Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Hier kommen die Probleme mit den Motoren rein

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Aries
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Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von Aries »

Moin Motorenschrauber,
seit der letzten Saison habe ich immer das Problem, dass mein alter Farymann A30M nach mehrstündigem Betrieb im Standlauf abstirbt. Das ist ein ähnliches Problem wie bei viewtopic.php?t=11020 .
Der Motor ist seit 52 Jahren im Motorraum meines Segelboots eingebaut. Vor 30 Jahren hatte der Foreigner des Bootes eine neue Kolben und Zylindergarnitur, sowie eine neue Einspritzanlage einbauen lassen. Da der Motor und das Getriebe Öl undicht war, habe ich den Motor noch einmal überarbeitet und alle Richtungen und Lager erneuert.
Der Motor springt immer gleich beim ersten Kompressionshub an, läuft kraftvoll, und lässt sich gut regeln. Nach mehrstündigem Betrieb konnte man sonst einfach die Drehzahl in den Standlauf bringen. Er lief dann vielleicht etwas holperig aber blieb zuverlässig. Seit geraumer Zeit geht der Motor im heißen Zustand im Standlauf aus. Lässt sich aber wieder starten, und funktioniert dann mit ca. 1000 Umdrehungen. Wartet man 15 Minuten, ist alles wieder normal.
Die Kühlwassertemperatur beträgt mit dem derzeitigen Temostaten 35 Grad. Farymann spricht in seinen Unterlagen von 55 Grad. Könnte das vielleicht das Problem sein, dass das Ventilspiel dann zu gering wird, weil der Zylinder sich weniger ausdehnt?
Wenn der Zylinder zu kalt betrieben wird, könnte da nicht auch der Kolben klemmen?
Ich versuche einen 55 Grad Thermostaten zu bekommen. Der derzeit montierte Thermostat hat 40 Grad eingeschlagen, öffnet aber schon bei 35 Grad.
Falls jemand einen 55 Grad Thermostaten mit 25mm Durchmesser am Außenring hat, ich würde ihn kaufen.
Wenn Ihr noch Ideen habt, woran es mit dem Standlauf hapert, immer gerne melden.
Danke.
Fakten:
Einspritzdüse ist abgedrückt und eingestellt, das Spritzbild ist perfekt.
Ventilspiel Einlass 0,35 mm, Auslass 0,45mm
Kühlwassertemperatur 35 Grad Süßwasserkühlung.
Die Kühlkanäle sind sauber und frei. Es kommt ausreichend Kühlwasser.
Drehzahl max. 2500, ich fahre den Motor mit höchstens 2100 Umdrehungen. Standlauf ca. 550 Umdrehungen.
Gruß aus Bremen

Götz
arturwernz
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von arturwernz »

bei süßwasser kühlung muß ein thrmostad mit 80 grad öffnungstemperatur eingebaut sein
bei salzwasserer 50 grad aber der themostat hat auf ihre beanstndung keinen einfluss
ihr fehler ist daß bei einbau der neuen pumpe etwas verstellt oder verbogen wurde
wen sie mir den motor bringen werde ich ihn neu einstellen
ich kann dies
arturwernz
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von arturwernz »

ventilspiel bei kaltem motor 0,1 mm
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Aries
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von Aries »

Moin Herr Wernz,
vielen Dank für Ihr Angebot den Motor einstellen zu wollen. Der Motor in unser Segelboot eingebaut, welches ich mit meiner Frau über den Sommer bewohne. Eine Große Baustelle zum Motor ausbauen ist somit zur Zeit nicht möglich. Bis Ende Oktober muss der Motor noch seinen Dienst tun, bevor das Schiff für das Winterlager an Land geht. Diese bis dahin verbleibende Zeit wollte ich gerne noch nutzen, um den Motor mit einem 55 Grad Thermostat zu testen.

Übrigens gilt der genannte Wert für das Ventilspiel von 0,1 mm nur für Luftgekühlte Motoren. Das Handbuch schreibt für Wassergekühlte Motoren Auslass 0,4, und Einlass 0,3mm vor.
Gruß aus Bremen

Götz
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Aries
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von Aries »

Moin Motorenfreunde,
man liest ja einiges, wie natürlich auch viewtopic.php?p=51195#p51195 den Beitrag von Schmierlappe, den ich sehr interessant finde.
Das könnte auch das Problem bei meinem Motor sein. Dieser Riss entsteht mit Sicherheit nicht schlagartig, sondern das sollte ein schleichender Prozess sein.
Das würde bei meinem Motor passen, denn das Problem mit dem Standlauf ging vor Jahren damit los, dass der heiße Motor immer etwas holpriger lief, bis es dann einige Jahre später beim Drehzahl zurücknehmen mit dem Absterben endete. Wenn ein Riss im Kolben ist, der sich bei zunehmender Wärme erweitert, müssen heiße Verbrennungsgase ins Kurbelgehäuse eingeblasen werden, was die Öltemperatur erhöht, Druck aufs Kurbelgehäuse ausübt und daraus Resultierend den Motorölverbrauch erhöht.
Ich habe die Öltemperatur mit einem Laserthermometer an einem Blechdeckel am Kurbelgehäuse gemessen und bin nach 5 Stunden Laufzeit auf stolze 140 Grad gekommen.
Druck scheint sich im Kurbelgehäuse nicht aufzubauen, denn der Ölverbrauch ist fast nicht messbar, was gegen diese Theorie spricht.
Es bleibt weiterhin spannend.

