Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
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MKDTueftler
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Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Hallo,
seit meinem letzten Beitrag ist wieder eine Menge am Motor passiert.
Die Brennstoffnadel und ihr Sitz wurden mehrfach eingeschliffen sowie eine Korrosionsstelle mit Material aufgefüllt. Beim Test mit einem kleinen 8 Bar Kompressor hielt sie 100% dicht (Danke für den Tipp @Rik Lemmens).
Der Kraftstofftank wurde von innen gestrahlt und beschichtet, um keine Verunreinigungen über den Diesel in den Motor zu bringen. Der Hilfskraftstofftank für den Teerölbetrieb wurde ebenfalls gestrahlt, obwohl dieser nicht mehr angeschlossen wird. Die Hilfskraftstoffpumpe haben wir von der Nocke genommen.
Mit geglühten Kupfer- und Zinnringen sind die gereinigten Ventile für die Hochdruckstufe wieder eingebaut und halten dicht. Auch die beiden Ventile der ersten Stufen wurden noch einmal gereinigt und dichtend eingebaut. Die Sicherheitsverschraubung am Niederdrucktopf des Kompressors wurde ausgebaut und der 800 Liter Lufttank bei bis zu 10 Bar Druck entwässert.
Bei Ausbau der Verschraubung erwartete uns eine Überraschung. Ein altes 5 DM Stück dichtete die Verschraubung von innen ab (Siehe Foto). Weiß jemand wie diese Abdichtung im Original aussah?
Das letzte ungeprüfte Bauteil sind die Kolbenringe der ersten und zweiten Verdichterstufe. Diese hätten wir gerne überprüft. Leider konnten wir trotz zentraler Abziehvorrichtung und Hilfe eines Kettenzuges (Siehe Foto) weder den Deckel, noch den oberen Einsatz herausnehmen.Da wir natürlich keine Gewalt anwenden wollten, haben wir den Versuch abgebrochen.
Kann es sein, dass jeweils die Bolzen gekontert und rausgedreht werden müssen und der Deckel bzw. der Einsatz ein Gewinde besitzen? Oder gibt es andere Tipps und Ratschläge was man bei der Demontage beachten muss?
Ein ungelöstes Problem bleibt das Linksdrehen des Motors in der Startstellung. Deutz schreibt in der Bedienungsanleitung: Zum Start müsse der Zylinder sich kurz vor dem innerem Totpunkt befinden und das Einlass- und Auslassventil geschlossen sein. In dieser Position sind die Kolben der ersten und zweiten Verdichterstufe auf halbem Wege. Wenn jetzt die Vorspannluft auf den unteren Kolben drückt, dreht sich das Schwungrad nach links, öffnet ein Ventil am Zylinderkopf und der Motor kann nicht mehr mit Betätigung des Hebels gestartet werden.
Hat jemand damit Erfahrung? Ist der innere Totpunkt mit OT zu vergleichen?
Morgen (Donnerstag) werden wir direkt einen weiteren Startversuch (Mit Druckluft) vornehmen und gucken wie viel Kompression die Luftpumpe aufbaut. Wir finden zwar viel Original-Werkzeug, Original-Ersatzteile und die Original-Bedienungsvorschrift vor, jedoch hilft das teilweise nur bedingt weiter. Eure Hinweise sind für uns wirklich Gold wert, Danke!
Zur besseren Vorstellung habe ich ein paar Fotos von unserem "Arbeitsplatz" angehängt.
Viele Grüße
Henrik
seit meinem letzten Beitrag ist wieder eine Menge am Motor passiert.
Die Brennstoffnadel und ihr Sitz wurden mehrfach eingeschliffen sowie eine Korrosionsstelle mit Material aufgefüllt. Beim Test mit einem kleinen 8 Bar Kompressor hielt sie 100% dicht (Danke für den Tipp @Rik Lemmens).
Der Kraftstofftank wurde von innen gestrahlt und beschichtet, um keine Verunreinigungen über den Diesel in den Motor zu bringen. Der Hilfskraftstofftank für den Teerölbetrieb wurde ebenfalls gestrahlt, obwohl dieser nicht mehr angeschlossen wird. Die Hilfskraftstoffpumpe haben wir von der Nocke genommen.
