Ich hoffe ich stoße hier nun nicht auf Widerstand, wenn ich einen schönen Standmotor für ein Blockheizkraftwerk gebrauchen möchte. Ich erhoffe mir hierdurch euren Erfahrungsschatz anzapfen zu dürfen und mich somit durch den Dschungel der Standmotorhersteller und Modelle zu kämpfen.
Diese Frage wurde so oder so ähnlich vielleicht schonmal gestellt, jedoch nicht in der Fülle, wie ich es gern hätte. Ich hätte einige Fragen, die ich mir selbst nicht beantworten konnte, da mir die Erfahrung fehlt oder weil manche Infos einfach nur in der Praxis zu finden sind - bei euch quasi.
Ich möchte also ein BHKW bauen. Einmal habe ich keinen Drehstromanschluss in meiner Hütte auf dem Lande und eine Heizung habe ich nebst Holzofen ebenfalls noch nicht. Der Drehstromanschluss wäre recht teuer, sodass ich lieber Geld für einen Stromerzeuger ausgeben möchte, da ich einen solchen sowieso mein Eigen nennen möchte. Für schlechte Zeiten halt.
Um ab und zu mal die Standbohrmaschine und die Drehbank anschmeißen zu können, reicht mir auch ein Aggregat. Darüber hinaus sind dann die 230V auch ausreichend.
Ich habe mir also gedacht ich könnte im gleichen Zuge mit dem Aggregat meinen Pufferspeicher erwärmen, wenn es dann schon läuft. Ich brauche das Ganze im Winter dann alle 1-2 Tage um das Haus zu heizen und natürlich den Strom zu verbrauchen bzw. zu speichern. Über die Sinnhaftigkeit möchte ich nicht sprechen, denn der Wille etwas in der Richtung zu erschaffen ist bereits da. Der Bastel- und Spieltrieb auch.
1. Viele nutzen oder nutzten ja diese China-Dieselmotoren mit Verdampferkühlung á la Changfa und Jiang Dong. Einen solchen hatte ich auch ins Auge gefasst, jedoch hörte ich einige schlechte Erfahrungen dazu und eher wenige gute. Hat hier jemand eventuell fundiertere Erfahrungen gemacht? Supergeil werden die nicht sein. Sind sie aber brauchbar? Ich hörte Werte von 500 Betriebsstunden bis zum Totalausfall. Aber auch Werte von 5.000 Betriebsstunden bis er anfing ordentlich Öl zu brauchen und damit zu verenden. Ich bin also sehr zwiegespalten, da ich ein gutes Angebot hierzu bekam.
2. Wie würdet ihr es stattdessen bewerten, wenn man einen vergleichbaren (mehr oder weniger) älteren Motor deutschen Fabrikats verwendet? Deutz MAH, Güldner GK usw. Diese sind vom Funktionsprinzip ja relativ ähnlich. Was ich öfter hörte war, dass ein Motor für den Dauereinsatz mit möglichst niedriger Drehzahl laufen sollte. Wie sieht es also zum Beispiel mit einem Lister LR1 mit 1,5 PS bei 750 U/min aus? Macht sowas Sinn? Oder sind die genannten Modelle für einen solchen Einsatz nicht geeignet? Ich denke ich bräuchte in den kalten Monaten jeden oder jeden zweiten Tag 5 Stunden Laufzeit.
Da ergibt sich mal grob überschlagen eine Laufzeit pro Saison von: 450 - 900 Betriebsstunden. Je nachdem.
3. Angenommen man würde einen solchen Oldie verwenden wollen. Was kostet zum Beispiel ein nicht komplett herunter gerockter Deutz MAH 514 in der Überholung? Moderne Kolben für moderne Motoren können ja sehr günstig sein, je nachdem wie verbreitet die zugehörigen Motoren sind. Wie sieht es bei diesen alten Maschinen aus? Ich las mal was von 150€ pro Kolben. Muss man dann alten Originalteilen nachjagen oder gibts es da auch neue Kolben usw zu kaufen? Ich würde die Überholung in Eigenleistung machen. Es geht also nur um Materialkosten.Außer derer Dinge, die nur der Motoreninstandsetzer machen kann versteht sich.
4. Wo liegen die durchschnittlichen Werte bzgl. der Betriebsstunden, die solch ein Motörchen bei ordentlicher Wartung halten kann? Die Motoren, die man in den Kleinanzeigen so bekommt sind ja teilweise schon sehr sehr alt und haben sicher auch schon viel gelaufen. Vielleicht lagen diese aber auch Jahrzente in der Ecke und blieben unberührt. Viele von diesen Motoren laufen ja auch heute noch. Ist es also noch sinnvoll mit solchen Motoren ein solches Projekt wagen zu wollen? Es gibt ja auch etwas jüngere Fabrikate aus den 80ern, 90ern, usw. Ist der Unterschied so groß, dass man sagen könnte, dass man lieber zu diesen greifen sollte? Ein frisch überholter Deutz MAH 514 aus 1950 läuft sicher sehr lange und sehr gut. Aber macht es Sinn?
Ich muss nochmal erwähnen, dass ich über solch alte Maschinen nichts wirklich weiß. Bis auf meinen 1950-1960er Hako Einachser bin ich sonst eher moderner unterwegs. Für diesen Anwendungszeck stechen aber die Oldies und die Chinaböller als günstiger Einstieg sehr hervor. Daher die "blöden" Fragen.
LG,
Irek