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ich muss bei einen meinem Jenbach JW8 die Dichtringe der Laufbuchsen wechseln. Die alten sind undicht.
Die originalen sind ja nach außen hin abgeflacht.
kann ich da einfach O-Ringe nehmen
Das Außenmaß der Rille in dem der Ring liegt ist 110 mm und der alte Ring(verhärtet und undicht) hatte außen 116 mm
ich würde nun einen O-Ring 110x3,5 nehmen, wird das passen? Habe Bedenken, dass der beim Einbau sich verdreht
Oder habt ihr einen Adresse wo man spezielle Dichtringe für die Laufbuchse bekommt
Meine Motoren: Junkers 2HK65 Sendling SG Sendling MS II Sendling WS308 (2 Stück) Sendling D12 Ebbs & Radinger G Renauer RAX R HMG Glühkopf 6PS CL Conord C.11 Pineau&Ragot Type A Deutz MAH711 Pumpenaggregat Farymann ER Holder Piccolo mit Sachs Stamo 6 Sachs Stamo 160 und diverse Landmaschinen und Traktoren
Vermutlich waren das Original auch nur O-Ringe, die sich im Lauf der Jahre verformt haben. Irgendwelche Profildichtringe würde sich ja, wie Du bereits geschrieben hast, bei der Montage womöglich verdrehen.
Allgemein sollte man bei der Montage von O-Ringen an solchen Stellen die Dichtflächen gründlich säubern und nicht mit Öl bzw. Fett sparen, damit alles schön flutscht. 3,5 mm Schnurstärke kommt mir für einen Büchsen-O-Ring wenig vor....
Gruß
Christian
http://www.motorenbau.eu
Mitglied M033 in der Interessengemeinschaft historische Motoren Deutschland (IG-HM)
Hallo!!
Ja es ist ein "ganz normaler" O-Ring. Weis jetzt nicht die genaue Größe aber ich bin mir ziemlich sicher das er stärker ist als 3,5mm!
Gruß Tom
Noch ein Nachtrag ob O-Ring der Flach. Beim Einheitsmotor EM 2/15 haben die Original Dichtringe eine ganz abgeflachte Außenseite, und nach innen zur Laufbuchse sind sie rund
@Christian: Heutige Dichtringe sind i.A. aus Viton und damit Ölfest, für normalen Gummi gilt das aber nicht, weshalb ich
schon vor Urzeiten gelernt habe Dichtringe nicht mit Öl oder Fett zu schmieren, sondern ganz einfach mit irgendwelchem Spülmittel....
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holm hat geschrieben: ↑Do 2. Dez 2021, 09:31
@Christian: Heutige Dichtringe sind i.A. aus Viton und damit Ölfest, für normalen Gummi gilt das aber nicht, weshalb ich
schon vor Urzeiten gelernt habe Dichtringe nicht mit Öl oder Fett zu schmieren, sondern ganz einfach mit irgendwelchem Spülmittel....
Nicht so ganz. Die O-Ringe an den Büchsen sollen ja zwischen Öl- und Kühlwasserraum abdichten, es wäre also von vorneweg schlecht, wenn sie nicht ölbeständig wären. Deswegen sind sie in der Regel aus NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, Buna-N, Perbunan, usw.), das es schon seit den 30er Jahren gibt.
NBR ist allerdings nicht benzinbeständig und nur bedingt hitzefest (Verhärtung über 100°C). Hier sollte FKM (Fluorkautschuk, Viton, Teconflon) verwendet werden, was man bei Büchsen O-Ringen heute tut.
Und dann gibt es noch EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk). Er ist hervorragend alterungs- und UV-beständig, aber nicht ölfest. Daher werden O-Ringe aus EPDM nur in (Kühl-, Trink-, Brauch-, Schmutz-) Wasser-Anwendungen verwendet und dürfen zur Montage nicht Öl oder Fett eingeschmiert werden.
Ich hoffe ich bin nicht zu "klugscheißerisch" rübergekommen...
Gruß
Christian
http://www.motorenbau.eu
Mitglied M033 in der Interessengemeinschaft historische Motoren Deutschland (IG-HM)
Das Problem ist, Ringe in der passenden Größe aus EPDM zu bekommen
hier mal die Eigenschaften NBR: Unsere O-Ringe aus NBR bestehen aus einem Synthesekautschuk mit hervorragender Beständigkeit gegen Öle und Schmierfette auf Mineralölbasis, Hydrauliköle (H, H-L,H-LP), Silikon (Öle und Fette), Hydraulikflüssigkeiten (HFA, HFB, HFC) sowie aliphatische Kohlenwasserstoffe, Luft und Wasser.
EPDM: Ein O-Ring aus EPDM hat eine sehr gute Ozon-, Alterungs- und Witterungsbeständigkeit. Daher werden diese O-Ringe vorzugsweise in freier Bewitterung eingesetzt (Sauerstoff, UV-Strahlung) und/oder wo von einem O-Ring gute Heißwasser- und Dampfbeständigkeit gefordert wird. Auch weisen O-Ringe aus EPDM eine hohe Beständigkeit gegen Salzlösungen, Alkohol, Brems- und Hydraulikflüssigkeiten (nicht auf Mineralölbasis!) sowie schwachen Säuren auf. Die Kältebeständigkeit ist verglichen mit anderen Synthesekautschuktypen gut.
Nicht beständig und stark quellend sind O-Ringe aus EPDM in aliphatischen, aromatischen und chlorierten Kohlenwasserstoffen sowie Ölen.
FPM: Ein Elastomer für O-Ringe und andere Produkte (z.B. X-Ringe, K-Ringe, Wellendichtringe), mit sehr guter Beständigkeit gegen die Einwirkung von Mineralölen, Kraftstoffen, Hydraulikflüssigkeit HFD, aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Chlorkohlenwasserstoffen, konzentrierten und verdünnten Säuren sowie schwachen Laugen.
O-Ringe aus diesem Werkstoff haben hohe mechanische Werte, eine sehr geringe Gasdurchlässigkeit sowie eine hervorragende Alterungsbeständigkeit bei einem sehr guten Druckverformungsrest. Ein O-Ring aus dem Werkstoff FPM/FKM ist für eine große Bandbreite von Einsatzfällen gedacht und lässt Fluorelastomere nahezu als Universalwerkstoff erscheinen.
Nicht beständig sind O-Ringe aus FPM/FKM in Wasserdampf, Heißwasser, Glykolen (z.B. bei Bremsflüssigkeiten), polaren Lösungsmitteln und niedermolekularen organischen Säur
@Christian (motorenbau) ..was ist denn, trotz "nichtsoganz" gegen meinen Vorschlag einzuwenden niemals Öl oder Fett für das Einsetzen von Dichtringen zu verwenden, sondern irgend eine (flüssige) Seife?
Mir ist kein wie auch immer gearteter Gummi bekannt der das nicht vertragen würde, Benzin- und Ölempfindliche aber schon.
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Natürlich schadet es nicht, den O-Ring mit Seife oder irgend einem anderen öl- und fettfreien Gleitmittel zu montieren. Nur bei Büchsen-O-Ringen macht es eben m.E. kaum Sinn, wenn er nachher sowieso mit Öl in Berührung kommt.
Und wenn man schon neue kauft, dann kann man ja auch gleich auf das richtige Material achten.
Gruß Christian
http://www.motorenbau.eu
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