Mit geglühten Kupfer- und Zinnringen sind die gereinigten Ventile für die Hochdruckstufe wieder eingebaut und halten dicht. Auch die beiden Ventile der ersten Stufen wurden noch einmal gereinigt und dichtend eingebaut. Die Sicherheitsverschraubung am Niederdrucktopf des Kompressors wurde ausgebaut und der 800 Liter Lufttank bei bis zu 10 Bar Druck entwässert.
Bei Ausbau der Verschraubung erwartete uns eine Überraschung. Ein altes 5 DM Stück dichtete die Verschraubung von innen ab (Siehe Foto). Weiß jemand wie diese Abdichtung im Original aussah?
Das letzte ungeprüfte Bauteil sind die Kolbenringe der ersten und zweiten Verdichterstufe. Diese hätten wir gerne überprüft. Leider konnten wir trotz zentraler Abziehvorrichtung und Hilfe eines Kettenzuges (Siehe Foto) weder den Deckel, noch den oberen Einsatz herausnehmen.Da wir natürlich keine Gewalt anwenden wollten, haben wir den Versuch abgebrochen.
Kann es sein, dass jeweils die Bolzen gekontert und rausgedreht werden müssen und der Deckel bzw. der Einsatz ein Gewinde besitzen? Oder gibt es andere Tipps und Ratschläge was man bei der Demontage beachten muss?
Ein ungelöstes Problem bleibt das Linksdrehen des Motors in der Startstellung. Deutz schreibt in der Bedienungsanleitung: Zum Start müsse der Zylinder sich kurz vor dem innerem Totpunkt befinden und das Einlass- und Auslassventil geschlossen sein. In dieser Position sind die Kolben der ersten und zweiten Verdichterstufe auf halbem Wege. Wenn jetzt die Vorspannluft auf den unteren Kolben drückt, dreht sich das Schwungrad nach links, öffnet ein Ventil am Zylinderkopf und der Motor kann nicht mehr mit Betätigung des Hebels gestartet werden.
Hat jemand damit Erfahrung? Ist der innere Totpunkt mit OT zu vergleichen?
Morgen (Donnerstag) werden wir direkt einen weiteren Startversuch (Mit Druckluft) vornehmen und gucken wie viel Kompression die Luftpumpe aufbaut. Wir finden zwar viel Original-Werkzeug, Original-Ersatzteile und die Original-Bedienungsvorschrift vor, jedoch hilft das teilweise nur bedingt weiter. Eure Hinweise sind für uns wirklich Gold wert, Danke!
Zur besseren Vorstellung habe ich ein paar Fotos von unserem "Arbeitsplatz" angehängt.
Viele Grüße
Henrik
- Rik Lemmens
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Liliput 350, Philips Stirling - Wohnort: Gronsveld, Maastricht, Holland
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Sie Machen das gut und verdienen auch noch Geld, waren es Goldmarken ha ha...
Normalerweise wird eine dünne Messingplatte, oder Bleiplatte verwendet, dieser wird dann mit dem doppelten Arbeitsdruck berechnet, dann muss es brechen, aber das ist schwierig, Dies kann praktisch nur durch Brechen der dünnen Platte getestet werden.
Eine Alternative wäre, an dieser Stelle ein GeTUVtes Sicherheitsventil anzubringen, Dies sollte ernsthaft getan werden, es könnte eine Bombe sein.
Ein moderner Kraftstofffilter für die Kraftstoffpumpe ist auch kein unnötiger Luxus.
Gibt es keine Gewindebohrungen im Zylinder, um den Zylinder abzudrücken?
Der Motorkolben muss NACH dem Totpunkt sein, wenn mit geschlossenen Ventilen begonnen wird, Versuchen Sie, ohne Luft am Kompressor zu beginnen, und dann die Luft bei der ersten Umdrehung darauf setzen.
Sie haben einen schönen Maschinenraum.
