgasdrehzahl, die erreicht werden soll.
Zumindest bei meinem 714 war es so, dass man eine Kombination von Vorspannung auf der Verstellhülse (und damit auf dem Regler) und der Länge der Reglerstange brauchte, damit der fest einzustellende Leerlauf konstant blieb.
Man muss also beides zusammen so lange verstellen, bis es passt.
Die zweite Kerbe bei dem Schalthebel ist übrigens genau dafür da, also für eine konstante Leerlaufdrehzahl.
Ich würde da etwas mehr Vorspannung auf der Verstellhülse empfehlen, dann läuft der Motor im Leerlauf gegen den Reglerdruck und kann nicht aufgrund von Spiel im Regler unter die notwendige Drehzahl abfallen. Kann man verstehen, was ich meine ?
Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
Ephraim Kishon
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Hans
Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo Uwe,
danke für Deine Antwort, aber...
Meinst Du mit "Verstellhülse" das Teil im Bild unten?
Falls ja, diese Einstellmöglichkeit dient ja nach meinem bisherigen Verständnis ausschließlich zur Einstellung der Vollgasdrehhzahl, richtig?
Wenn ich da also etwas mehr Vorspannung drauf gebe, ändere ich auch die Vollgasdrehzahl und das will ich ja nicht. Ich will ausschließlich die Standgasdrehzahl einstellen.
Ich finde die bisherigen Erklärungen hier im Thread auch plausibel, nämlich, dass die ESP mit dieser Stange auf einen festen Wert gedrückt wird und damit unter verschiedenen Betriebsbedingungen keine feste Einstellung der Standgasdrehzahl möglich sein kann.
Dem gegenüber steht das Video von "sschuehle". Da scheint das wunderbar zu funktionieren.
Ich bin etwas verwirrt...
Es wäre nett wenn Du Dich nochmals melden würdest und schön, wenn es doch noch eine Lösung für das Thema Standgasdrehzahl geben würde.
danke für Deine Antwort, aber...
...ich bin nicht ganz sicherackerschiene hat geschrieben:Kann man verstehen, was ich meine ?
Meinst Du mit "Verstellhülse" das Teil im Bild unten?
Falls ja, diese Einstellmöglichkeit dient ja nach meinem bisherigen Verständnis ausschließlich zur Einstellung der Vollgasdrehhzahl, richtig?
Wenn ich da also etwas mehr Vorspannung drauf gebe, ändere ich auch die Vollgasdrehzahl und das will ich ja nicht. Ich will ausschließlich die Standgasdrehzahl einstellen.
Ich finde die bisherigen Erklärungen hier im Thread auch plausibel, nämlich, dass die ESP mit dieser Stange auf einen festen Wert gedrückt wird und damit unter verschiedenen Betriebsbedingungen keine feste Einstellung der Standgasdrehzahl möglich sein kann.
Dem gegenüber steht das Video von "sschuehle". Da scheint das wunderbar zu funktionieren.
Ich bin etwas verwirrt...
Es wäre nett wenn Du Dich nochmals melden würdest und schön, wenn es doch noch eine Lösung für das Thema Standgasdrehzahl geben würde.
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ackerschiene
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Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo Hans
Das sieht natürlich ganz anders aus, als beim 714, aber dennoch bleibt das Prinzip das gleiche.
Beim 714 ist am linken Ende der Regelstange der sog. "Schalthebel" mit den beiden Kerben. Am rechten Ende der Stange, also im Motorgehäuse befindet sich eine Hülse mit Mutter, auf der man eben auch die Enddrehzahl einnstellen kann, daher ist es eigentlich das selbe. Nur dass bei Dir das Teil oben auf dem Gehäuse sitzt.
Wenn Du zuviel "Lose" im Regler hast, also diesen nicht wenigstens ein bißchen "vorgespannt" hast, kann es natürlich auch sein, dass die Drehzahl abfällt und der Regler nicht sofort "nacharbeitet" sondern noch gar nicht reagiert. Dann geht der Motor aus. Dieselmotoren haben ja Regler, weil sie entweder durchgehen oder aber ausgehen wollen, immer eins von beidem.
Es geht ja auch nicht um eine grobe Verstellung, Du brauchst nur ein wenig mehr "Vorspannung", um das Leerspiel auszugleichen.
Kann auch sein, dass es bei deinem 914 nicht hilft, aber sogar bei meinem schlecht laufenden 714 hatte ich einen konstanten Leerlauf.
Versuch's vielleicht mal einfach. Die Theorie mit abkühlendem Brennraum halte ich zumindest für nicht plausibel, da die Motoren so "knapp" nicht konzipiert wurden.
Es gibt sicher mehr Motoren, die mit zu niedrigem Leerlauf wegen Mangelschmierung beschädigt wurden, als die, die bei zu wenig Drehzahl ausgegangen sind.
Gruß, Uwe
Das sieht natürlich ganz anders aus, als beim 714, aber dennoch bleibt das Prinzip das gleiche.
Beim 714 ist am linken Ende der Regelstange der sog. "Schalthebel" mit den beiden Kerben. Am rechten Ende der Stange, also im Motorgehäuse befindet sich eine Hülse mit Mutter, auf der man eben auch die Enddrehzahl einnstellen kann, daher ist es eigentlich das selbe. Nur dass bei Dir das Teil oben auf dem Gehäuse sitzt.
Wenn Du zuviel "Lose" im Regler hast, also diesen nicht wenigstens ein bißchen "vorgespannt" hast, kann es natürlich auch sein, dass die Drehzahl abfällt und der Regler nicht sofort "nacharbeitet" sondern noch gar nicht reagiert. Dann geht der Motor aus. Dieselmotoren haben ja Regler, weil sie entweder durchgehen oder aber ausgehen wollen, immer eins von beidem.
Es geht ja auch nicht um eine grobe Verstellung, Du brauchst nur ein wenig mehr "Vorspannung", um das Leerspiel auszugleichen.
Kann auch sein, dass es bei deinem 914 nicht hilft, aber sogar bei meinem schlecht laufenden 714 hatte ich einen konstanten Leerlauf.
Versuch's vielleicht mal einfach. Die Theorie mit abkühlendem Brennraum halte ich zumindest für nicht plausibel, da die Motoren so "knapp" nicht konzipiert wurden.
Es gibt sicher mehr Motoren, die mit zu niedrigem Leerlauf wegen Mangelschmierung beschädigt wurden, als die, die bei zu wenig Drehzahl ausgegangen sind.
Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
Ephraim Kishon
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Hans
Re: Standgas beim MAH 914 einstellen
Hallo Uwe,
vielen Dank für Deine umfangreiche Erklärung!
Na dann werde ich demnächst nochmal einen Testlauf starten und versuchen, das Thema etwas feinfühliger an zu gehen. Hoffentlich klappt's dann.
vielen Dank für Deine umfangreiche Erklärung!
Na dann werde ich demnächst nochmal einen Testlauf starten und versuchen, das Thema etwas feinfühliger an zu gehen. Hoffentlich klappt's dann.