Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Hier kommen die Probleme mit den Motoren rein

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ackerschiene
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Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Beitrag von ackerschiene »

Nachdem ich mich gewundert hatte, warum man den Düsendruck bei meinem Motor auf 80 bar reduziert hatte, fand ich bei Startversuchen die Lösung:
Die E-Pumpe schafft gar nicht mehr als die 80 bar..... konnte ich mit dem Manometer messen, wenigstens bei Handkurbelantrieb schafft sie dauerhaft nicht mehr. Er ist einmal gelaufen, danach nicht mehr, es kommt kein Diesel im Motor an. Bis zur Düse kommt er, die Düse ist durchgängig (Düsentester), aber aus der Düse kommt nichts. Die Pumpe war ca. 20 Jahre mit offenen Anschlüssen draußen im überdachten Freien, das erklärt so einiges.

Es gehört, wie Maschinenhaus mir netterweise schrieb, eine Bosch PFR 1 K 80/6 da hinein, so weit, so gut.
Das Typenschild meiner Pumpe ist nicht mehr lesbar, was hat diese Pumpe für eine UT-Angabe ?

Vorsororglich habe ich mal eine andere Pumpe zum ausprobieren gekauft (PFR 1K90A498, war günstig) , allerdings ist die für einen Hatz-Direkteinspritzer und schafft wohl bis 225 bar.
Vermutlich ist auch das Hubvolumen der Pumpe größer, da sie für einen 800 ccm-Zylinder bestimmt war, nicht für 442 ccm wie beim Farymann, außerdem hat sie ein ballige Stößelrolle, keine plane, wie bei der alten.
Aber die Abmessungen stimmen voraussichtlich - ich denke, die Bosch-Steckpumpen sind alle gleich groß, die Stop-Stellung geht in die selbe Richtung wie bei der alten Pumpe und es ist eine Kugelaufnahme für das Reglergestänge dran.
Als UT-Angabe hat die neue Pumpe 82,8 + 0,8, kann es sein, dass das das selbe Maß wie bei der alten Pumpe ist ? Kann mal jemand bei seinem Typ E nachsehen, was da auf der Pumpe steht ?

Was meint ihr, wird passieren, wenn ich sie einbaue - sie ist noch nicht da - und vorsichtig zu starten versuche (Rückschlaggefahr..) ?
Kann er damit laufen ? Meine Prognose lautet: Eigentlich schon, allenfalls gerät der Spritzbeginn zu früh, was man ja ausgleichen kann, eventuell Drehzahlprobleme aufgrund der größeren Fördermenge, vielleicht zu harter Motorlauf ? Was meint ihr ? Die Düse steht jetzt wieder auf 120 bar (Sollwert 125bar, danke Maschinenhaus...).

Was bedeutet das UT-Maß denn überhaupt, bezogen auf den "+0,8"-Wert, ist das ein Toleranzwert oder ein Sollwert, den ich unbedingt mittels Dichtungen/Scheiben zu den 82,8 dazunehmen muss ? Bislang bin ich immer mit den vorhandenen Pumpen ausgekommen, ausgebaut, eingebaut, fertig, an der Einstellung musste ich nie was verändern.
Der UT-Wert als solcher ist mir schon klar, unklar war mir, ob die Stößelrolle dauernd Kontakt mit der Nockenwelle hat (früher, also bei richtig alten Motoren war das wohl nicht so), aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass das so ist, sonst gäbe es zu starke Schläge auf die Rolle und kein sanftes Anlaufen, außerdem zeigt die Nockenwelle keinerlei Spuren in dem Bereich des ansteigenden Nockens.

Gruß, Uwe
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Ephraim Kishon
ackerschiene
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Re: Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Beitrag von ackerschiene »

Hat denn keiner Kenntnisse, was die Bosch PFR-Einzel-Steckpumpen aus den 50er Jahren angeht ?
Der Unterschied ist doch nur, dass man hier den Förderbeginn durch Unterlagen unter die Pumpe einstellt und nicht durch Verlängern/Verkürzen des Pumpenstößels, die Pumpe hat einen nicht verstellbaren Rollenstößel.
Was bedeutet denn UT 82,8 + 0,8 ?
Wenn ich auf den Pumpengehäuseflansch am Motor eine Schieblehre auflege und bis in den Motor auf die Nockenwelle herunter messe, komme ich auf ca. 83 mm.
Was genau bedeuten die "+0,8" ??

