Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

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BUMI
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von BUMI »

Bist Du sicher dass der Pumpenzylinder keine Sicherung gegen Verdrehen im Gehäuse hat? Wenn die nicht da ist wir es schwierig die Fördermenge einzustellen.
Ich gebe zu: Wenn ich mir die ganze Sache mit der Befestigung des Pumpenkolbens in der Regelhülse ansehe, könnte ich dem Konstrukteur auch zutrauen, auf eine Verdrehsicherung verzichtet zu haben - ich halte das aber für sehr unwahrscheinlich.
Und noch was: Erst mal geht es um Auf und Ab - nicht um verdrehen!!!
Wenn Auf und ab geht ist der Kolben lose und dreht die Hülse wohl kaum mit.
Gruß, Burgfried
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holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

Verstehe mal das ich mich überall und nirgends kundig gemacht habe zu diesen Pumpen. Ich habe mir das nicht aus den Nägeln gesogen, das stammt aus einem Post im Deutz Forum soweit ich mich erinnern kann, aber auch die Hatz Steckpumpen sind ähnlich aufgebaut.
In wie fern das nun wahrscheinlich ist oder nicht, war mir gänzlich egal, ich hatte die Warnung verstanden und darauf verzichtet das Hochdruckventil zu demontieren.

Von wegen auf und ab.. wenn Du die Klemmverbindung zwischen Pumpengehäuse und Zylinder löst und damit der Zylinder lose wird, mußt Du (nach diversen Manipulationen zum lösen des Kolbens (der gar nicht fest war)) gewährleisten den Zylinder in exakt der selben Position wieder im Gehäuse zu befestigen in der er sich vorher befand, ansonsten ist diese Pumpe nicht mehr synchron zu den restlichen des Motors. Bei einem Einzylinder mag das ja noch lustig sein...

Auf und ab die 2.: Bei keiner der Pumpen die ich da ausgebaut hatte, war die Feder zusammengedrückt und da verklemmt. Ich schrieb doch, die ist kräftig. Alle Pumpenkolben waren am "äußeren Anschlag", die Federn gewissermaßen maximal entspannt.
Wenn das also in der Stellung fest gewesen wäre, wäre beim ersten Anlassen die Nockenwelle gebrochen.. (nee, nicht wirklich aber Du verstehst was ich meine). Ich habe auch alle Pumpen mit beiden Händen auf einem Holzbrett ruckartig zusammengedrückt, die Federgeschichte war also frei.

Bild

Hier nochmal eins der Fotos. Hier siehst Du die schwarze Verstellhülse mit den kaputten Schränklaschen links und rechts.
Vorne und hinten am oberen Ende dieser Hülse lassen sich die abgeflachten Stellen erkennen die den Kolben formschlüssig
halten und verdrehen können, der Kolben hat oben entsprechende Abflachungen und ist senkgerecht inder Hülse frei, aber nicht drehbar. Am unteren Ende der Hülse ist diese mit Ihrer Bohrung drehbar auf dem Pumpenzylinder gelagert. Wenn man den Drahtring der auf dem Bild zu sehen ist entfernt, läßt sich der unter Federteller und die Verstellhülse nach oben abziehen, das ist normalerweise der einzige Weg den Kolben da aus dem Zylinder zu bekommen, da normalerweise die Schränklaschen das auseinanderfallen verhindern sollen.
Fest gegammelt war bei 2 Pumpen die Drehlagerung der Verstellhülse auf dem Pumpenzylinder, so dass die Verstellhebel sich nicht bewegen ließen. Die Reglerstange hat da bei weitem nicht die Kraft etwas zu verdrehen und da der Motor über den Abstellmagnet aus gemacht, in dem die ganze Mimik Stellung Nullförderung gebracht wird, war das logischerweise auch in dieser Stellung fest. Trotz Saft auf dem Magnet und hörbarem Klackern da drin kam nicht ein Pfitzlechen Diesel aus den Pumpen.

Verstehst Dus jetzt?
Ich habe nun "2 Perlen" mittels Laserschweißanlage auf das ober Ende der Verstellhülse anbringen lassen die nun wieder verhindern das der Kolben nach oben heraus rutscht..weswegen die Pumpe auseinader gefallen ist. Diese Perlen oder die originalen Schränklaschen halten das Ding nur im Ruhezustand zusammen, im Eingebauten Zustand drückt die Nockenwelle auch im unteren Totpunkt die Feder leicht zusammen so das dann die Laschen/Schweißpunkte keine Funktion mehr haben.

Ich habe leider trotz intensiver Suche nach einer Schnittzeichnung einer solchen Pumpe keine Zeichnung gefunden und ich habe auch keine Weitere Pumpe bei der Hand um weitere Fotos zu machen.

Den Federteller zu demontieren ist übrigens eine üble Aufgabe, man muß die Feder zusammendrücken um dann den Federteller seitlich vom Kolben zu schieben..das ist bei Weitem blöder als die Keile auf einem Ventil, da man da ja auf den Federteller drücken kann. Das geht hier aber nicht weil das den Teller festhalten und die Entnahme unmöglich machen würde. Ventilkeile oder aber auch ein Sprengring hätten es wohl auch getan, man wollte aber offensichtlich keine Teile die im Fehlerfall in den Motor fallen könnten.

