Hallo aus Frankreich!

Es wäre schön, wenn Ihr euch hier kurz vorstellen würdet

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DOT
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Registriert: So 14. Sep 2025, 19:01
Meine Motoren: Deutz F2L 812

Hallo aus Frankreich!

Beitrag von DOT »

Hallo Euch allen!

Ich hoffe in diesem Forum richtig zu sein, da mein Motor etwas zu jung für Euch sein mag… Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel.

Kurz zu mir: Ich bin Denis, Baujahr 1983 (also, eigentlich müsste man sagen, BJ 1982, EZ 1983), bin allgemeiner Technikfan (neu und alt).

Seit Jahren habe ich das Projekt, mein Haus mit einem Notstromdiesel auszustatten, um auch bei längeren Stromausfällen autark zu sein. Als Informatiker mit einigen Servern daheim kann ich mir Ausfälle einfach nicht leisten (und ich will auch immer kaltes Bier* im Kühlschrank vorrätig haben!)

Mein Lastenheft sah ungefähr so aus:
- Zuverlässigkeit steht an oberster Stellt, hier gehe ich keine Kompromisse ein. Der Motor MUSS starten, wenn ich ihn brauche.
- Zuverlässigkeit ist mir wichtiger als Wirtschaftlichkeit (Es handelt sich um ein NOTsystem, das nur ab und zu betrieben wird)
- Frei nach A. Einstein „So einfach wie möglich, so komplex wie nötig“: Ein simpler, gut durchdachter luftgekühlter Vor- oder Wirbelkammer-Saugdiesel ist weniger anfällig als ein Wassergekühlter mit Doppelt-VTG-Lader, Piezo-Einspritzdüsen, Commonrail-Hochdruck Direkteinspritzung, AGR und AdBlue-Mischung der über 50 Sensoren vom Motormanagementsystem überwacht und gesteuert wird… In meinem Fall sind 2-Zylinder Langsamdreher für eine elektrische Dauerleistungsabgabe von 9-10kVA ideal.
- Die Technik, die ich kaufe, will ich verstehen und auch selber warten. Das ist bei mir gang und gäbe (und deshalb fahre ich auch ausschließlich alte Fahrzeuge)
- Heutzutage kann man mit einfacher, robuster Elektronik einige Schwächen alter Maschinen verbessern. Ich denke z. B. an Hallgeberzündungen anstelle Unterbrecherkontakte bei Ottomotoren.
- Überdimensionierung, die dem Verschleiß zugutekommt: ein Motor, der 70PS/L leistet, verschleißt in den meisten Fällen schneller als einer, der gerade mal 12PS/L schafft.
- Keine No-Name-Produkte, für die ich in ein paar Jahren keine Ersatzteile mehr finden werde.
- Ich mag es, Technik anachronisch einzusetzen und weiterzubetreiben. Es zeigt, dass auch alte Maschinen ihren Platz in modernen Anwendungen haben! Alte Technik hat ihren Reiz und eine beachtliche Robustheit, allerdings bin ich als Informatiker auch auf allerneuster Technik angewiesen. Zu Hause (privat) betreibe ich ein komplettes IT-Netzwerk mit einigen kritischen Servern. Und es macht mir Freude, diese hochmodernen Systeme mit einem 60-Jahre alten Notstromgenerator zu betreiben.
- Umweltfreundlichkeit: Ich warte immer noch vergebens auf eine wissenschaftliche Studie, die zweifellos beweist, das die Herstellung eines neuen Motors mit Zulieferanten aus der ganzen Welt besser für die Umwelt ist, als einen alten Motor, den es schon gibt und 10% mehr Kraftstoff verbraucht, weiterzubetreiben (vor allem, wenn dieser nur selten läuft).

Wenn man das alles betrachtet wird das Angebot recht spärlich…

…und so kam es, dass ich nun stolzer Besitzer eines Piller-Generators bin, der über einen Deutz F2L 812 (BJ 1966) angetrieben wird!

Ein noch älterer Motor hätte vielleicht sogar noch mehr Charme für einen solchen Zweck! Wer weiß, es könnte ja sein, dass ich mich eines Tages auf die Suche nach einem zweiten, noch älteren Notstromdiesel machen werde, um eine gewisse Redundanz zu haben, falls der Deutz gerade gewartet wird!


VG aus Frankreich (Havange, Südlich von Luxemburg, etwa 45Min von Trier)!

Denis

*Ich wohne zwar in Frankreich, trinke aber deutsches [und belgisches] Bier…
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