Viel Glück morgen
Normalerweise wird eine dünne Messingplatte, oder Bleiplatte verwendet, dieser wird dann mit dem doppelten Arbeitsdruck berechnet, dann muss es brechen, aber das ist schwierig, Dies kann praktisch nur durch Brechen der dünnen Platte getestet werden.
Eine Alternative wäre, an dieser Stelle ein GeTUVtes Sicherheitsventil anzubringen, Dies sollte ernsthaft getan werden, es könnte eine Bombe sein.
Ein moderner Kraftstofffilter für die Kraftstoffpumpe ist auch kein unnötiger Luxus.
Gibt es keine Gewindebohrungen im Zylinder, um den Zylinder abzudrücken?
Der Motorkolben muss NACH dem Totpunkt sein, wenn mit geschlossenen Ventilen begonnen wird, Versuchen Sie, ohne Luft am Kompressor zu beginnen, und dann die Luft bei der ersten Umdrehung darauf setzen.
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- Rik Lemmens
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Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Sie Machen das gut und verdienen auch noch Geld, waren es Goldmarken ha ha...
Normalerweise wird eine dünne Messingplatte, oder Bleiplatte verwendet, dieser wird dann mit dem doppelten Arbeitsdruck berechnet, dann muss es brechen, aber das ist schwierig, Dies kann praktisch nur durch Brechen der dünnen Platte getestet werden.
Eine Alternative wäre, an dieser Stelle ein GeTUVtes Sicherheitsventil anzubringen, Dies sollte ernsthaft getan werden, es könnte eine Bombe sein.
Ein moderner Kraftstofffilter für die Kraftstoffpumpe ist auch kein unnötiger Luxus.
Gibt es keine Gewindebohrungen im Zylinder, um den Zylinder abzudrücken?
Der Motorkolben muss NACH dem Totpunkt sein, wenn mit geschlossenen Ventilen begonnen wird, Versuchen Sie, ohne Luft am Kompressor zu beginnen, und dann die Luft bei der ersten Umdrehung darauf setzen.
Sie haben einen schönen Maschinenraum.
Viel Glück morgen
Normalerweise wird eine dünne Messingplatte, oder Bleiplatte verwendet, dieser wird dann mit dem doppelten Arbeitsdruck berechnet, dann muss es brechen, aber das ist schwierig, Dies kann praktisch nur durch Brechen der dünnen Platte getestet werden.
Eine Alternative wäre, an dieser Stelle ein GeTUVtes Sicherheitsventil anzubringen, Dies sollte ernsthaft getan werden, es könnte eine Bombe sein.
Ein moderner Kraftstofffilter für die Kraftstoffpumpe ist auch kein unnötiger Luxus.
Gibt es keine Gewindebohrungen im Zylinder, um den Zylinder abzudrücken?
Der Motorkolben muss NACH dem Totpunkt sein, wenn mit geschlossenen Ventilen begonnen wird, Versuchen Sie, ohne Luft am Kompressor zu beginnen, und dann die Luft bei der ersten Umdrehung darauf setzen.
Sie haben einen schönen Maschinenraum.
Viel Glück morgen
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dieselfritz
- Beiträge: 64
- Registriert: Sa 30. Okt 2010, 19:08
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Lasst den Zylinderkopf des Kompressors besser drauf. Es riecht nach heraufziehendem Unglück und vier weiteren Basteljahren.
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Hallo, zusammen!
Zu den 5 DM.
Hier sind mal ein paar Bilder von einer original DEUTZ Sicherheitseinrichtung einer Druckluftstahlflasche zum Starten. Flaschenkopf Aufsicht In der Mitte, das ovale Teil ist die Sicherheitseinrichtung. So sieht diese Sicherheitseinrichtung demontiert aus.
Zu den 5 DM.
Hier sind mal ein paar Bilder von einer original DEUTZ Sicherheitseinrichtung einer Druckluftstahlflasche zum Starten. Flaschenkopf Aufsicht In der Mitte, das ovale Teil ist die Sicherheitseinrichtung. So sieht diese Sicherheitseinrichtung demontiert aus.