Gruß,
Holm
BUMI
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von BUMI »

Moin, daraus lerne ich, dass Pumpen nicht nur im Dieselölbereich des Kolbens fest werden können, sondern auch im Schmierölbereich - das habe ich so noch nie erlebt.
Gruß, burgfried
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holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

..stimmt wohl auch nicht so ganz, nur prinzipiell.
Die Pumpe selbst wird wohl nur durch das Diesel-Lecköl geschmiert, ich habe den Motor mal angelassen ohne die Pumpen drin und da kommt kein Motorenöl an soweit ich das gesehen habe. Allerdings sitzt da halt noch der Tassenstößel mit Rolle im Motor, den hätte man mit einem Magnet raus ziehen können, da wird es sicher Öl geben.

Einigen wir uns darauf das diese Art Pumpe in einigen Punkten seltsam ist...erklärt wohl auch warum Niemand Näheres darüber weiß und keine Youtubevideos o.Ä. darüber aufzutreiben sind.

Gruß,
Holm
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schmierlappe
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von schmierlappe »

holm hat geschrieben: Mi 8. Nov 2023, 18:59

2.Unter keinen Umständen das Hochdruckventil der Pumpen lösen, das führt bei diesem Pumpentyp dazu das die Zylinderhülse für den Pumpenkolben lose wird, d.h. sich auch verdrehen kann und wenn das passiert ist das Loch durch das der Kraftstoff die Pumpe verläßt an einer anderen Stelle.. dann stimmt weder Förderbeginn noch die Menge. Das dürfte außer in einer Werkstatt die auf diese Pumpen spezialisiert ist auch nicht wieder einstellbar sein und dazu benötigt man einen entsprechenden Prüfstand der wohl etwas komplizierter als übliche Einspritzpumpenprüfstände sein dürfte..


Gruß,
Holm
Aha, wieder was gelernt...
Diese Pumpen kann man also nur genau gleich nach Menge UND Einbauhöhe einstellen, wenn das Element verdreht wird und keine Nut hat.
holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

Ja.

Wie gesagt, ich habe die Warnung irgendwo gelesen, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Glücklicherweise bevor ich angefangen habe den Kram zu demontieren...das wäre mich teuer zu stehen gekommen.

Gruß,
Holm
holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

Nachtrag:
Ich war natürlich mit den Reparaturen pünktlich am Vortag des ersten Schneefalls fertig :-|

Da es nun getaut hatte habe ich mir für Dienstag ein paar Kumpels organisiert und wir wollten die unterste Estrichschicht meiner zukünftigen mechanischen Werkstatt einbringen..hat nicht funktioniert. Das Anschlußstück für die Estrichschläuche war dicker, als die Schlauchanschlüsse ..Mist. In der BDA zum Estrichboy werden Baujahrabhängig 3 verschiedene Anschlußteile die alle auf das 2,5" Gewinde des Mischtrogs passen angegeben, ein Freund hatte das Falsche erwischt.
Geradezu ätzend war die Suche nach einem passenden Adapter bzw. Anschlußstück, fündig geworden bin ich final bei der 4ma
"Sächsische Schlauch- und Dichtungstechnik Ulrich Melzig GmbH" in Dresden ..das ist in meiner Gegend (Ich ganz gefährlicher Sachse) und ich habe das dann dort selbst abgeholt.

https://www.moertel-schlauch.de/Kupplun ... zinkt.html

Diese Firma hat ein extrem großes Sortiment an Schläuchen und Fittingen, deswegen hier meine Empfehlung. Aussage des Verkäufers: "was wir nicht haben, das braucht Keiner" :-)

Heute Vormittag war 2. Anlauf und das Ganze hat deutlich problemloser funktioniert als ich mir vorgestellt hatte, nach ca. 1,5h waren wir fertig und die erste Estrichlage ist nun im Keller und hat Zeit zum Abbinden. Darauf lege ich dann eine Schicht Schweißbahn, darauf 50mm Hartschaum (XPS), darauf Bewehrungsstahl (ein Freund hat da noch was herumstehen) und dann kommt der 2. Einsatz für die Deckschicht. Die Unterste Schicht ist Magerbeton 1:8 die oberste Schicht wird 1:4 mit Körnung 0..4 Betonsand. Für die Deckschicht werde ich mir einen erfahrenen Spezi organisieren..ich hätte das gerne eben und in Waage :-)
Bis jetzt Daumen hoch Dieser Deutz-Lister-Petter Verschnitt mit Atlas Copco Schraubenverdichter hat seinen Job klaglos erledigt.
holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

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Gruß,
Holm
arffm
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Lanz-TWN LT85D
Lutz M58
Sachs KM3
Sachs KM48
Sachs KM914A
Sachs Stamo30
Sachs Stamo120
Yanmar Diesel A3

Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von arffm »

Klasse gemacht, Holm, Respekt. Diesen Kram habe ich auch noch nicht gesehen, bin wohl zu alt dafür. Aber lerne gerne noch dazu, deshalb vielen Dank!
holm
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Re: Einspritzpumpen -- Vergleichsliste?

Beitrag von holm »

Oh danke Arthur für die Blumen!

Gruß,
Holm
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