Gibt es Nachweise, dass Farymann Kolben Risse bekommen haben? Der Kolben ist ja sehr einfach gehalten, nur mit einer kleinen Mulde im Kolbenboden.

Über Eure Meinungen dazu würde ich mich freuen.
Gruß aus Bremen

Götz
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von BUMI »

Moin, das riecht doch einigermaßen nach Kompressionsverlust bei durchgewärmtem Motor, sei es durch Risse oder verschlissenen Kolbenringe die bei Temperaturanstieg nicht mehr genug andrücken.
Wenn man an die Kurbelwellenentlüftung kommt, kann man das leicht feststellen: Tasse Wasser drunter halten (Wenn der Motor stehen geblieben ist!!!) und starten. Wenn dann Blasen dauerhaft kommen, geht Kompression in den Kurbelraum.
Gruß, burgfried
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von arturwernz »

guten morgen
glauben sie mir an ihrem motor stimmt nur was mit der reglereinststelung etwas nicht
alles andere was da geschrieben wird ist dummes zeug
diese leute kennen die einstellung nicht dann kommt sowas raus
BUMI
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von BUMI »

Moin, ich habe noch mal ein wenig gesucht und das gefunden:
https://forum.fky.org/viewtopic.php?f=1 ... 5&start=10
Ist zwar kein A30, Regler dürfte aber der gleiche sein - ein einfacher Proportionalregler.
In dem Anhang zeigt sich das gleiche Problem wie bei Deinem Motor.
Beim Regeln arbeiten die Gewichte gegen eine Feder, die Du mit dem Gashebel vorspannen kannst. Wenn Dein Motor eine zeit lang unter Last läuft und dann an Leistung verliert, gewinnen die Gewicht gegen die feder (ohne dass dabei irgendein externer Spritnmangel vorliegt) Da Sich die Gewichte nicht verändern und sich die Federkonstante nur durch Bruch ändert ist es nicht erklärlich, dass nach einiger zeit wieder ein normales verhalten zeigen sollte.
Gruß, Burgfried
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von BUMI »

Moin, ich habe noch was gefunden (offen zugänglich):
http://sprinta.postlbauer.net/documents ... FINAL1.pdf
Da ist zu sehen
Kurbelwelle Gleitlager, aber auch ein Rollenlager, erkenne nicht genau wo das sitzt
Regler, auch zur Einstellung (wie in dem vorherigen Link beschrieben)
Wenn das nicht korrekt, stimmt die Leerlauf - und die Abregeldrehzahl nicht.
Dass da nach einiger Laufzeit irgendwo Veränderungen auftreten sollen kann ich nicht erkennen.
Gruß, Burgfried
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Re: Farymann A30M geht im Standlauf aus.

Beitrag von Aries »

Moin Burgfried,

den Regler habe ich auch nicht in Verdacht.
Meine Verdächtigen sind am liebsten die Ventile, weil man die einfach nur einstellen braucht, um Veränderungen zu erkennen. Ich habe die Angaben in der Tabelle für die Einstellwerte falsch interpretiert. Ich habe geglaubt für Einlass 0,3 und für Auslass 0,4 mm einstellen zu müssen.
Es soll aber heißen Ein- und Auslass 0,3 - 0,4 mm. Da der Motor als Schachtarbeiter mit der Zeit sehr warm wird, werden die Stößel Stangen mit zunehmender Öltemperatur immer länger, wo hingegen der Wassergekühlte Zylinder seine Länge behält. Dadurch wird das Ventilspiel immer geringer, bis es nicht mehr ganz schließt.
Ich habe heute einen neuen Thermostaten ins Kühlsystem eingebaut und die Ventile einfach auf 0,5mm eingestellt. Das sollte in jedem Fall genug sein, um auch bei hohen Temperaturen die Ventile noch zum Schließen zu bringen.
Nach der nächsten längeren Motorfahrt von Bremerhaven nach Helgoland (7 Stunden am Stück), sind wir schlauer.
Sollte das nicht klappen, kommt der Motor im Winter aus dem Schiff und wird zerlegt.
Gruß aus Bremen

Götz
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