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Fortsetzung:
Kopf ohne Plättchen
Kopf mit Plättchen
Das Plättchen wird mit einem Dichtungsring montiert.
Das Plättchen ist aus Stahl, welche Stoffnummer kann ich nicht sagen. Der Durchmesser beträgt außen 33 mm, die druckbeaufschlagte Fläche hat etwa 23,4mm und die Blechstärke beträgt 1,05mm.
Im Falle eines Berstens werden eventuelle Partikel von dem Messingsieb aufgehalten.
Seid gegrüßt.
Das Plättchen wird mit einem Dichtungsring montiert.
Das Plättchen ist aus Stahl, welche Stoffnummer kann ich nicht sagen. Der Durchmesser beträgt außen 33 mm, die druckbeaufschlagte Fläche hat etwa 23,4mm und die Blechstärke beträgt 1,05mm.
Im Falle eines Berstens werden eventuelle Partikel von dem Messingsieb aufgehalten.
Seid gegrüßt.
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MKDTueftler
- Beiträge: 7
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- Meine Motoren: Deutz MKD 142 - 25 PS Version von 1914
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Entscheidende Schritte weiter, aber noch nicht ganz am Ziel
Seit meinem letzten Beitrag sind ein paar Monate vergangen. Monate in denen wir nicht untätig waren, sondern viele weitere Stunden und Tage am MKD verbracht haben. Jetzt möchte ich euch mal ein Update über den aktuellen Stand geben:
Was soll ich sagen, dass Kompressorproblem ist gelöst! Ohne Vorspannen beschleunigt das Schwungrad mit der Startluft auf >100 Umdrehungen pro Minute und füllt die 1.Kompressorstufe auf 15 Bar, während nach nicht einmal einer Minute am Manometer der zweiten Kompressorstufe 60-70 Bar anliegen. Der Druck im Anlassbehälter ist zu dieser Zeit immer noch bei ca. 10 Bar. Dank der vielen neuen Unterlagen konnten wir den Kompressor demontieren, reinigen und neu abdichten. Der Zustand der über 100 Jahre alten Teile ist wirklich beeindruckend. (Siehe Fotos)
Da wir den erforderlichen Einblasedruck sicher erreichen, wollten wir den Motor endlich starten, jedoch zündet er noch nicht. Die Leitungen wurden gereinigt, die Rückschlagventile der Kraftstoffpumpe sowie der Hilfszündpumpe gangbar gemacht, die Düsenplatte gereinigt und richtig platziert, neuer Diesel gekauft, alle Ventile der Kraftstoffpumpe gesäubert (außer das Regulierventil, da die Verschraubung so festsitzt, das wir sie nicht gelöst bekommen), die Ventile der Hilfszündpumpe gereinigt sowie alle Packungen erneuert.
Wir haben Versuche mit unterschiedlichem Spiel der Brennstoffnadel gemacht und, die Hilfszündpumpe auch mal zugeschaltet, alles bisher ohne Erfolg. Es kommt Dampf aus dem Auspuff, es riecht nach Kraftstoff...jedoch bleibt die Zündung aus.
Wir geben natürlich nicht auf und arbeiten weiter an dem zündfähigen Gemisch.
Gibt es Hinweise von euch, was wir unbedingt noch einmal beachten oder versuchen sollten?
