Übersetzung selbst bauen

Hier kommen Technische Fragen rein

Moderatoren: MotorenMatze, meisteradam, Junkersonkel

tux
Beiträge: 9
Registriert: Di 30. Aug 2011, 14:52

Übersetzung selbst bauen

Beitrag von tux »

Moin,

Ich habe eine Agria 3800 mit einer Riemenscheibe von 31cm Durchmesser und 8 cm breite. (letzteres erstmal geliehen und später selbt gebaut oder beschafft)

Dann habe ich noch einen Häcksler, der mal mit einem 400V Motor lief und ein defektes Planetengetriebe hat.
Meine Idee ist es, das Getriebe weg zu lassen und das ganze über einen Flachriemen anzutreiben.

1. Was für Riemen nutzt ihr? Nehmt ihr Lederriemen? Ich habe gehört, eine günstige alternative wäre ein Feuerwehrschlauch.

2. Drehzahlen: Hier mal eine Tabelle, die ich selbst aufgestellt habe:
Untersetzung Häcksler.png
Untersetzung Häcksler.png (45.88 KiB) 3537 mal betrachtet

Ich müsste eine 80cm Fflachriemenscheibe mit ca. 150 bis 210 U/min laufen lassen. Seht ihr da Probleme bei?
Woher bekommt man günstig so eine Scheibe?

Edit, die Drehzahl der 80 cm Flachriemenscheibe waren falsch.

Viele Grüße
tux
ackerschiene
Beiträge: 576
Registriert: Do 18. Jun 2009, 05:48
Meine Motoren: Farymann LG 11 und 14 PS,
Stromaggregat mit BMW 404b
Stromaggregat mit Deutz A3L514
Stromaggregat russisch AB-4-T/400-M1
Wohnort: NRW, Siegerland

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von ackerschiene »

Vom Dreher drehen lassen, dabei auf ballige Lauffläche achten.
Leichter ist es, auf Keilriemen umzurüsten, da bekommst du schon im Netz alle möglichen Größen mit Taperspannbuchsen, die man in Sekundenschnelle auf der Welle fest verspannen kann.

Habe neulich eine 180mm Doppel-Keilriemenscheibe mit SPB-Profil (für dicke Baumaschinenkeilriemen) gekauft, die ich mit einer 35mm-Taperspannbuchse ohne jegliche weitere Bearbeitung auf den Zapfwellenanschluß meiner Wippsäge aufsetzen konnte, das alles wird vom kleinen Farymann E angetrieben und hat inklusive der Keilriemen (immerhin 17x2400 mm) ca. 60 EUR gekostet, die Riemenscheibe mit Buchse kostete dabei ca. 36 EUR.

Keilriemen bieten den Vorteil besserer Kraftübertragung als Flachriemen, sind nicht empfindlich gegen Fluchtungsfehler und springen/rutschen nicht ab.
Uuuuuuund sie sind billiger als die Flachriemen, die man nicht mehr übrall bekommt.
Sind natürlich nicht so schön nostalgisch.........

Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
tux
Beiträge: 9
Registriert: Di 30. Aug 2011, 14:52

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von tux »

hmm, die 2. übersetzungstufe wollte ich ja sowieso mit Keilriemen bauen.

Ich muss min. 1,5m von der Maschine weg kommen. Geht das mit Keilriemen? Ich dachte dafür wären Flachriemen besser.
ackerschiene
Beiträge: 576
Registriert: Do 18. Jun 2009, 05:48
Meine Motoren: Farymann LG 11 und 14 PS,
Stromaggregat mit BMW 404b
Stromaggregat mit Deutz A3L514
Stromaggregat russisch AB-4-T/400-M1
Wohnort: NRW, Siegerland

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von ackerschiene »

Hm, kann sein, dass das für große Längen mit Flachriemen besser ist, das weiß ich nicht.
Heute braucht man die großen Längen ja eigentlich nicht mehr und früher, als man sie für den Dreschsatz hinterm Schlepper brauchte, gab es noch keine anderen, als Flachriemen. Das heißt, damals stellte sich diese Frage nicht.
Bei meinem Sägeantrieb steht der Motor mit den beiden 2400mm langen Keilriemen jetzt auch ca. 1 m von der Säge weg, ich war etwas in Sorge, wegen der ganzen Späne, die in den Verdampferkessel gelangen, ich möchte schließlich nicht bei Stillstand und abgekühltem Motor alles voller gekochtem Holz haben.

Da jetzt noch nen halben Meter zu erweitern, stellte m.E. kein Problem dar, spannen muß ich den Motor ja sowieso mit Erdspieß und Spanngurt und so groß muss die Riemenspannung wirklich nicht sein - zumindest nicht bei der Säge, wie das bei Deinem Häcksler mit der Kraft ist, weiß ich nicht.

Aber einfacher zu realisieren ist es mit Keilriemen allemal, finde ich, allein schon wegen der großen Auswahl an Übersetzungen, die man als Normteile fertig kaufen kann.

Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
tux
Beiträge: 9
Registriert: Di 30. Aug 2011, 14:52

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von tux »

sehr interessant! Hast du mal Bilder von deinem Aufbau?
ackerschiene
Beiträge: 576
Registriert: Do 18. Jun 2009, 05:48
Meine Motoren: Farymann LG 11 und 14 PS,
Stromaggregat mit BMW 404b
Stromaggregat mit Deutz A3L514
Stromaggregat russisch AB-4-T/400-M1
Wohnort: NRW, Siegerland

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von ackerschiene »

Werde morgen wieder aufbauen, für den zweiten Hänger Holz, kann kja mal ein Foto machen,

Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
tux
Beiträge: 9
Registriert: Di 30. Aug 2011, 14:52

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von tux »

ja klar, würde mich interessieren! warte gespannt!
JDL-Martin
Beiträge: 2
Registriert: Mi 30. Mär 2011, 15:19
Meine Motoren: Deutz MAH 711
Wohnort: 63856 Bessenbach, Bachstraße 19

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von JDL-Martin »

Hallo zusammen,

ich treibe selber meine Rolltischkreissäge (E-Motor mit 5,5 KW) auf freiem Feld mit einem Deutz MAH 711mittels einer Riemenscheibe die auf dem Wellenende des Elektromotors sitzt an. (Weit und breit kein Strom!)
Die beiden Riemenscheibe sind 1,5 m voneinander entfernt und ich arbeite hier mit 2 Keilriemen.
Damit die Kraft des Verdampfermotors auch vernünftig übertragen wird habe ich eine Spannvorrichtung zwischen
die beiden Maschinen konstruiert - hier kann ich mit einer Kurbel die Riemen spannen.
Mit Erdspießen hatte ich zu Beginn meines "stromlosen" Sägens Probleme, da ich durch die Vibrationen die Riemen-spannung nicht halten konnte.
Mit Holzspänen im Verdampferbehälter habe ich keine Probleme. Ich habe jedoch über das Kurbelwellenentlüftungs-Ventil eine dicke Filtermatte gelegt, die nach Bedarf gewechselt wird.
Der 6 PS-Diesel kann dank seiner großen Schwungmasse bei großen Holzstücken dem leistungsstärkeren
E-Motor mithalten. Bis die Drehzahl richtig abfällt ist das Stück auch durch.

Mit freundlichen Grüßen aus dem Spessart.

JDL-Martin
tux
Beiträge: 9
Registriert: Di 30. Aug 2011, 14:52

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von tux »

hi, das nicht schlecht ... kannst du mal ein foto von der spannvorrichtung posten?
ackerschiene
Beiträge: 576
Registriert: Do 18. Jun 2009, 05:48
Meine Motoren: Farymann LG 11 und 14 PS,
Stromaggregat mit BMW 404b
Stromaggregat mit Deutz A3L514
Stromaggregat russisch AB-4-T/400-M1
Wohnort: NRW, Siegerland

Re: Übersetzung selbst bauen

Beitrag von ackerschiene »

K1024_sägeantrieb 005.JPG
K1024_sägeantrieb 005.JPG (61.81 KiB) 3369 mal betrachtet
K640_sägeantrieb 004.JPG
K640_sägeantrieb 004.JPG (53 KiB) 3369 mal betrachtet
K640_sägeantrieb 003.JPG
K640_sägeantrieb 003.JPG (52.08 KiB) 3369 mal betrachtet
K640_sägeantrieb 002.JPG
K640_sägeantrieb 002.JPG (50.6 KiB) 3369 mal betrachtet
sägeantrieb 001.jpg
Wer genau hinschaut, sieht, dass die Umschlingung der kleinen Riemenscheibe auf dem Motor nicht gut ist.
Das war mein Fehler, falsch gemessen, zu kleine zweite Riemenscheibe bestellt, aus Sorge vor Überdrehzahl der Säge die Motor-Riemenscheibe kleiner gedreht.
Dabei habe ich aber nicht beachtet, dass die dicken SPB-Keilriemen auch eine Mindestgröße einer Riemenscheibe brauchen, weil sie für kleinere Scheiben einfach zu steif sind.

Der Vorteil ist, dass jetzt bei dicken Klötzen die Säge stehen bleibt, aber der Motor wacker weiterläuft, als wäre nichts geschehen.
Ich hatte nämlich festgestellt, dass der Motor bei Überlast und sinkender Drehzahl doch ganz schön anföngt, Öl zu verbrennen.... so ist es jetzt besser.

Habe jetzt ca. 8 Raummeter gesägt, bin sehr zufrieden. Den 40 PS Schlepper stundenlang vor der Säge laufen zu lassen, machte aber auch wirklich keinen Sinn, zu viel Leistung, zu viel Diesel, zu viel Verschleiß.

Bild 1 zeigt übrigens eine Doppel-Riemenscheibe, die innen eine 35 mm Taperspannbuchse hat und ohne jegliche Bearbeitung auf einen Normzapfwellenstummel passt
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
Antworten