Nachdem es leider immer noch mit den Daten dünn aussieht, habe ich mich dann doch mal so herangewagt.
Nach dem Ausbau von Einspritzpumpe und Steuerdeckel zeigte sich folgendes: Es ist eine Bosch mit Einstellung des Einspritzzeitpunkts durch Unterlegbleche verbaut. Am Schwungrad sind so fett Bezeichnungen für OT und Förderbeginn eingegossen, daß ich das erstmal nicht als Markierung erkannt habe. Ferner sind die Steuerräder markiert und die Stellung war richtig.
Irgendwann bin ich drauf gekommen, wo das Rückschlagventil der Pumpe sitzt. Nun konnte ich nach einer anderswo gefundenen Anleitung feststellen, wann der Spritdurchfluß durch den Kolben unterbrochen wird und somit die Förderung beginnt. Das war weit nach OT. Nun habe ich außer den Unterlagen keine Möglichkeit zur Grobeinstellung des Einspritzzeitpunkts gefunden. Ich habe dann beschlossen, daß wahrscheinlich der Nocken mehr als einmal überschliffen wurde, denn er sieht nagelneu aus. Die Nebenwirkungen scheinen nicht so interessiert zu haben... Möglicherweise ist auch ein neuerer eingebaut worden, der nicht richtig paßte. Es muß da mal einen Crash gegeben haben, denn Pumpengehäuse und die offensichtlich gelaufenen Steuerräder haben Schleifspuren. Nocken und Anlaßzahnrad dagegen schauen wie gesagt praktisch neu aus.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ohne Unterlagen muß improvisiert werden. Mir fiel nur ein, die Nockenwelle um einen Zahn nach früher zu verstellen. Natürlich betrifft das auch die Ventile, ich glaube aber, daß die geänderten Steuerzeiten nicht sooo viele PS kosten werden. Es besteht auch ausreichend Reserve gegen Kollision mit dem Kolben. Erst bei Verstellung um drei Zähne ist bei vorsichtigem Durchdrehen eine Berührung spürbar.
Immerhin brachte das den Förderbeginn schon vor OT. Dann noch Bleche und Dichtung der Pumpe weggelassen, und es war nur noch ein Schwungradumfangszentimeter nach der Markierung.
Erster Test: So beim 5. Versuch ist der Motor angesprungen, aber wieder nur mit Nachhilfe mit dem Fön. Es hat noch ein wenig gedauert, bis die Luft heraus war, dann lief er einwandfrei, jedoch unglaublich hart.
Zweiter Test: Anspringen verweigert.
Wie mache ich jetzt am besten weiter? Wäre sehr dankbar für Vorschläge.
Herzliche Grüße,
Steffen
Vor ein paar Tagen habe ich übrigens eine sehr nette Antwort von Kubota aus Japan bekommen, in der wenigstens die wichtigsten Einstellwerte drinstanden. Das ist doch mal was!
Kubota KNDR 55
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Re: Kubota KNDR 55
Hallo
Wieviel vor OT liegt denn den Förderbeginn? 15-30° KW vor OT sind bei schneller drehenden Motoren keine Seltenheit.
Gruß Christian
Wieviel vor OT liegt denn den Förderbeginn? 15-30° KW vor OT sind bei schneller drehenden Motoren keine Seltenheit.
Gruß Christian
http://www.motorenbau.eu
Mitglied M033 in der Interessengemeinschaft historische Motoren Deutschland (IG-HM)
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Re: Kubota KNDR 55
Hallo Christian,
danke für deine Reaktion! Laut Kubota sollen es 22 Grad sein. Das paßt schätzometrisch zu der Schwungradmarkierung. Die Nenndrehzahl ist 2000 Touren.
Grüße,
Steffen
danke für deine Reaktion! Laut Kubota sollen es 22 Grad sein. Das paßt schätzometrisch zu der Schwungradmarkierung. Die Nenndrehzahl ist 2000 Touren.
Grüße,
Steffen