Seit meinem letzten Beitrag sind ein paar Monate vergangen. Monate in denen wir nicht untätig waren, sondern viele weitere Stunden und Tage am MKD verbracht haben. Jetzt möchte ich euch mal ein Update über den aktuellen Stand geben:
Was soll ich sagen, dass Kompressorproblem ist gelöst! Ohne Vorspannen beschleunigt das Schwungrad mit der Startluft auf >100 Umdrehungen pro Minute und füllt die 1.Kompressorstufe auf 15 Bar, während nach nicht einmal einer Minute am Manometer der zweiten Kompressorstufe 60-70 Bar anliegen. Der Druck im Anlassbehälter ist zu dieser Zeit immer noch bei ca. 10 Bar. Dank der vielen neuen Unterlagen konnten wir den Kompressor demontieren, reinigen und neu abdichten. Der Zustand der über 100 Jahre alten Teile ist wirklich beeindruckend. (Siehe Fotos)
Da wir den erforderlichen Einblasedruck sicher erreichen, wollten wir den Motor endlich starten, jedoch zündet er noch nicht. Die Leitungen wurden gereinigt, die Rückschlagventile der Kraftstoffpumpe sowie der Hilfszündpumpe gangbar gemacht, die Düsenplatte gereinigt und richtig platziert, neuer Diesel gekauft, alle Ventile der Kraftstoffpumpe gesäubert (außer das Regulierventil, da die Verschraubung so festsitzt, das wir sie nicht gelöst bekommen), die Ventile der Hilfszündpumpe gereinigt sowie alle Packungen erneuert.
Wir haben Versuche mit unterschiedlichem Spiel der Brennstoffnadel gemacht und, die Hilfszündpumpe auch mal zugeschaltet, alles bisher ohne Erfolg. Es kommt Dampf aus dem Auspuff, es riecht nach Kraftstoff...jedoch bleibt die Zündung aus.
Wir geben natürlich nicht auf und arbeiten weiter an dem zündfähigen Gemisch.
Gibt es Hinweise von euch, was wir unbedingt noch einmal beachten oder versuchen sollten?
- Rik Lemmens
- Beiträge: 136
- Registriert: Mo 25. Mär 2013, 22:46
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Liliput 350, Philips Stirling - Wohnort: Gronsveld, Maastricht, Holland
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Ich versuche mitzudenken, Hat dieser Motor eine Halbkompressionsnocke? Dieser muss beim Übergang zum Start natürlich auf Vollkompression gestellt werden, sonst wird die Kompressionstemperatur nicht erreicht, damit sich der Kraftstoff nicht entzünden kann.
Grüssen Rik
Grüssen Rik
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MKDTueftler
- Beiträge: 7
- Registriert: Fr 7. Mai 2021, 10:33
- Meine Motoren: Deutz MKD 142 - 25 PS Version von 1914
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Deutz MKD 142 läuft!
Mein letzter Beitrag ist schon ein paar Monate alt. Zeit für ein Update und ein großes Dankeschön!
Nachdem die Probleme mit dem zweistufigen Kompressor gelöst und 40-50 Bar auch ohne Vorspannen erreicht wurden, kamen wir dem Starten näher. Für den Kaltstart reichte das Vorspannen des Kraftstoffs vor dem Start nicht aus. Erst durch einen weiteren Schub mit dem Handhebel, im Moment der Umstellung des Betriebshebels, zündete der Motor.
Die 100 Umdrehungen per Luft waren schon beeindruckend, aber die Verdopplung der Umdrehungszahl und der gut zu hörende 4-Takt durch den Kraftstoffbetrieb waren noch einmal eine andere Nummer.
Leider mussten wir den Motor nach kurzer Zeit abschalten, da ein Loch in einem alten Gussrohr der Abgasleitung die Abgase durch die Bodenbleche ins Motorenhaus beförderte. Während die Lokalisierung des Lecks noch leicht war, stellte sich die Reparatur als Herausforderung dar, da das 4 Meter lange Gussrohr fast zwei Meter unter dem Motorenhaus, in einem engen Backsteinkanal eingesetzt wurde. Unter schwierigen Bedingungen, konnten die 107 Jahre alten Schraubverbindungen in dem Kanal gelöst werden und das defekte Rohr in mehreren Einzelteilen herausgeholt werden. Die Arbeiten wurden genutzt, um den Kanal zu reinigen, das defekte Rohr durch ein Neues zu ersetzen, die Leitung spannungsfrei auf neue Rohrschlitten zu setzen und das Kühlwasser durch eine neue Leitung gezielt abzuleiten bzw. für einen Kreislauf vorzubereiten.
