Identifizierung von Motor. Sendling?

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Bodenseeler
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Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von Bodenseeler »

Erst mal ... Hallo, zusammen.
Ich habe ein Eigenbaufahrzeug bekommen (laut Brief, Baujahr 1930/42) auf dem ein Verdampfermotor montiert ist. Im Fahrzeugbrief von 1952 steht Motornummer 49565, Sendling D6 Diesel, 6PS/1450 U/min, 1 Zylinder 4-Takt, Bohrung 87/124 mm, 730 cm³. Auf der Unterseite ist das Jahr 1943 eingegossen. Leider sind keine Typenschilder mehr am Motor, aber vielleicht kann mir jemand helfen bei der Identifizierung, da die Jahreszahlen nicht zusammenpassen. Schwungraddurchmesser ist 440mm, Breite 62mm, 2 Bohrungen ca. 58 mm (ca 100mm aus der Mitte), 3 Bohrungen ca. 26mm (125mm aus der Mitte)

Vielen Dank für Eure Hilfe und Grüße vom Bodensee, Peter
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wollitell1704
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Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von wollitell1704 »

Von der Machart her sieht das auf jeden Fall schon mal nach nem Sendling aus, technische Angaben könnten auch wohl passen. Worauf begründen sich denn die Baujahr-Zahlen? Eventuell von den Achsen?
Bodenseeler
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Registriert: Mi 6. Jul 2011, 17:20

Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von Bodenseeler »

Guten Morgen und vielen Dank für die Antwort. Die Jahreszahlen habe ich aus dem Fahrzeugbrief. Da steht drinn: Baujahr 1930/42, Hersteller Opel, Antriebsmaschine Sendling, Aufbau Baumspritze Holder, Betriebsbremse Opel. Der Motor wie bereits beschrieben. Deshalb gehe ich davon aus Fahrgestell mit Achsen und Getriebe ist Opel Baujahr 1930 (würde passen zu Opel P3 oder P4), allerdings wurden 2 Getriebe hintereinander geschaltet (2X3 Gänge) zur Reduzierung der Geschwindigkeiten beim "Geländefahren" und Bäume spritzen. Der Brief hatte noch das Kennzeichen der Französichen Besatzungsmacht hier in Baden und wurde 1957 wohl wieder zugelassen mit Stempel vom Landratsamt Überlingen. Deshalb meinte ich weil der Motorguss 1943 ist, war eventuell ein anderer Motor drauf, oder er wurde nachträglich ersetzt.
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bastian
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Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von bastian »

Der Motor könnte nachgerüstet sein.
Wenn nicht, wäre das ist erste Holderspritze die ich sehe, die einen solchen Motor drauf hat. Normalerweise wurden nur keine 2-Takter wie ILO, DKW und später F&S verwendet. Oder gleich per Zapfwelle vom Taktor angetrieben.
Gruß,
Bastian
Bodenseeler
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Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von Bodenseeler »

Hallo Bastian. Wie gesagt, bzw. geschrieben, es war ein Eigenbaufahrzeug. Der Erbauer und Besitzer hat damals ein Opel Fahrgestell genommen, den Schwungradmotor aufgebaut und über Riemenscheiben, auf die Kurbelwelle des noch eingebauten Motorblocks, den Antrieb gemacht. Von dort ging es erst mal auf das normale 3 Gang (+Rückwärts) Getriebe. Dann wurde die Kardanwelle zur Hinterachse gekürzt und ein zweites Getriebe (als Untersetzung) dazwischen eingebaut und von dort wieder auf die orginale Opel Hinterachse. Ein paar AS-Reifen auf die Hinterachse, dort wo die Fahrgastzelle war wurde alles abgebaut bis auf den Fahrersitz und dann ein Fass dahinter montiert (wahrscheinlich mit dem von Dir beschriebenen Kleinmotor) um Bäume und Felder zu spritzen. Das ganze war dann eine selbstfahrende Feldspritze. Das Fass wurde leider in den 70-ern abgebaut und Sitzbänke darauf montiert um bei diversen Festen "spazieren zu fahren". Ist eine witzige, interessante, Konstruktion.

Gruß, Peter
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Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von motorenbau »

Hallo

Das eingegossene Baujahr passt definitiv zu der Motornummer und dem Typ (Sendling D6). Auf den Bildern ist er auch als D6 zu erkennen.

Gruß aus Meersburg
Christian
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Bodenseeler
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Re: Identifizierung von Motor. Sendling?

Beitrag von Bodenseeler »

Vielen Dank an alle für die Hilfe bei der Identifizierung.
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