Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Hier kommen Technische Fragen rein

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Christoph
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von Christoph »

hallo,
spar dir das geld und versuche es erst mit den alten kolbenringen.wenns gar nicht geht ist der kolben in einer viertelstunde ausgebaut :geek:
für ein neues pleuellager brauchst du das exakte mass des zapfens und für den dieselfilter hat normalerweise jede landmaschinenwerkstatt ersatz :!:
must halt den alten filter als muster mitnehmen.
gruss christoph
DavyJones
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von DavyJones »

Das ist leider nicht möglich, die alten Ringe sind nicht mehr zu gebrauchen. Die beiden obersten waren durch Ablagerungen in den Nuten so fest, dass sie mir beim Versuch des loslöses leider zerbrochen sind.

Achja, wie schaut es denn mit den Kurbelwellenlagern aus? Sind die sehr anfällig, also sollte ich die unbedingt mit machen oder halten die für gewöhnlich?
Christoph
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von Christoph »

die kurbelwellenlager sind normalerweise äuserst robust.
wenn deine kurbelwelle noch eingebaut ist, dreh einfach mal an den schwungrädern.
wenn es sich anhört als ob sand zermahlen wird, sind sie devinitiv fertig.
ein leichtes laufgeräusch ist wegen der kugeln aber normal und du kannst die lager bedenkenlos weiterverwenden :idea:
gruss christoph
DavyJones
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von DavyJones »

So, ich nochmal.
Also die KW-Lager sind noch vollkommen okay, kein mahlendes Geräusch beim durchdrehen. Aber wie ist das denn jetzt mit dem Vorkammer-Überstand? Hat da Niemand einen Rat für mich?

Ich habe den Motor heute weiter gesäubert und dabei leider eine sehr unschöne Entdeckung gemacht. Der Kolben stand jahrzehnte lang auf OT - so weit, so gut. Leider aber muss sich zwischen Kolben und Laufbuchse über die Jahre feuchtigkeit gesammelt haben. Die Laufbuchse sieht im OT-Bereich völlig zerfressen aus... seht selbst auf dem Bild im Anhang. Eigentlich wollte ich die Buchse um jeden Preis da drin lassen und versuchen, die Maschine so wieder in Gang zu bekommen. Aber bei den Fresspuren... einen neuen Satz Kolbenringe bekommt er ja sowieso. Meint ihr, dass könnte sich vielleicht noch wieder einschleifen? Oder hat er da so oder so überhaupt keine Kompression mehr?
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DavyJones
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von DavyJones »

Ich habe nochmal eine Frage:

Bin gerade dabei den Zylinderkopf wieder zusammen zu bauen. Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob unter die Ventilfedern Anlaufscheiben gehören oder nicht. Im Handbuch ist keine abgebildet, bzw. vorhanden... kommen da wirklich keine Scheiben drunter? Ich bin mir eigentlich recht sicher, dort welche vorgefunden zu haben. Kann mich natürlich auch irren. Weis da Jemand Rat?
Hans

Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von Hans »

Hallo,
also Scheiben kommen da meines Wissens nach nicht hin und bei meinem Motor waren auch keine.
Da hast Du nur diese speziell ausgeformten Federteller, die werden dann je nach Motornummer entweder mit einem Keil oder mit zwei Klemmkegeln an den Ventilen befestigt.
Reform
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von Reform »

An der Buchse könnte man das schon lassen. "Extreme" Hügel nehmen die Ringe über die Zeit weg. Bin zwar kein Freund von sowas aber da es nur "Spielzeug" ist und er keine Höchstleistung/ Dauerleistung erbringen muß ok. Gut einölen beim Zusammenbauen.
DavyJones
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von DavyJones »

Ah wunderbar, vielen Dank! Dann brauch ich ja doch nichts mehr wieder auseinandernehmen. :D

Habe mich jetzt entschieden die Buchse doch zu ziehen, da ich die Fläche am Block sonst nicht anständig schleifen kann. Und bevor die O-Ringe doch breit sind und im Betrieb Wasser durchsackt... Gerade durch den Überhitzer ist mir das Risiko zu groß. Ein passender Auszieher müsste auf der Arbeit auch zu finden sein.

Was haltet ihr denn davon die Buchse mit so einem Hon-Aufsatz für Bohrmaschine oder Akkuschrauber zu schleifen? Also sowas hier. Brauchbar oder überflüssig?
Reform
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von Reform »

Das dient mehr der Reinigung der Buchse wenn diese nicht stark eingelaufen bzw. iO ist.
Wenn du soviel rausnehmen möchtest, daß deine Korrosion weg ist wird das murks. Das geht nur am Bohrwerk oder ähnlich genauer Maschine.
Wirst du zu groß im Durchmesser können die Ringe nicht anständig arbeiten und oder der Kolben klappert extrem dazu.

Nimm die Buchse und geh zum Motorenmann, der hat so Bürsten da. Für einmal lohnt die Anschaffung nicht.
DavyJones
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Re: Deutz MAH 914: Erste Instandsetzung nach 60 Jahren

Beitrag von DavyJones »

Hallöchen!
Vor einer Woche sind die neuen Kolbenringe angekommen! Allerdings gibt es die originalen Ölabstreifringe nicht mehr, die haben sich durch geschlitzte Abstreifringe ersetzte, die allerdings höher sind als die alten. Hierzu wurde mir gesagt, dass die Ringnut evtl. etwas aufgestochen werden muss. Jetzt meine Frage wie viel Spiel müssen die Ringe denn in den Nuten haben?
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