Bei den anschließenden Versuchen startete der Motor zuverlässig und lief ohne Russ oder weiße Abgaswolken. Da leider die Schablone zum Einstellen der Brennstoffnadel fehlt, habe ich zwischen 1 und 1,4 mm getestet. Bei 1,2 läuft der MKD gut. Sicherlich gelingt es Experten die Einstellung noch zu optimieren!
Nach dem positiven Jahresabschluss haben wir den Motor wintersicher gemacht und nutzen die kalte Jahreszeit, um das Motorenhaus nach dem Vorbild uralter Fotos in den Originalzustand zurückzuversetzen und mit Dokumentationen und Werkzeugen die Begeisterung auch an Besucher der Mühle und des Motors übermitteln zu können.
Ob die Mühlsteine noch einmal über den Motor angetrieben werden, wird die Zukunft zeigen....
Danke für die vielen wichtigen Ideen, Ratschläge, Dokumentationen und Infos. Es hat maßgeblich geholfen!
Mein letzter Beitrag ist schon ein paar Monate alt. Zeit für ein Update und ein großes Dankeschön!
Nachdem die Probleme mit dem zweistufigen Kompressor gelöst und 40-50 Bar auch ohne Vorspannen erreicht wurden, kamen wir dem Starten näher. Für den Kaltstart reichte das Vorspannen des Kraftstoffs vor dem Start nicht aus. Erst durch einen weiteren Schub mit dem Handhebel, im Moment der Umstellung des Betriebshebels, zündete der Motor.
Die 100 Umdrehungen per Luft waren schon beeindruckend, aber die Verdopplung der Umdrehungszahl und der gut zu hörende 4-Takt durch den Kraftstoffbetrieb waren noch einmal eine andere Nummer.
Leider mussten wir den Motor nach kurzer Zeit abschalten, da ein Loch in einem alten Gussrohr der Abgasleitung die Abgase durch die Bodenbleche ins Motorenhaus beförderte. Während die Lokalisierung des Lecks noch leicht war, stellte sich die Reparatur als Herausforderung dar, da das 4 Meter lange Gussrohr fast zwei Meter unter dem Motorenhaus, in einem engen Backsteinkanal eingesetzt wurde. Unter schwierigen Bedingungen, konnten die 107 Jahre alten Schraubverbindungen in dem Kanal gelöst werden und das defekte Rohr in mehreren Einzelteilen herausgeholt werden. Die Arbeiten wurden genutzt, um den Kanal zu reinigen, das defekte Rohr durch ein Neues zu ersetzen, die Leitung spannungsfrei auf neue Rohrschlitten zu setzen und das Kühlwasser durch eine neue Leitung gezielt abzuleiten bzw. für einen Kreislauf vorzubereiten.
Bei den anschließenden Versuchen startete der Motor zuverlässig und lief ohne Russ oder weiße Abgaswolken. Da leider die Schablone zum Einstellen der Brennstoffnadel fehlt, habe ich zwischen 1 und 1,4 mm getestet. Bei 1,2 läuft der MKD gut. Sicherlich gelingt es Experten die Einstellung noch zu optimieren!
Nach dem positiven Jahresabschluss haben wir den Motor wintersicher gemacht und nutzen die kalte Jahreszeit, um das Motorenhaus nach dem Vorbild uralter Fotos in den Originalzustand zurückzuversetzen und mit Dokumentationen und Werkzeugen die Begeisterung auch an Besucher der Mühle und des Motors übermitteln zu können.
Ob die Mühlsteine noch einmal über den Motor angetrieben werden, wird die Zukunft zeigen....
Danke für die vielen wichtigen Ideen, Ratschläge, Dokumentationen und Infos. Es hat maßgeblich geholfen!
- atedeutzMA116
- Beiträge: 1093
- Registriert: Di 21. Mai 2013, 19:20
- Meine Motoren: deutz MA 216 MA 116 MA 608
- Wohnort: oudkerk
Re: Deutz-Viertakter-MKD 142 - Baujahr 1914
Dass ist gut zu horen!
Gibt es auch film von laufende motor (YouTube oder?
Mfg ate hans terpstra
Gibt es auch film von laufende motor (YouTube oder?
Mfg ate hans terpstra