Startprobleme mit 1H65

Hier kommen die Probleme mit den Motoren rein

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carsten171263
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Startprobleme mit 1H65

Beitrag von carsten171263 »

Hallo Leute,

ich habe einen Cunewalder 1H65 den ich als Antrieb für meine selbstgebaute Feldbahnlok benutze. Jungfernfahrt war Anfang Februar (https://www.youtube.com/watch?v=nq4a7JNmftA).
Seit dem bin ich mehrere male gefahren und der Motor sprang immer ohne Probleme an. Seit letzter Woche bekomme ich ihn aber nicht mehr zum laufen. Also bin ich auf Fehlersuche gegangen.
1. Ventilspiel überprüft. Auslassventilspiel nachgestellt.
2. Einspritzdüse überprüft. Hat schon bei 70 AT abgeblasen. Nachgeregelt auf 100 AT.
3. Förderbeginn Einspritzpumpe überprüft. Hat zu früh gefördert. Habe ich nach dieser Anleitung von Borstel eingestellt. (allgemeine-technische-fragen-f8/1h65-ei ... -t730.html).
Zu Punkt 3 muß ich allerdings sagen das die Markierungen auf meinem Schwungrad etwas anders sind. Bei mir kommt zuerst eine Markierung mit V dann eine mit F und dann OT. Nehme mal an das aber trotzdem das F für Förderbeginn steht.
Ich kann auch nicht mit Sicherheit sagen ob der Motor ein H65 oder ein 1H65 ist, da kein Fabrikschild am Motor mehr vorhanden ist.

Trotz aller dieser Maßnahmen springt der Motor nicht mehr an.

Kann jemand weiterhelfen?

cu, Carsten
Borstel
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von Borstel »

Hallo!

Du kannst den 1H65 vom H65 am Wasserkasten unterscheiden, beim 1H65 ist der Wasserkasten aus Alu, beim H65 aus Grauguss.
Wenn der Motor schon mal gut gelaufen ist vermute ich Luft im Kraftstoffsystem.
Ist denn beim Vorpumpen am Bedienhebel das "Knarren" der Düse zu hören ?
Fängt die Lunte an zu brennen ?

Bis bald!
carsten171263
Beiträge: 4
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von carsten171263 »

Hallo Borstel,

na dann ist es ein H65.

Das Kraftstoffsystem habe ich entlüftet. Das knarrende Geräusch der Einspritzdüse ist auch sehr gut zu hören. Man kann die Kraftstoffzufuhr sehr gut überprüfen, in dem man den Luntenhalter rausschraubt, Finger auf die Öffnung und Hebel auf Betrieb und Motor durchdrehen. An der Stelle wo der Zündvorgang einsetzten sollte wird dann der Finger weggedrückt und der Dieselnebel schießt aus der Öffnung vom Luntenhalter.
Mein Verdacht liegt auf falschen Einspritzzeitpunkt. Leider gibt es in der Bedienungsanleitung keine Aussage wie viel Grad vor OT die Düse einspritzen muß.
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von BUMI »

Moin, wenn er vorher gelaufen ist, sollte die Einstellung i.O. sein. Hast du wirklich Kompression? Ohne Anlauf und Dekompression solltest du ihn nicht(gilt für durchnittlich gewachsene Männer) über den Totpunkt bekommen. Wenn Du das Auslassventil nachstellen musstest, könnte es sein, daß das Ventil nicht schließt - es könnte Zündpapier auf dem Sitz liegen. Das merkst Du, wenn Du leichte Hammerschläge auf den Kipphebel gibst. Normal fällt das Ventil mit metallischem Geräusch in den Sitz, wenn papier drunter liegt nicht. Den Unterschied kannst du feststellen, wenn Du das auch am Einlassventil probierst.
Gruß, Burgfried
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carsten171263
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von carsten171263 »

.... also ich habe das Problem heute in den Griff bekommen. Das Problem ist das die Markierung "FB" auf der Schwungscheibe bei meinem Motor nicht stimmt. Ich habe das wie folgt nachgemessen. Umfang der Schwungscheibe ermittelt, ist 1560 mm. Das ganze durch 360 geteilt. Das Ergebnis ist 4,4 mm. Also sind 4,4 mm auf der Scheibe ein Grad. Markierung "FB" auf der Scheibe befindet sich bei 105 mm = 23,9 Grad vor OT. Im Handbuch des H65 ist der Förderbeginn aber mit 18,5 Grad angegeben. Also habe ich bei 18,5 Grad eine neue Markierung gemacht und die Einspritzpumpe danach eingestellt.
Lunte rein, durchgedreht und das Kätzchen schnurrt wieder. Der Motor läuft jetzt auch ruhiger und hängt besser am Gas.
Ich nehme einfach mal an das alle drei Faktoren hier ein Grund für das nicht anspringen waren (Ventilspiel Auslaßventil, falscher Förderbeginn, zu niedriger Einspritzdruck).

Ich habe natürlich heute erstmal ein paar Runden mit meiner H65 - Diesellok gedreht.
ackerschiene
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von ackerschiene »

Erstaunlich, dass der Motor dann vorher lief.
Und ebenso erstaunlich, dass die Markierung plötzlich nicht (mehr) stimmt.
Ist nicht vielleicht eine Passfeder auf der Kurbelwelle abgeschert, die das Schwungrad in Position halten soll und das Schwungrad hat sich etwas verdreht ?

Gruß, Uwe
Wenn man einen Deutschen mit ein paar Konservendosen in den Urwald jagt, kommt er mit einer Lokomotive wieder heraus...
Ephraim Kishon
carsten171263
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Re: Startprobleme mit 1H65

Beitrag von carsten171263 »

Hallo Uwe,

ich habe den Motor das erste mal eingestellt. Daher kann ich nicht sagen ob der Motor vorher nach der "FB" Markierung eingestellt war. Die Schwungscheibe ist in Ordnung, da die Mutter mit einem Sicherungsblech versehen ist.
Der Motor ist von 1955 - 1959 gebaut worden. Viel leicht hat man ja die Werte irgend wann mal geändert. Keine Ahnung. Da zu kommt das der Motor von 3 verschiedenen Herstellern produziert wurde. Leider hat der Motor kein Fabrikschild mehr um fest zustellen wer den Motor gebaut hat und wann.
Ich habe für den Motor 3 Betriebsanleitungen in denen 3 verschiedene Varianten für den Startvorgang stehen.
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