ich habe mich in diesem Forum eingeschrieben, da ich Unterstützung von Experten brauche für eine hier eher ungewöhnliche Aufgabe.
Ich sammle keine Dieselmotoren, obwohl ich schon in der Technischen Marineschule davon fasziniert war, einen Uboot-Diesel demontieren und montieren zu müssen. Mein Maschinenbaustudium und mein Berufsleben haben mich auch den Verbrennungsmaschinen nicht wirklich näher gebracht.
Dafür aber mein Hobby seit 30 Jahren, die Festungsforschung.
Es gibt keine Festung seit ca. 1900 und größere Bunkeranlage ohne Stromaggregate oder ganze Kraftwerke. Speziell in der Maginotlinie von Belgien bis zum Mittelmeer sind diese Anlagen fast überall noch vorhanden, wenn auch in den letzten 10 Jahren immer mehr ausgeplündert und zerstört. Ich habe alle von außen und innen, z.Teil mehrfach, gesehen und fotografiert.
Nur EIN Beispiel aus einem Artilleriewerk in den franz. Alpen in 2.500 m Höhe, Bilder 1+2.


Das Hochgebirgsklima hat sogar das Rosten verhindert. Es sieht hier (2003) noch aus wie 1940, als wäre es gerade eben verlassen worden. In einigen restaurierten Besucher-Festungen sind die Motoren noch funktionsfähig.
Es gibt für mich kaum Faszinierenderes, als das Anlassen und (An)laufen eines großen langsam laufenden Diesels...
Mich interessiert also die historische Technik zum Anfassen und Anhören. Seit 3 Jahren arbeite ich an der zeichnerischen 3d-Rekonstruktion einer Bunkeranlage des Atlantikwalls, gebaut 1943 auf einer französischen Atlantikinsel. Die Besonderheit und Seltenheit dieser Anlage (2x2 Exemplare insgesamt) bestand darin, dass dort die originalen Geschütztürme 20,3cm des Schweren Kreuzers Seydlitz (Hipper-Klasse) in die Bunker eingebaut wurden, s. hist. Bilder 3-5. Die hochkomplizierte und damals hochmoderne Technik wurde leider 1956 verschrottet.



Auch vom Kraftwerk sind nur wenige Teile übrig geblieben (Bild 6).

Es gibt keine Pläne, kaum Informationen und keine hist. Innenaufnahmen. Lediglich eine franz. Info von 1945 spricht von 2 Motoren von 100 und 50 PS.
In einer noch existierenden und noch größeren ähnlichen Anlage in Norwegen sind vier Dieselmotoren eingebaut, alle von Deutz (1x Deutz-MWM), davon 2 in der passenden Größe von ca. 50 PS (A4M 517 R4), die anderen aber größer mit z.B. 190 KW, s. Bild 5 des Kraftraums. Die Motoren sind aus der Deutz AM Baureihe.

Ich habe "wochenlang" im Internet (auch in Foren) recherchiert, speziell über Deutz Standmotoren, die AM Baureihe, aber erstaunlicherweise nichts Brauchbares gefunden, außer dass diese Motoren auch in Feldbahnen, Grubenbahnen, kleinen Diesel-Rangierlokomotiven (mit gleicher Bezeichnung wie der Motor) eingebaut wurden.
Immerhin könnte aber ein Deutz A4M220 oder 224 passen für den 100 PS Motor, den ich als 3D-Modell rekonstruieren will.
Bei Ebay konnte ich zufällig das Bedienungshandbuch kaufen. Leider gibt es darin zwar präzise technische Zeichnungen, aber keinen Maßstab, keine Maßangabe, keine technischen Daten.

Es ist überhaupt erstaunlich, dass im Internet zu diesen Motorenbaureihen so gut wie keine Bilder, Daten, Zeichnungen zu finden sind. Es ist mir nicht einmal gelungen, die Bohrung (Zylinderdurchmesser eines AxM220/224 in Erfahrung zu bringen. Die Tabelle bei wikipedia ist an dieser Stelle leer
Nun zu meinem Anliegen:
- Kennt jemand die Bohrung dieser Serie ?
Mit dieser Angabe und CAD Methoden ließen sich schon sehr viele Maße aus der Bedienungsanleitung ermitteln.
- Wie unterscheidet sich das Modell AxM220 vom AxM224 ? vergrößerter Hub?
- Welche Deutz Standmotoren bis ca. 1940 (Langsamläufer) haben etwa 100 PS ?
Es wäre für mich eine große Hilfe, von Euch möglichst viele und detaillierte Fotos und/oder andere Dokumentation zu dieser Baureihe, aber auch zu den möglicherweise identischen Anbauteilen von anderen Deutz-Motoren (Brennstoffpumpe, Regler, Ölkühler, -Filter etc.) zu bekommen.