Gruß, Uwe
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Re: Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Beitrag von ackerschiene »

Dieser Pumpentausch hat nicht geklappt. Das Pumpenelement der Ersatzpumpe ist doppelt so groß, wie das der alten Pumpe, Experimente mit Verstellen der Regelhülse auf wenigerEinspritzmenge habe ich mit gespart, da die alte Pumpe jetzt funktionert (ich hätte besser gleich mal das Druckventil eingeschliffen und viel viel gründlicher entlüftet, ist bei dieser Pumpe und dem geringen Höhenunterschied Tank/Pumpe recht zeitaufwendig)

Jetzt geht also die alte Pumpe wieder, aber der Motor läuft nur noch Vollgas. Am Regler liegt es nicht, den hatte ich abgeklemmt, die Regelstange an der Pumpe kann ich bewegen, wie ich will, immer nur Vollgas. (Beim Notaus über den Deko-Hebel - ich weiß, man soll es nicht - ist mir dann der Öleinfüllstopfen hinten am Motor weggeflogen, schöne Sauerei auf dem Pflaster....)

Die Pumpe selbst habe ich ca. 1000 Mal zerlegt und geprüft und auch immer wieder sorgfältig zusammengebaut, klar, es passiert immer mal wieder, dass man das Pumpenelement trotzdem verdreht einbaut, aber auch das stimmt jetzt.
Die Verzahnung der Regelhülse steht auch genau auf der mittigen Markierung der Regelstange selbst.

In dieser Position kann es aber auch eigentlich gar nicht klappen, wenn ich mir dabei die Position der Steuerkante des Pumpenkolbens anschaue habe ich in beiden möglichen Positionen des Kolbens immer mehr als Vollgas, die Steuerkante ist dabei gar nicht sichtbar.

Also muss man offensichtlich die Regelhülse gegen die Regelstange verdrehen - kennt jemand vielleicht das Maß, also um wieviel Zähne ich beides gegeneinander verdrehen muss ? Kannes tatsächlich sein, dass man die Pumpe so -entgegen ihren Markierungen - zusammenbauen muss ?

Gruß, Uwe
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Re: Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Beitrag von BUMI »

Moin,ich habe von Farymann noch keine Pumpe zerlegt, deshalb meine Frage: Hat der Pumpenzylinder eine oder zwei Zulaufbohrungen? Wenn er nur eine hat, muß die Steuerkante zur Bohrung stehen, egal, was die Kennzeichnung auf dem Element sagt.Das Element könnte zu einer anderen Pumpe gehören. Bau die Reglerhülse nach Kennzeichnung ein und steck den Pumpenkolben mit Steuerkante zur Bohrung ein. Probiere bei ausgebauter Düse, ob Du im Stellbereich von Nullförderung auf Vollförderung kommst. Wenn Du Nullförderung erreichst und der Motor trotzdem durchgeht, weiter überlegen.
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Re: Farymann Typ E, Pumpentausch gg. Direkteinspritzer ?

Beitrag von ackerschiene »

Danke Burgfried

Der Motor läuft jetzt einwandfrei. Ich habe ja schon seit Tagen immer herumprobiert, aber dass man die Regelhülse tatsächlich NICHT nach der Markierung auf der Regelstange ausrichten darf, darauf kam ich erst zuletzt. Ist übrigens eine Bosch-PFR Steckpumpe, nichts von Farymann o.ä. .

Die Pumpe sitzt recht eng in ihrem Gehäuse und hat für die Regelstange nach links - also in Richtung Vollgas nur ganz wenig Platz, zudem sitzt dort eine Anschlagschraube für die Enddrehzahl. das könnte der Grund sein, warum die Pumpe, eingestellt mit Regelhülse auf Markierung, in diesem Motor nicht zu gebrauchen ist.

Man muss tatsächlich die Regelhülse so verdrehen, dass schon nach ca. 5 mm Regelstangenweg Vollgas erreicht wird - da soll mal einer drauf kommen ! Beim insgesamt ca. 100. Versuch lief der Motor wie am ersten Tag....
Habe auch bisher nur 84 Zündfix bei vergeblichen Startversuchen verbraucht..... ;) ausserdem habe ich links den dicksten Bizeps aller Zeiten vom Kurbeln....

"Motor aus" ist übrigens auch nicht bei Nullförderung der Pumpe, sondern weit davor, aber was soll's, man kann hier nur probieren und studieren.....

Danke für die Hilfe

Gruß, Uwe
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