Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

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Lindemann
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Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von Lindemann »

Guten Morgen zusammen,
ich wüßte gerne , wie die Dekompressions- Einrichtung genau funktioniert. In einem Artikel stand, daß diese auf das Einlaßventil wirkt und dieses quasi ein Stückchen offenläßt.
An anderer Stelle wurde das Startprocedere in etwa so beschrieben:
Deko ziehen, Motor mit Kurbel auf Startdrehzahl bringen, Deko loslassen und dann mit unwesentlich höherem Kraftaufwand weiterkurbeln, bis er läuft.
Wenn ich bei meinem LKS das Dekohebelchen loslasse, setzt umgehend die volle Kompression ein und der Motor stoppt abrupt.
???
Grüße Jens
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meisteradam
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von meisteradam »

Hallo Jens :P

Wie schnell drehst du den Motor denn?
Wenn er eine gute Kompression hat, mußt du auch volle Kanne drehen und nicht in dem Moment aufhören, in dem du das wichtigste Mal über die Kompression drüber mußt.
Motor gut festhalten, oder fest schrauben, damit du auch mit genügend Kraft an der Kurbel drehen kannst.

MfG ;)
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Lindemann
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von Lindemann »

Ja dann möchte ich nur mal wissen, wer solchen Unfug von wegen "unwesentlich höherem Kraftaufwand" schreibt ...

Wenn einer keine Ahnung hat (so wie ich) der muß doch denken, mit seinem Motor ist was faul.

Danke + einen schönen (Rest-) Sonntag noch!

Jens
BUMI
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von BUMI »

Naja - der Motor soll schließlich auch mit Leerlaufdrehzahl laufen. Dann ist so viel Energie im Schwungrad gesoeichert, dass er die Kompression überwinden kann. Beim Ankurbeln musst Du so viel Energie in das Schwungrad einbringen, dass es die Kompression überwinden kann. Mit Muskelkraft alleine wird das beim Diesel nichts. Es gibt Leute, die kurbeln kleinere Diesel ohne Deko an. Die drehen aber den Motor zunächst gegen die Kompresson und setzen die Kurbel dann so ein, dass sie auf "Zug" steht. Mit dieser Kurbelstellung drehen sie dann den Motor gegen die Drehrichtung gegen die Kompression. Dann haben sie in Drehrichtung eine Umdrehung um Energie in das Schwungrad zu bringen. Bei Auflaufen der Kompression steht dann die Kurbel auf Zug so dass zusätzlich Kraft aufgebracht werden kann. Wenn es dann doch nicht reicht, wird im schlimmsten Fall die Kurbel aus der Hand gerissen und trifft nach einer 3/4 Rückwärtsdrehung den Handrücken (manchmal auch die Stirn...)
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von arturwernz »

bei dem motor ist das scheungrad los also der keil abgeschert prüft das mal
sondie
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von sondie »

Würde wie folgt vorgehen:

Prüfung Schwungscheibe auf Festsitz (WICHTIG)
Einlass-Stösselstange (die mit den Kontermuttern) muß auf dem Einlass-Stössel sitzen, die Mutter muß, wenn der Kolben im Zünd.OT steht, zum T-förmigen Ausheber Spiel haben. Ist kein Spiel vorhanden, öffnet das Einlassventil zu spät und schließt zu früh (bei ansonsten richtig justierten Ventilspiel).
Wenn das Einspritzventil beim Durchdrehen hörbar schnarrt und der Motor mechanisch i.O. ist, wird er problemlos zu starten sein, es sei denn, es wurde "gebastelt", z. B. an den Steuerzeiten, am Förderbeginn (Unterlagen unter der E-Pumpe oder an der
Pumpe selbst.
Lindemann
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von Lindemann »

Hallo,
also das Schwungrad sitzt fest. Und der Motor ist ja schon 2 - 3 mal gelaufen. Da hätte es doch bestimmt schon Kleinholz, zumindest aber übelste Geräusche gegeben ,wenn das Schwungrad locker wäre, oder nicht?

Was muß ich denn alles demontieren, um an die Stößel ranzukommen? Kann man nicht vielleicht einfach das Schutzrohr ein Stück hochschieben?

Grüße Jens
sondie
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von sondie »

Sollte funktionieren, allerdings müssen der Kipphebelbock montiert und die Stösselstangen richtig eingebaut sein.
Zwischen dem Druckstück und der unteren Kontermutter sollte im Zünd-OT ein Spiel von c> 0,3mm vorhanden sein.
Lindemann
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von Lindemann »

Guten Morgen und besten Dank!
Aber ich denke mal, als Amateur werd' ich besser nicht so weit in den Motor "reinreißen" ...
Ich habe gestern mal den Ventildeckel runtergenommen und den Motor auf OT (Zünden) gedreht- Ventilspiel ist i.O.; beim Betätigen des Dekohebels öffnet das Einlaßventil.
Was mir auffiel:
1. Ziehe ich den Mehrmengenknopf, dann hört man beim Kurbeln dieses schnarrende Geräusch von der Einspritzdüse. Ohne Mehrmenge- nix ...

2. Nach einigen Startversuchen qualmt es aus dem Auspuff- aber weder so richtig weiß noch rabenschwarz; sagen wir mal so von hellgrau bis anthrazit. Ich habe mal gehört, daß weißer Qualm auf Spritmangel und schwarzer auf zu wenig Verbrennungsluft hindeutet. aber das hier?

Grüße Jens
Lindemann
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Re: Farymann LKS / Funktionsweise der Dekompression

Beitrag von Lindemann »

Hallo zusammen,
mittlerweile kriege ich den Motor relativ problemlos an. Ich bin mir aber sicher, daß dieses mein selbstgefundenes Procedere nicht das ist, was die Faryleute in Lampertheim ursprünglich im Sinn hatten. Aber egal- ordentlich Nageln muß der Diesel!

Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!
Grüße Jens
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